Kapitel 30

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Celines Sicht:

„Der Kleine entwickelt sich hervorragend, Frau Sabitzer.", erklärte mir gerade mein Arzt, während meiner Ultraschalluntersuchung. „Das freut mich wirklich." „Ich würde sagen, wir sehen uns dann in zwei Wochen zur nächsten Untersuchung." Ich nickte und wischte mir das Gel von meinem Babybauch, der mittlerweile schon gut sichtbar war, schließlich war ich schon im fünften Monat. „Grüßen Sie mir Ihren Mann. Ich hoffe doch, dass wir das morgige Heimspiel gegen Wolfsburg klar gewinnen." „Das werde ich ihm ausrichten." Dann verabschiedete sich der Arzt und verließ das Zimmer.

Ich schlenderte gerade durch die Innenstadt, als ich einen kleinen Babyladen neben mir erblickte und neugierig ins Schaufenster spähte. Im Schaufenster lagen wunderschön verzierte Strampler, denen ich einfach nicht widerstehen konnte. Mit einer kleinen Tüte verließ ich den Laden wieder, als mein Handy klingelte. „Hallo?" „Hallo Schatz, ich wollte bloß wissen, wie es beim Arzt lief." „Alles gut. Der Kleine entwickelt sich super. Und auch sonst gibt es nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssen." „Das klingt doch super. Ich habe übrigens noch eine Überraschung für dich, wenn du nach Hause kommst." In meinem Gesicht bildete sich ein kleines Fragezeichen. „Und was ist es?", fragte ich neugierig. „Das wirst du erfahren, wenn du nach Hause kommst." „Du bist gemein, weißt du das?", neckte ich ihn. „Wenn ich es dir sagen würde, dann wäre es doch keine Überraschung mehr, Schatz." „Okay, ich mache mich jetzt auf dem Heimweg. Meine Bahn fährt in 10 Minuten." „Ich warte auf dich. Und pass auf dich auf." „Das mache ich. Bis gleich."

Ich schloss die Haustür auf und betrat die Wohnung, da stand auch schon Marcel im Flur und begrüßte mich mit einem breiten Grinsen. „Da bist du ja endlich." Und schon küsste er mich. Nach dem Kuss lächelte ich ihn an und schüttelte den Kopf. „Du bist unmöglich." „Deswegen liebst du mich doch." „Stimmt. Und wo ist jetzt die Überraschung von der du mir so vorgeschwärmt hast?" „Ach ja, stimmt. Warte kurz." Dann verschwand er auch schon und erschien wenig später mit einem Schal. „Was wird das?", fragte ich ihn. „ich verbinde dir die Augen, dann ist es spannender." Und schon wurden mir die Augen verbunden. Dann wurde ich langsam in eine Richtung bewegt. „So, und schon sind wir da." Dann nahm er mir langsam die Augenbinde wieder ab. Ich blinzelte kurz und erblickte ein wenig später ein blaugestrichenes Babyzimmer mit einem Wickeltisch und einem Babybett. „Das ist wunderschön." „Danke. Ich war mir nicht ganz sicher, ob es dir gefallen würde." Mittlerweile stand er hinter mir und umarmte mich, legte seine Hände dabei auf den Babybauch. „Wir müssen uns übrigens noch einen Namen überlegen." „Das machen wir dann aber zusammen, oder?", entgegnete ich ihm. „Natürlich." Plötzlich knurrte mein Magen und unterbrach die eingetretene Stille. Augenblicklich musste ich anfangen zu lachen. „Ich schätze mal, da hat jemand Hunger." „Riesen Hunger. Was hältst du davon, wenn wir zu unserem Lieblingsitaliener gehen? Ich hab gerade richtig Lust auf Lasagne."

„Was sagst du zu Paul?", fragte ich Marcel, bevor ich einen Schluck Wasser trank. „Ich weiß nicht. Irgendwie heißt fast jeder Dritte Paul." „Stimmt." „Und wie wäre es mit Jakob?" „Äh, ja. Der Name ist schon schön..." „Aber nicht wirklich passend, oder?" Ich schüttelte mit dem Kopf als Antwort. „Finn, kommst du bitte hierher und isst weiter deine Pizza!", rief eine Frau und ein kleiner Junge kam sofort angerannt. Marcel und ich sahen uns an und begannen zu lächeln. „Denkst du gerade das Gleiche wie ich?", fragte mich Marcel. „Ich glaube schon." Er erhob sein Glas und ich tat es ihm gleich. „Dann also, Finn Sabitzer." „Auf den kleinen Finn", entgegnete ich.

Marcel und ich liefen gerade Hand in Hand durch die Innenstadt für einen kleinen Spaziergang, als plötzlich eine Gruppe Mädels auf uns zu kam. „Entschuldigung, aber dürften wir vielleicht ein Bild zusammen machen?", fragte eines der Mädels Marcel. Dieser sah mich an und ich nickte ihm zu. Während er die Fotos über sich ergehen ließ, stellte ich mich an den Rand und sah ihm dabei zu, bis mich ein paar der Mädels ansprachen. „Wir können es übrigens kaum erwarten euer Kleines bald zu sehen." „Wir fiebern richtig mit euch mit." Ich war etwas überfordert und überrascht. „Dankeschön." „Das Foto von euch, als ihr deine Schwangerschaft verkündet, war so süß" „Ja und die Schwangerschaft steht dir richtig." „Vor lauter Komplimenten werde ich jetzt ganz rot." Nach den ganzen Fotos kam Marcel zu mir und küsste mich. „Und war es sehr unangenehm?" „Mittlerweile geht es, aber so richtig warm werde ich nicht mit den ganzen Fotos und Autogrammen." Ich strich ihm über den Rücken. „Du machst das wunderbar." „Du hast ja auch fleißig mit mir trainiert. Aber jetzt habe ich genug davon. Lass uns nach Hause und den Abend auf dem Sofa ausklingen." „Das klingt nach einem guten Plan, Herr Sabitzer." „War ja auch von mir, Frau Sabitzer."

„Ich wünsche dir viel Erfolg heute bei eurem Spiel." „Danke." Dann küssten wir uns. „Celine, versprich mir eines. Bitte fahr vorsichtig. Ich habe immer noch Angst, wenn du mit dem Auto unterwegs bist." „Das werde ich. Versprochen." „Gut, dann mache ich mal los. Nicht, dass ich noch zu spät komme." Marcel gab mir noch einen kurzen Abschiedskuss, bevor die Wohnung verließ. Ich dagegen ließ meinen Tag entspannt beginnen und nahm ein Bad. Dort spürte ich plötzlich, wie sich der kleine Finn bewegte und gegen meinen Bauch trat. „Hey mein Kleiner. Du bist ja richtig aufgedreht heute. Bestimmt, weil du weißt, dass es heute ins Stadion zu deinem Papa geht." Nach dem Bad zog ich mich an und kochte mir eine Gemüsepfanne zum Mittagessen. Dann setzte ich mich ins Auto und fuhr Richtung Stadion. An einer Ampel wartete ich auf meinen grünen Pfeil und fuhr los, als dieser erschien. Plötzlich hörte ich nur ein lautes Hupen, bevor ich von einer gewaltigen Kraft getroffen wurde Mir wurde schwarz vor Augen.

Für immer oder doch nicht?! | RB Leipzig FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt