Alles um mich herum ist grün und nur so von Freude erfüllt. Der Himmel ist leuchtend blau und die Sonne strahlt in mein Gesicht. Ich atme die frische Landluft tief ein. Seid langem verspüre ich das Gefühl von Freiheit, ohne jegliche Sorgen, die meine Stimmung wieder in den Keller ziehen.
Ich stehe auf einer Wiese. Außer dem Waisenheim vor mir sehe ich niemanden um mich herum.
Doch das Haus wirkt im Vergleich zu allem anderen trostlos, grau und verlassen. Vorsichtig bewege ich mich auf das Waisenheim zu. Das Tor ist offen, nicht so wie sonst, immer abgeschlossen. Mit meiner Hand drücke ich das Tor ein Stück weiter auf, dass ich hindurch gehen kann. Es ist mit Rost überseht und sieht schäbig aus. Ich habe es eigentlich nicht so in Erinnerung behalten.Der Rasen, der eigentlich grün aussehen sollte, ist hier grau und vertrocknet. Von der eben so schönen Landschaft, ist hier nichts wieder zu erkennen.
Ich schreite über die mit Rissen übersäten Pflastersteine entlang zum Eingang. Aus der Tür sind einzelne Holzbretter heraus gerissen worden. Was ist hier nur passiert, als ich nicht da war?Verunsichert doch neugierig zu gleich betrete ich diese Bruchbude. Die Vorhänge an den Fenstern haben Löcher, wenn sie nicht sogar schon zur Hälfte abgerissen wurden. Ein kalter Windzug erhascht mich und ein Schauer läuft über meinen Rücken.
Bei jedem Schritt den ich machen knatschen die Holzdielen unter meinen Füßen.
Sofort kommt mir ein Gedanke. Ein Wort, welches mir Sorgen bereitet.
Rosé.
Wo ist sie?
Was ist mit ihr passiert?
Geht es ihr Gut?
Ist sie noch hier?
Von so vielen Fragen, die mir durch den Kopf gehen bekomme ich Kopfschmerzen. Ich laufe die Treppe hoch, auf den Weg zu unserem alten, gemeinsamen Zimmer. Beim hochgehen der Treppe hatte ich Glück, dass ich nicht bei der besagten Treppenstufe einstürze.
Ich schreite den Flur entlang bis ich am Zimmer ankomme. Diesmal war die Tür zu. Die verstaubte Türklinke drücke ich herunter und ziehe sie auf.
Das Zimmer ist leer, ohne irgend ein Lebenszeichen von Rosé, geschweige einer anderen Person aus dem Waisenheim.
Meine Beine tragen mich zum Fenster. Vor meinen Augen sehe ich Rosé und mich, wie wir hier sitzen. Meine Augen füllen sich mit Tränen. Meine noch so eben starken Beine werden schwach. Ich lasse mich auf den Boden fallen und blicke aus dem Fenster. Tränen kullern mir die Wange herunter.
Ich hätte nicht fortgehen dürfen.
Ich hätte Rosé nicht im Stich lassen dürfen.
Ich weine und weine. So sehr ich es versuche, kann ich nicht aufhören.
Plötzlich merke ich eine Hand auf meiner Schulter. Meinen Kopf hebe ich leicht an und schaue hinter mich und da steht sie. Rosé.
,,Du...du bist hier. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht, dass kannst du dir garnicht vorstellen." Mit meinem verheulten Gesicht blicke ich ihr in die Augen.
Schweigend setzt sie sich neben mich. Ihr Blick ist starr geradeaus gerichtet. Sie wirkt wie das Haus hier. Trostlos und im Inneren zerstört.
,,Rosé?"
Keine Reaktion.
,,Rosé? Ich bin es, deine beste Freundin."
Langsam dreht sie ihren Kopf zu mir.
,,Nein!"
Mein Herz setzt einen Schlag aus. Was meint sie damit? ,,Rosé, was ist los? Du kannst mir alles erzählen."
,,Du bist nicht meine beste Freundin!"
Ich merke wie der Stich in meinem Herzen größer wird. Ich hätte jetzt sofort wieder los geweint, aber ich muss wissen was mit Rosé los ist.
,,Was meinst du damit?"
,,Das du nicht meine beste Freundin bist. Meine beste Freundin hätte mich hier nicht alleine gelassen. Sie wäre bei mir gewesen.
Diese Person bist nicht du. Du bist eine andere Person. Jemand, der mir das Herz gebrochen hat und nicht da war, als ich sie gebraucht habe.
Ohne eine Emotion zu zeigen, richtet sie ihren Blick wieder aus dem Fenster. ,,Aber... Rosé.." Ich weiß nicht was ich sagen soll. Sie hat Recht.
Ich habe sie verlassen.
Ich habe sie hier alleine zurückgelassen.
Ich war eine schlechte Freundin.
,,Aber Rosé, jetzt bin ich hier und werde dich nicht noch einmal alleine lassen."
,,Da hast du Recht. Du wirst mich nicht noch einmal verlassen. Jetzt bin ich dran." Sie erhebt sich und verlässt ohne ein weiteres Wort das Zimmer.
Ich kann nicht anderes ich muss weinen. So viel Schmerz und Leid. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte nicht fortgehen dürfen.Schweiß gebadet wache ich auf. Ich spüre meinen rasenden Herzschlag, als ob er versucht ein Wettrennen zu gewinnen.
Es war nur ein Traum. Ein Traum, nicht die Realität. Rosé geht es gut. Doch da kommt mir auch schon der Gedanke, denn ich nicht Wahr haben möchte. Denkt sie womöglich wirklich so über mich? Bin ich eine so schlechte Freundin, die sie im Stich gelassen hat?
Ich ziehe die Decke etwas höher zu meinen Kopf und versuche weiter zu schlafen.+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+=+
Und hier ist es, das nächste Kapitel. Wenn ich es mal anmerken darf, wir haben fast die 400 geknackt. Das ist echt unglaublich. Vielen Dank;)Kommentare, Reviews, Feedback etc. wie immer erwünscht (warum schreibe ich das jedes Mal? *gibt sich imaginär einen Schlag auf die Stirn*)
Einen schönen "was-auch-immer" :)
~Star
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Schicksalsschläge (wird überarbeitet)
FanfictionAlexis erfährt eine schlimme Nachricht, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie hatte es ohne hin schon nicht leicht, denn sie lebt in einem Waisenheim in England. Wäre dort nicht Rosé, ihre beste Freundin wäre das Leben für sie unerträglich...