Mit einem Blick durch den Türschlitz erkennen wir Max, wie er auf seinem Bett liegt und leise vor sich hin summt. Harvey steht nach meinem Empfinden leicht ängstlich neben mir. ,,Jetzt geh schon rein!" ,,Aber was wenn, wenn-" ,,Harvey jetzt geh schon." ,,Und wenn er garnicht mit mir reden will?", sprudelt es aus ihm heraus. ,,Ich war die gesamte Zeit gemein zu Max. Er wird nicht mit mir reden wollen." ,,Doch das möchte er, ganz sicher." Ich öffne von selbst die Tür und schiebe ihn hindurch. Als Max bemerkt, dass wir sein Zimmer betreten haben, guckt er perplex drein. ,,Hallo Alexis." Er ignoriert Harvey, was nicht wirklich höflich ist und wendet sich weiter an mich. ,,Was gibt's?" ,,Harvey möchte gerne mit dir reden." Ich gebe ihm einen kleinen Hieb mit meinem Ellenbogen, woraufhin er sich aus seiner Starre löst und anfängt zu erzählen." ,,Max ich, ich weiß garnicht wo ich anfangen soll." ,,Harvey du musst nichts sagen. Ich habe es schon verstanden. Weißt du eigentlich, wie oft ich schon versucht habe, mich bei dir zu entschuldigen? Und dabei habe ich es eigentlich garnicht nötig. Du wolltest mir nie zuhören, was wirklich geschehen ist, aber damit du es weißt, ich habe nichts falsch gemacht. Es war Annabell. Sie ist nicht gut für dich, hat versucht sich zwischen uns zu drängen." Ich schrecke leicht zurück, als ich höre, wie Max's Stimme lauter und bedrohlicher wird. ,,Du kommt herein und denkst mit einem Gespräch wäre die Sache vom Tisch? Die ganze Zeit hast du mich für etwas beschuldigt, was ich nicht getan habe. Es reicht, du wolltest mir nicht zuhören, dann sollst du jetzt selbst wissen, wie sich das anfühlt." Er geht aus dem Raum und lässt uns alleine zurück. Ich bin von Max Worten geschockt. So kenne ich ihn garnicht. Wollte er sich nicht mit Harvey vertragen?
,,Ich wusste es, er möchte nichts mit mir zu tun haben." ,,Sag so etwas nicht. Alles wird wieder gut." ,,Woher willst du das wissen? So weit ich weiß, ist in die Zukunft sehen unmöglich. Max wird nie wieder mit mir reden. Ich habe ihm gesagt, das ich wünschte er wäre nie mein Bruder und das ist er wohl, so wie es nun scheint, auch nicht mehr." Bevor ich etwas sagen kann, stürmt Harvey ebenfalls aus dem Zimmer.
Es ist doch eigentlich nur ein Missverständnis zwischen den Beiden. Was hat Annabell da nur angestellt?Mit der Entscheidung zuerst Harvey aufzusuchen, verlasse nun auch ich den Raum. Ich finde Harvey ohne groß suchen zu müssen, in seinem Zimmer. Er hat die gleiche Pose, wie Max angenommen, als er so traurig war. Wissen sie eigentlich, wie ähnlich sie sich sind?
,,Was willst du?" ,,Schauen, wie es dir geht." ,,Wie du schon vermutet hast, nicht gut." Ich gehe auf ihn zu und setzte mich vor ihm. ,,Hey, ich weiß selbst wie es sich anfühlt, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird, aber ich weiß auch, dass es Menschen gibt, die einem den Halt zurück geben können. Wenn ich mich recht erinnere, hatten wir nicht vorhin noch einige Zutaten zum Backen eingekauft. Es wäre doch schade, wenn wir die jetzt nicht benutzen würden." Seine schlechte Mine hehlt ein wenig auf. ,,Wie schaffst du es nur, mich immer wieder aufzuheitern?" ,,Eine alte Freundin hat mir beigebracht, wie so etwas am besten funktioniert."
Zu meinem Verwundern, geht Harvey an mir vorbei Richtung Tür. ,,Wo willst du hin?" ,,Ich dachte wir wollen etwas backen." Erfreut darüber, dass ich Harvey's Laune bessern konnte, folge ich ihm in die Küche.Aus einer der untersten Schubladen kramt er ein Rezept für Zimtplätzchen heraus.
Wir folgen der Anweisung im Rezept bis aufs kleinste Detail. ,,Gibst du das Mehl hinzu?" Er holt die Mehlpackung her, öffnet sie, doch als er das Mehl in die Schüssel hinzufügt, entsteht eine große, überdimensionale Staubwolke. Unsere Haare, sowie der Kopf sind in Mehl getränkt. Als ob das noch nicht genug sei, tunkt er seine Hand in die Mehlpackung und ehe ich mich versehe, landet es auf meinem Pullover.
,,Das bekommst du zurück." Ich greife ebenfalls nach einer großen Ladung Mehl. Jetzt ist sein Shirt genauso dreckig wie meins.
Somit ist klar, die Mehlschlacht hat begonnen.
Zum Glück ist Sara gerade nicht Zuhause, denn die Küche sieht wirklich naja, wie formuliere ich es, dass es nicht ganz so schlimm klingt? Chaotisch. Die Küche sieht wirklich sehr Chaotisch aus. Auf dem Fußboden, sowie auf den Schränken ist Mehl verteilt. Der Inhalt der Schüssel, in der wir die Zutaten verrühren wollten, ist zum Teil neben ihr gelandet. Ein einziges, großes Schlachtfeld.
,,Wer soll das jetzt sauber machen?"
,,Hey, eins nach dem anderen zuerst die Plätzchen und dann der Rest."Aus dem übrigen Teig formen wir noch ein paar Plätzchen, welche Harvey dann anschließend in den Ofen schiebt.
Er drückt die Klappe des Ofens zu und dreht sich wieder zu mir. Gemeinsam betrachten wir unser Kunstwerk, welches in der Küche vorzufinden ist. ,,Wir sollten echt so langsam aufräumen." ,,Ja, ich gehe mal und hole einen Eimer und einen Lappen."Wenige Sekunden, nachdem Harvey gegangen war, öffnet sich die Küchentür wieder. Zuerst dachte ich, es sei Harvey, doch es war Max.
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Ein kurzes Kapitel, ich weiß, aber ich wollte an dieser Stelle Schluss machen. Keine Sorge, das nächste ist schon in Arbeit. ;)
Wenn euch die Geschichte gefällt, lasst doch ein Vote, Kommentar oder Feedback dar, würde mich freuen.
Noch einen schönen "was-auch-immer"~Star
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Schicksalsschläge (wird überarbeitet)
FanfictionAlexis erfährt eine schlimme Nachricht, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie hatte es ohne hin schon nicht leicht, denn sie lebt in einem Waisenheim in England. Wäre dort nicht Rosé, ihre beste Freundin wäre das Leben für sie unerträglich...