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* Lea's Sicht *

Einige Tage später kehrte ich nach einen anstrengenden Arbeitstag mit einem weiteren Mord und einer eifrig lernenden Schülerin für die anstehende Prüfung. Noch Nerven für einen Saunaabend hatte ich definitiv nicht, daher überraschte ich mich mit einem gemütlichen Abend in meiner Wohnung. Ich hatte mir bereits alles ausgemalt um in mir einen besseren Gedanken aufleben zu lassen. Kerzenschein, Kuschelsocken, den dicksten Pullover und eine Jogginghose. Alles was einem das Herz erwärmen lässt. Vielleicht noch ein oder zwei Filme mit reichlich viel ungesunder Nahrung, wie: Chips oder Gummibärchen.

Nach dem Streitgespräch zwischen Steve und mir, ging diese Sache nicht ganz so harmlos entzwei. AM Ende verließ ich sie mit den Worten, dass ich zurückkommen würde, wenn sie mich benötigten. Jeder konnte die gemischte Stimmung zwischen Steve und Bucky deuten, vor allem aber Natasha. Diese hatte in diesem Moment sowieso kein gutes Wort auf mich zu legen. Sie mischte sich in den Streit ein und schürte mehr die Wut auf mich und der Captain hatte keine Chance seine Äußerungen mit Bedacht zu wählen. Er zerriss sich mit einer Mischung aus Wut, Zerreden, Misstrauen und Enttäuschung. Verständlicherweise konnte er all das sein, schließlich übernahm ich die Kontrolle über sein Schicksal und auch wenn der Gedanke, dass er seinen besten Freund retten konnte in Untergrund versank, wusste ich, dass er sich wieder zu mir kommen würde.

'Ich hatte gedacht, du würdest dich darüber freuen.'
'Léa, all die Jahre und du hast noch nichts über die Menschen gelernt. Kennst du das Gefühl, wenn du etwas erarbeitet hast? Wenn du Nachhause gekommen bist und weißt, ja, ich habe heute etwas geschafft? Das ist das Gefühl für Menschen, die nicht alles in den Schoss fallen lassen. Das Gefühl gehört nun mal zu mir und du hast es ausgetrickst.'
'Verdammt, Steve, seien wir doch einfach mal ehrlich: jemand, wie dir hätten sie doch nie eine Chance gegeben. Schmächtig, klein und wirkungslos. Ein Prügelknabe, der Schläge sucht und nie austeilen konnte. Zwar könnte es immer so weiter gehen, aber was bringt dir all das, wenn Bucky in dem Hydra-Camp umgekommen wäre, wenn Peggy nie den Glauben an dich heraufbeschwören konnte oder wenn du nie zu Captain America geworden wärst. Man, Steve, du hättest das Kriegsende gar nicht mehr miterlebt.'
'Lass mich raten, das stand in deinem Buch des Schicksals?' grantelte er mir entgegen.

Mein Sohn wollte mich verteidigen. Mit einer Handbewegung ließ ich ihn wissen, dass dieser Disput in Ordnung, gerechtfertigt und lange überfällig sein musste. Der Ton den Steve benutzte war mir am Anfang neu. Waren Menschen nicht von Natur aus misstrauisch und befremdend, wenn ihnen unangenehme Dinge passieren?

'Steve, lass dich nicht auf ihr Niveau ein. Sie spinnt, wenn sie sich für etwas Göttliches hält.'
'Halt dein vorlautes Mundwerk, Romanoff. Sie hat Mjölnir entschleunigen können ohne körperliche Überschätzung. Woher möchtest du dann zweifeln, was sie überhaupt zu scheinen mag? Die Einzigen, die sie haargenau kennen müssten, stehen – wie ich sehe – alle noch lebendig in diesem Kreis. Und die Einzigen, die über ihre Tätigkeit urteilen dürfen, sind die, die es betreffen.' fuhr Thor ihr über ihre giftigen Lippen.
'Jeder weiß, dass du meine Mutter nicht besonders mag; aus welchen Grund auch immer?'

Der Blondhaarige sah mich nun abschätzend an und formulierte seine Worte nun ohne Ausmaß, welche diese später haben würde.

'Du solltest jetzt besser gehen. All die Zeit dachte ich, du wärst auf meine Seite und dann verkaufst du Bucky an Hydra. Du bist noch nicht einmal einen Tag hier und stiftest Unruhe. Ich möchte auch nicht erklärt bekommen, wer wirklich daran Schuld sei. Am Ende zählt, dass diese Filmchen vorhin deine wahrlichen Erinnerungen waren. Und wenn ich mir früher wünschte, dass du mich nie verlassen würdest, so muss ich jetzt feststellen, dass ich dich nicht mehr sehen möchte.'

Bucky sah nur zwischen uns hin und her. Sein Zwiespalt galt der verlorenen Gedanken bei denen ich eine Teilschuld und auch an seiner Veränderung mit Schuld trug. Seufzend wandte ich mich um, ging zu Bucky und lächelte hoffnungsvoll auf.

Lucifers CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt