16. Kapitel

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„Mariposa! Wach auf!"

Sie brummte unwillig als man an ihrem Arm rüttelte.

„Lass mich schlafen!", brummte sie.

Sie hörte das tiefe Lachen, dass sie schon lange nicht mehr gehört hatte.

„Ich denke nicht dran! Vielleicht kannst du mir sagen, wo wir sind."

Sie brummte und drehte sich auf die Seite, weg von Mikael. Sie wollte nur Ruhe. So gut wie jetzt hatte sie schon lange nicht mehr geschlafen. Und nun versuchte der verdammte Dämon sie wach zu bekommen. Nicht mit ihr. Schließlich hatte sie ihm geholfen. Also konnte er ihr jetzt auch Ruhe gönnen.

„Mariposa!"

„Nerv mich nicht! Lass mich schlafen!"

Wieder hörte sie ihn lachen.

„Du hast es nicht anders gewollt."

Dann hob er sie hoch und schmiss sie davon! Sie wollte schreien, aber sie landete im Wasser. Prustend kam sie wieder an die Oberfläche.

„Hast du eine Macke? Was sollte das?"

Mikael stand am Ufer, die Arme vor der Brust gekreuzt. Er grinste, sagte aber nichts.

Sie watete ans Ufer. Jetzt würde er sie kennen lernen. Sie war kein schwacher Mensch mehr. Das würde Mikael sehr bald lernen.

Auf einmal fiel ihr auf, dass sie nicht in der vierten Dimension waren, wie sie eigentlich vermutet hatte. Sofort waren die Rachegedanken verschwunden. Interessiert sah sie sich um.

Sie waren an einem kleinen See. Um sie herum waren hohe Bäume, Vögel zwitscherten und die großen Steine um den See waren mit weichem Moos bewachsen. Ansonsten standen noch viele Felsen in dem Wald, die eigentlich gar nicht hierher passten.

„Wo zur Hölle sind wir?"

Mikael verdrehte die Augen.

„Das habe ich dich auch gefragt. Du hattest doch Kontakt zu dem Kerl, der uns hierhergebracht hat."

Sie erreichte nun das Ufer und wrang ihr Haar aus.

„Ich hatte keinen Kontakt zu Constantin. Er war in mir!"

Mikael hob eine Augenbraue.

„Ein Dämon? Wie das? Die Geister gehen doch nur in andere Dämonenkörper!"

Sie zog die Nase kraus.

„Sei nicht so eingebildet. Es stimmt! Er war in mir und deswegen war meine Kraft so enorm! Aber warum wir hier sind...keine Ahnung! Er hat sich nicht dazu geäußert. Nur, dass ich hier Ruhe haben würde. Er kennt dich eben nicht! Sonst hätte er mich irgendwo an einen Strand geschickt und dich in die Hölle oder sonst wo hin!"

Mikael grinste als er sah, wie sie ihre Klamotten auswrang.

„Lach nicht so dämlich! Es war keine gute Idee, mich in den See zu werfen!"

Nun lachte er schallend.

„Ansonsten würdest du immer noch schlafen und ich habe ewig hier gesessen und dir zugesehen! Mir war langweilig!"

Er warf ein paar Äste auf einen Haufen und mit einer Handbewegung brachte er sie zum Brennen.

„Komm! Setzt dich ans Feuer. Ich schau mal, ob ich nicht irgendetwas Essbares finde!"

Sie setzte sich zitternd ans Feuer. Die Sonne war am Untergehen und es wurde doch sehr kalt. Mikael betrachtete sie nachdenklich, dann zog er sein Hemd aus und reichte es ihr.

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