21. Kapitel

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„Sie brauchen wirklich sehr lange!"

Mariposa sah nachdenklich in die Nacht hinaus. So langsam kam ihr Zweifel, ob Mikael überhaupt noch einmal hierherkommen würde.

Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Dann versuchte sie in ihre Dimension zu springen. Doch sie stieß immer wieder gegen eine Barriere, die sie daran hinderte.

„Verdammte Scheiße!"

Sie betrachtete ihre Hände. Waren denn alle ihre Kräfte verschwunden?

Wie sie es von den alten Hexen gelernt hatte, versuchte sie ihre Kräfte zu konzentrieren und auf die Handflächen zu leiten. Dabei sollte sie an ein bestimmtes Element denken. Sie entschied sich für Luft. Das schien erst einmal am ungefährlichsten zu sein.

Im Hinterkopf meldete sich eine kleine Stimme, dass es vielleicht eine Scheißidee sein könnte, aber die überhörte Mariposa einfach. Sie wollte Gewissheit.

Sie spürte die Energie in sich aufsteigen und in die Hände fließen. Um sie herum toste es und ihre Haare flogen wild umher.

Als sie etwas Krachen hörte, öffnete sie endlich die Augen. Um sie herum hatte sich ein Tornado gebildet, der die Möbel des Zimmers durch die Luft schleuderte.

„Ach du meine Güte!"

Schnell schüttelte sie die Hände, um die Energie los zu werden.

Einen Moment schienen die Möbel in der Luft zu stehen, dann krachten sie auf den Boden. Das meiste zerbrach und war nicht mehr zu gebrauchen.

Die Tür zu ihrem Zimmer wurde aufgerissen und Vitus rannte hinein.

Verblüfft schaute er auf die Trümmerstücke, die mal ein Bett, ein Schrank und ein massiver Schreibtisch gewesen waren.

„Was zur Hölle...?"

Er starrte Mariposa an, die schuldbewusst das Gesicht verzog.

„Entschuldigung?", wisperte sie leise.

Er hob eine Augenbraue.

„Entschuldigung? Mari, wenn dir die Möbel nicht gefallen, dann sag es doch einfach!"

Eine Weile standen sie sich so gegenüber, ohne etwas zu sagen oder sich aus den Augen zu lassen. Dann prustete Mariposa los und auch Vitus konnte sein Lachen nicht mehr unterdrücken.

„Es tut mir leid! Ich wollte einfach nur ausprobieren, ob ich alle meine Kräfte verloren habe!"

Vitus lachte weiter und zog einen Stuhl heraus. Allerdings hielt er nur noch die Lehne und die hinteren Stuhlbeine in der Hand.

„Ich würde sagen, du hast noch ein wenig deiner Kräfte in dir." Er wischte sich über die Augen. „Ich kann es verstehen. Du bist frustriert und dein Dämonenfreund braucht doch sehr lange, um wieder zurück zu kommen!"

Andere Vampire kamen ins Zimmer, doch Vitus verteilte einfach nur die Aufgabe, alles wieder in Ordnung zu bringen. Dann zog er Mariposa mit sich.

Zumindest er schien der Meinung zu sein, dass Mikael zurückkam.

Sie schnaubte leise.

„Wenn er überhaupt wiederkommt. Die Dämonen sind sehr wohl fähig, ihm die Kräfte wieder zu geben. Und wenn er wieder durch die Dimensionen springen kann, wird er mich ja nicht mehr brauchen!"

Vitus verdrehte die Augen.

„Tststs. Du kapierst es immer noch nicht. Er wird dich nicht hierlassen. Jeden, aber nicht dich! Er wird auf etwas warten müssen."

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