22. Kapitel

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„Ist die Schlampe immer noch nicht wach? Kümmere dich darum, Cazim!"

Mariposa blieb ruhig liegen und war froh, dass ihre Stimmung das Wetter nicht so veränderte, wie es bei Mikael der Fall war. Im Moment wäre hier sonst eine Naturkatastrophe im Gange, so wütend wie sie war.

Sie war schon eine ganze Weile wach, wollte aber erst einmal wissen, was diese Deppen von ihr wollten. Dass es Dämonen waren hatte sie schon festgestellt. Doch im Gegensatz zu den Dämonen, die sie kennen gelernt hatte, waren diese hier schwach. Einer, der Anführer, hieß Baltasar und war allerdings sehr von sich eingenommen. Der andere hieß Cazim und war schüchtern. Wäre er ein Mensch würde Mariposa sagen, dass er nicht nur schüchtern war, sondern einfach kein Selbstbewusstsein hatte. Er fügte sich, als ob er ein kleines Licht wäre.

Gerade beugte er sich über sie und rüttelte sie sanft.

„Antonio hat sie tiefer betäubt, als uns lieb sein kann! Sonst wäre sie schon längst wach!"

Antonio...das war der Dritte im Bunde gewesen. Er hatte sich wohl gegen diesen Baltasar durchsetzen wollen, aber er war geköpft worden.

„Dieser Schwachkopf. Ich brauche sie, damit sie Verbindung zu Mikael aufnimmt. Er muss doch wissen, wer sein Mädchen hat!"

Sein Mädchen?

Das hatte sie schon ein paar Mal gehört. Wie kam Baltasar darauf? Sie mochte Mikael, aber mehr hatte sich nie entwickeln können. Immer kam etwas dazwischen. Wie diese Deppen eben hier.

Auch Cazim schien seine Zweifel zu haben.

„Bist du sicher, dass er diese Hexe meinte? Ich meine, wenn er doch in sie verliebt ist, dann würde er sie doch nicht alleine lassen! Ganz ohne Schutz!"

Baltasar lachte lauthals.

„Wie viele Frauen hattest du schon, mh? Du hast keine Ahnung. Und ja, es ist sie. Er ist in Mariposa verliebt und das da ist Mariposa. Er hat es seinem Vater gesagt. Ich weiß noch, wie Callum beinahe ausgeflippt ist, als Mikael es sagte. Daddys kleines Mädchen wird von einem Dämon begehrt und das mag er nicht! Was denkst du, was er macht, wenn der hässliche Falter hier verletzt wird!"

Cazim holte tief Luft.

„Dazu müsste er erst einmal wissen, dass sie wegen Mikael verletzt wird."

Baltasar schnaubte.

„Deswegen sollte sie aufwachen. Ich werde mich einmal umsehen. Vielleicht ist er schon in der Nähe!"

Sie hörte Flügelschlagen und dann einen leisen Seufzer.

Hände wurden über sie gelegt und Wärme erfüllte ihren Körper.

„Lass das! Ich bin wach!"

Sie sprang auf und starrte Cazim böse an. Sie kauerte auf dem Boden, aber sah alles andere als ängstlich aus.

Er hatte eine menschliche Gestalt und sah aus, wie ein sehr junger Mann. Er schluckte hart und sein Blick zeigte, dass er sogar vor ihr Angst hatte.

„Du...du bist wach. Baltasar wird böse mit mir sein! Er wird mich bestrafen!", murmelte er.

Sie war nicht gewalttätig, aber im Moment hatte sie wirklich das Bedürfnis ihm eine Ohrfeige zu geben.

„Halt deine Klappe! Du bist so ein Weichei! Wie alt bist du wirklich, mh?"

Er zuckte wieder zusammen und senkte seinen Kopf.

„Ich weiß nicht genau. Ich denke, ich bin zweitausend Jahre alt...mehr oder weniger!"

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