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Ich warf ein Blick zu Viktor, der die Gefahr ebenfalls registriert hatte. Er packter mich am  Arm und begann zu rennen. Mich zog er zuerst noch ein Stück hinter sich her, ehe meine Beine mir gehorchten. Wieso wusste die M.S.E. auf einmal, dass ich ein Halbmutant war? Es war kaum zu übersehen, dass sie es auf Vik und mich abgesehen hatten. Egal, jetzt nicht denken. Rennen! Einfach Viktor hinterher. Weg von denen. Wir beschleunigten auf ein unmenschliches Tempo, als sich Sirenen näherten. Vik deutete mit dem Kopf auf die andere Straßenseite. "Da rüber und die nächste Seitenstraße links!"sagte er. Ich gehorchte und spürte im nächsten Moment einen stechenden Schmerz am Arm. Ich drehte mich um und sah ein kniendes M.S.E. Mitglied mit Gewehr im Anschlag, welches er gerade nach lud.Dann schob sich die Hausecke in mein Sichtfeld und ich sprintete in die anvisierte Seitenstraße. Vik wartete schon ungeduldig an einer Feuertreppe und schob mich gleich rauf, nachdem ich bei ihm angekommen war. Es ging im ordentlichen Tempo aufs Dach. Ich blieb stehen und holte erstmal Luft. "Ju, komm! Wir haben keine Zeit dafür!"sagte Vik und nahm mir den Rucksack von den Schultern, hielt mitten in der Bewegung inne und hielt mir plötzlich beide Arme fest. Erneut schmerzte mein Arm und ein gefiederter Pfeil schwebte vor meinem Gesicht. Vik lies mich los. "Was ist das?"fragte ich. "Das ist ein Pfeil mit einem echt fiesem Nervengift! Damit schießen sie gerne auf Mutanten, die hoch gekommen sind! Scheiße! Die Kanüle ist schon fast leer!" "Was heißt das?" "Dass du fast alles von diesem Zeug in deinem Körper hast und ich dich so schnell wie möglich nach unten bringen muss!" Leichte Panik stieg in mir auf, aber ich folgte ihm bis zum Rand des Daches, wo er meinen Rucksack abstellte und auf ein Dach auf der anderen Seite deutete. "Da müssen wir rüber springen." "WAS?!" Ich wich vom Rand zurück "Da spring ich nicht rüber! Das kannst du vergessen! Das sind 7, 8 Meter! Das schaff ich nicht! Können wir nicht einfach rüber gehen?!" Der Gedanke nicht drüben anzukommen war mehr als beängstigend. "Julien! Wir müssen über die Dächer, sonst kriegen die uns! Du schaffst das. Einfach nicht denken!"versuchte er mich zu ermutigen. Nicht denken! Das sagt er so einfach! Auf einmal wurde mir leicht schwindelig. Ich schüttelte benommen den Kopf. Scheiße! Vik nahm meine Hand, ging noch ein Stück zurück und wir nahmen zusammen Anlauf. Beim Absprung schaltete ich ab. Der Boden verschwand unter meinen Füßen. Dann war er wieder da. Geschafft! So nahmen wir Dach für Dach, allerdings nahm das Schwindelgefühl immer mehr zu. Irgendwann verlor ich das Gleichgewicht, fiel hin, versuchte aufzustehen, aber es ging nicht. War das das Gift? "Ju, bitte! Reiß dich zusammen!" Viktor zog mich auf die Füße, ich kippte um. Mein Magen verkrampfte sich und ich krümmte mich auf dem Boden zusammen. "Ju! Bitte steh auf! Du musst dich bewegen!" Viks Stimme war gedämpft, als wären wir unter Wasser. Jeder Atemzug schmerzte, wie sollte ich es denn bitte schaffen mich zu bewegen?! Erneut versuchte Viktor mich hochzuziehen, aber eine Welle der Übelkeit überrollte mich und ich übergab mich.  Um  mich herum wurde es dunkel. "Vik!"wimmerte ich. Ich spürte nur noch seine Hände, welche meine umklammerten. Ich war der festen Überzeugung, dass ich sterben würde. Und das kurz bevor alles gut geworden wäre! So kurz davor!

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Und ein neues Kapitel draußen! Ich hoffe es gefällt euch. Es ist ein bisschen länger und hat mich viele Stunden un Nerven gekostet. Ich hatte keinen Plan wie ich meine Gedanken formulieren sollte, aber ich habe es geschafft. So halb. Naja, jedenfalls kommt das nächste Morgen, spätestens Samstag raus. Freut euch drauf. 

Eure All4nothing


Mutant-City [Jublali]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt