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P.o.V. Viktor

Julien zog mich ins Wohnzimmer, drückte mich auf die Couch und sah mich erwartungsvoll an Ich zögerte. Ich wollte nicht, dass Julien meine Vergangenheit kannte, sondern dass er bei mir blieb! Aber das war wohl zuviel verlangt. Irgendwann hätte ich es ihm sowieso erzählen müssen. Spätestens, wenn er meine Narben gesehen hätte... "Viktor?" Ju fuhr mir mit seinen Fingern durch die Haare. "Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll."flüsterte ich. Julien setzte sich neben mich und legte seine Lippen kurz auf die meinen. "Fang am besten ganz vorne an."sagte er leise. Ganz vorne...okay, das klang logisch. "Am Anfang...also am Anfang stand der Plan, die Mutanten loszuwerden. Für die örtliche M.S.E. waren es inzwischen zu vieleundaus anderen Städten konnte auch keine Verstärkung angefordert werden, da sie dort das gleiche Problem hatten. Nach einigem Hin- und Herdrehen der Situation kam die Regierung auf die Idee, etwas starkes zu schaffen. Etwas gefühls- und gewissenloses, das in der Lage ist, Massen zu töten ohne in nur irgendeiner Weise zu zögern oder Skrupel zu zeigen. In dieses Projekt wurde sich richtig reingehängt. Es wurden zuerst besonders sportliche und leistungsfähige Männer gesucht, ihre Samenzellen dann genetisch so verändert, dass ein Mutant rauskommt, der den Vorstellungen des Staates entsprach. Es wurden Verluste mit einberechnet, aber dass von 15 Babys nur ein einziges überleben würde, hat keiner geahnt." "Und dieses Baby warst du?"Julien sah weder erschrocken oder versrört aus. Ihn schien es nicht auch nur im Geringsten zu jucken, wofür ich geboren wurde. "Ja das war ich. Ich hab überlebt, aber meine Mutter ist bei der Geburt gestorben. Ich kenn ihr Gesicht nicht. Nicht ihren Namen. Gar nichts! Es hatte mich auch nicht zu interessieren Ich hatte Gefühle, da brauchte ich nicht noch neugierig sein! Ja, ich war traurig, habe mich gefreut, hatte Angst, und das war ein Problem. Eigentlich sollte ich ja nur aggressiv sein, reizbar, wie sie sich das mit den anderen Emotionen wegzüchten gedacht haben, weiß ich auch nicht. Auf jeden Fall haben sie versucht mir wenigstens das Zeigen von Gefühlen abzugewöhnen. Als ich vier war, haben die Leute vom Forschungsinstitut mir ein Elektrohalsband angelegt und immer wenn ich auch nur in irgendeiner Weise lächelte, weinte oder anderwaltig das Gesicht verzog, kriegte ich eine gewischt." Unwillkürlich wanderte meine Hand zum Hals. In panischen Momenten spürte ich das Halsband immer noch, wie es sich zusammen zog, die elektrischen Schläge...Ich würde dieses Ding niemals vergessen können! Niemals! "Schon nach ein paar Tagen hatte ich Angst Gefühle in jeglicher Form Kund zutun und zwei Monate später der Meinung, es nie wieder zu können. Und dann begann dieses Training." Ich schauderte. Die Erinnerung daran machte mich immer noch fertig. "Ich wurde in einen weißen Raum gestellt und dann mit Gummigeschossen beschossen. Es tat weh. Ich hatte höllische Schmerzen, aber ich durfte weder schreien noch weinen, da das Halsband immer noch war. Und da wurde ich wütend und zwar richtig, unbändig! Ich bin zu diesem Zeitpunkt das erste Mal ausgerastet. Keiner der Schützen hat überlebt. Aber die Wut war danach nicht weg. Sie wurde mit jedem Tag stärker. Diese Wut auf alles. Auf diese Typen, die mir das angetan hatten. Und auf die Mutanten. Der Grund, warum ich das alles ertragen musste!"

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Das wars erstmal. Ich hoffe, es gefällt euch.

Eure All4nothing


Mutant-City [Jublali]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt