Mutant-City [Jublali]

3

Ich schloss die Wohnungstür auf und sofort eilte mir meine Mutter entgegen. Ich sah, dass sie geweint hatte. "Julien! Ein Glück! Und ich dachte schon, sie hätten dich erwischt!" Ich nahm sie in den Arm und strich ihr beruhigend über die Schulter. "Alles gut, Mama! Ich musste nur nachsitzen, weil ich zu spät gekommen bin! Du musst nicht immer gleich denken, ich sei erwischt worden!" "Doch! Muss ich! Als Halbmutant lebst du gefährlich! Ich mache mir rund um die Uhr Sorgen um dich! Und du hättest mich ja anrufen und bescheid sagen können, dass du später kommst!" "Jaja...ist ja gut. Mein Fehler. Entschuldige bitte." Ich löste mich vorsichtig von ihr und lächelte sie an, was mir allerdings ziemlich schwer viel. Der Mutant, der mich verfolgt hatte ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Was hatte er gewollt? Wollte er mich töten? Unwahrscheinlich. Das hätte er mit Leichtigkeit tun können, auch ohne mich ewig zu verfolgen. Wollte er mich testen? Wenn ja, was denn? Oder mit mir reden? Wieso hat er es denn nicht ganz zu Anfang getan? Meine volle Aufmerksamkeit hatte er ja gehabt.... Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Fragen stellten sich mir. Es ergab alles keinen Sinn!

Später lag ich in meinem Bett und versuchte verzweifelt Schlaf zu finden. Es ging einfach nicht. Meine Gedanken rasten. Wieso war ich als halbes Monster geboren worden? Warum werden solche Leute wie ich nicht anerkannt und sofort eliminiert? Wieso muss der Mensch alles verbannen oder töten, was er nicht kennt? Meine Gedanken wurden durch mein vibrierendes Handy unterbrochen. Joon hatte mir geschrieben. Woher hatte er meine Nummer?

Joon: Hey, Julien! Bist du gut nach Hause gekommen, oder wurdest du schon wieder von           Mutanten belästigt? ;)

Ich: Nein. Alles okay. Und das ist nicht lustig!

Joon: Sorry. 

Ich: Schon gut! Was willst du?

Joon: Hast du die Hausaufgaben für Morgen?

Ich: Nein! Scheiße! Muss ich noch machen! Danke!

Joon: Dann beeil dich mal. Ist schon spät. Ich muss sie auch noch machen.

Ich: Jap. Ciao.

Joon. Ach ja, Julien?

Ich: Was?

Joon: Ich wollte dich noch fragen, seit wann du gelbe Augen hast.