16.Kapitel

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,,Wieso konntest du nicht einfach aufstehen und ihr hinterherrennen?.."

Die Knie tief im Schnee eingesunken, die Hände blutig auf den Oberschenkel liegend und der Kopf tief vor sich hängen. So saß Sirius schon ungefähr eine Stunde einfach nur da. Inzwischen spürte er seine Beine und Finger gar nicht mehr, da ihn die Kälte quasi betäubte. Immer noch floßen unzählige Sträne über seine Wangen und tropften dann auf den sich auflösenden Schnee. Es war sehr dumm von ihm gewesen nach draußen zu rennen. Nicht nur das der Gryffindor sicherlich krank wurde, sondern das die Anhänger des schwarzen Zauberers auch ihn holen könnten.

Im Endeffekt war das alles egal für Sirius. Er versuchte nur mit dem Schmerz klar zu kommen, der seinen ganzen Körper eingenommen hatte. Der Rumtreiber versuchte ihn zu verdrängen oder an etwas anderes zu denken und jedes mal wenn er dachte, es würde nicht mehr so weh tun, dann überrollte ihn eine neue Welle.

Und so saß Sirius da. Abwartend bis ihn der Schmerz wieder überrollte und ein Stück weiter in das schwarze Loch zog. Nachdem der Gryffindor schon Ewigkeiten im Schnee saß und sein Körper keine Tränen mehr produzieren konnte, fingen an kleine schwarze Punkte vor ihm herum zu tanzen. Sie wurden immer mehr und Sirius wusste er müsste schleunigst ins Schloss zurück gehen, nichtsdestotrotz konnte er sich nicht bewegen. Der schwarzhaarige Rebell wartete schon sehnsüchtig auf dem Tod, der ihn wieder mit Mazikeen vereinen würde. Er würde seine dunkeläugige Freundin wieder sehen und nichts könnte ihn je wieder von ihr trennen. Der Rumtreiber wusste er würde nur noch ein paar Minuten in dieser Kälte aushalten, ehe er an unterkühlung sterben würde. Sirius konnte sich Mazikeen genau vorstellen. Wie sie in einem weißen Kleid am Steg des Sees saß und ihn fröhlich anlächelte. Er sah wie sie aufstand und in ihrem langen Kleid über die blühende Wiese zu ihm schritt. Er roh förmlich den unwiderstehlichen Geruch aus Erdbeeren. Als Mazikeen vor ihm stand kniete sie sich auf den Boden. Sanft legte sie ihre zierliche Hände an seine kalten Wangen und zwang ihn somit sie anzusehen.

Sirius war in seiner eigenen kleinen Welt. Weit weg von der Realität, irgendwo wo er und Maze glücklich waren.

Während der Gryffindor in seiner Trance Mazikeen sah, war die Wirklichkeit leider nicht so rosig. Sirius saß immer noch im Schnee mit blauen Lippen und blutigen Händen.

,,Tatze!!" schrie James panisch, als er seinen besten Freund endlich entdeckte. Während der braunhaarige Gryffindor den Hang runter lief, bettete er zu Gott, er wäre nicht zu spät.

Hektisch fiel er vor Sirius auf die Knie und schüttelte seinen besten Freund an den Schultern.

,,Sirius komm schon! Wach wieder auf!" rief James und rüttelte ihn wach. Erschrocken riss dieser die Augen auf und hielt sich an seinem besten Freund fest, um nicht nach hinten zu fallen.

Erleichtert atmete dieser aus und drückte den Rumtreiber an sich.

,,Sie ist tot." wimmerte Sirius und klammerte sich an dem braunhaarigen Gryffindor.

,,Ich weiß. Ich weiß Kumpel." murmelte James und konnte nicht verhindern, dass auch ihm einige Tränen entflohen. Er hatte immer fest daran geglaubt, dass Mazikeen nichts treffen könnte und jetzt lag sie wahrscheinlich in einem Wald, mit Dreck beschmutzt.

,,Sie ist tot, James. Mazikeen ist tot." schon diese Worte sorgten dafür, dass sich in Sirius alles zusammen zog.

,,Was soll ich jetzt bloß machen." der schwarzhaarige Rebell konnte sich sein Leben gar nicht ohne die dunkeläugige Hexe vorstellen. Er war ohne sie aufgeschmissen. Sie war für ihn lebenswichtig.

,,Es wird alles wieder gut." versuchte James seinen Freund aufzumuntern, dabei glaubte er selbst nicht mal dran. Nichts würde wieder gut werden. Mazikeen stellte Sirius Hoffnung da und nun war sie weg und Sirius würde niemals wieder der selbe.

,,Komm wir müssen dich rein bringen." beschloss er und zog Sirius auf die Beine. Kaum bei Bewusstsein schleppte sich der Gryffindor ins Schloss, während ihn sein bester Freund stützte.

Als die beiden Freunde endlich im Schloss ankamen, warteten dort schon die anderen Rumtreiber. Peter sprang sofort auf und half James ihren Freund zu stützen. Auch Remus erhob sich mit schmerzverzerrtem Gesicht und folgte seinen Freunden. Dem Werwolf ging es nicht gerade blenden, da erst vor ein paar Tagen erst Vollmond war.

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Als Sirius wieder zu Bewusstsein kam, lag er in der Krankenstation. Die Sonne schien durch die großen Fenster und nur das Atmen des Rumtreibers war zu hören. Mit trockener Kehle Griff er zum Glas Wasser welches neben dem Krankebett stand und trank es in einem Zug leer.

Seufzend warf er den Kopf in den Nacken und starrte auf die Bögen ab der Decke. Sirius regte sich keinen Millimeter mehr, auch nicht als jemand die schwere Flügeltür öffnete und kurz darauf seine Freunde und der Schulleiter, Dumbledore, um sein Bett standen.

,,Tatze?" fragte Remus, welcher links von ihm stand, etwas zögerlich. Der Rumtreiber reagierte gar nicht auf seinen Freund sondern sah weiter an die Decke.

,,Sir, was ist mit ihm? Ist er verhext?" fragte Alice und sah den Schulleiter, der am Bettende stand, fragend an.

,,Nein Ms.McKinnon, Mr.Black trifft der Tod Ihrer Freundin nur sehr." erklärte der alte Zauberer und sah traurig auf den Gryffindor herab.

,,Wir sollten ihm etwas Zeit geben." meinte Dumbledore und wollte schon gehen, als Annabeth sich regte.

Mit fester Miene entriss sie sich Remus und stampfte zu Sirius. ,,Diese Zeit haben wir nicht." murmelte die Blondine schon fast knurrend.

Ein lauter Knall ertönte als die Ravenclaw dem Rumtreiber voller Wucht ins Gesicht geschlagen hatte. Endlich regte sich Sirius. Keuchend schreckte er auf und hielt sich seine rote Wange, auf welcher ein Handabdruck langsam zum Vorschein kam.

,,Du hast nicht das Recht über Maze zu trauern, es ist deine Schuld das Voldemort sie geschnappt hat! Nur wegen dir erleidet sie im Moment höllenquallen! Nur weil du mit deinem Schwanz denkst und dieser billigen Veela hinterherrennen musst!! Du hättest sie beschützend sollen!" schrie Annabeth und unwillkürlich rannten Tränen über ihre Wangen, während sie mit ihren kleinen Hände auf der Brust des Rumtreibers hämmerte. Alle sahen sie schockiert an, denn noch nie war die kleine Hexe so explodiert.

,,Du hattest nur eine Aufgabe. Pass auf Mazikeen auf. Wieso konntest du nicht einfach aufstehen und ihr hinterherrennen?" flüsterte die Blondine verzweifelt und hielt sich an Sirius' Hemd fest, während sie ihren Kopf auf seinem Bauch anlegte und schniefte.



1050 Wörter

Isn't It Lovely .sirius black. (wird überarbeitet) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt