Die Entscheidung - 27. Kapitel

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27.

Was hast du vor?“ die Frage rutschte mir einfach so raus und ich verfluchte mich innerlich dafür.

Ich befürchtete, dass er sich darauf hin abwenden würde, aber er tat es nicht.

Das was ich schon die ganze Zeit machen will.“ flüsterte er jedoch und kam mir langsam näher.

Er schloss seine Augen und ich tat es ihm gleich. Ich spürte seinen warmen Atem und..

„Au!“ ich konnte einen dumpfen Aufschlag und Max' überraschten Ausruf hören.

Sofort riss ich die Augen auf, um zu sehen was los war. Max saß im Gras und hielt sich den Kopf. Anscheinend hatte er, mit voller Wucht, einen Fußball ins Gesicht bekommen, denn neben ihm lag einer und ein kleiner Junge, schätzungsweise 8 oder 9 Jahre, kam zu uns angerannt. Er hatte ein Trikot an, dass ihm bis über die Knie ging.

„Entschuldigung.“ sprach dieser schüchtern und ängstlich.

„Kein Problem Kumpel. Aber kick deinen Ball das nächste mal in eine andere Richtung.“ der Junge nickte eifrig und rannte, mit seinem Ball unter dem Arm, weg.

Schnell setzte ich mich neben Max und begutachtete seinen Kopf.

„Gehts dir gut? Tut dein Kopf weh?“ fragte ich ihn sofort besorgt, doch dieser lächelte mich nur an.

„Ist schon okay. Der Schmerz ist nichts im Vergleich zu dem, den ich habe, wenn ich dich mit einem anderen Jungen zusammen sehe.“ er blickte mir dabei tief in die Augen und mein Herz setzte einen kurzen Moment aus.

Was hatte er da gerade gesagt?

„Aber ein Ball in die Fresse hält mich von nichts ab.“ flüsterte er, während er mir bei diesen Worten eine Haarsträhne hinters Ohr strich und mein Herz wild klopfte.

Sanft zog er mich, mit einer Hand an meiner Wange zu sich. Automatisch legte ich meine Hände an seinen Hals und schloss abermals meine Augen.

Einen winzigen Augenblick später lagen seine weichen Lippen auf meinen. Meinen ganzen Körper durchfuhr eine angenehme Wärme und mein Herz spielte verrückt. Viel zu schnell trennten sich unsere Lippen. Aber der Abstand unserer Gesichter verringerte sich nicht und er legte seine Stirn auf meine, während er mir tief in die Augen sah.

„Wow.“ rutschte mir heraus, was ihn zum schmunzeln brachte.

„Wie gesagt. Ein Ball in die Fresse bringt mich nicht davon ab, das schönste Mädchen zu küssen.“

Ich musste plötzlich nach Luft schnappen, denn ich hatte nicht gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte.

Ihm entfuhr ein leises dunkles Lachen. Ohne nachzudenken zog ich ihn abermals an mich und küsste ihn. Er legte seine Hände an meine Hüfte und zog mich noch weiter an sich, als könnte ich gar nicht nah genug bei ihm sein. Unsere Lippen passten perfekt auf einander.

Wenn ich jemals sagte, dass ich der glücklichste Mensch auf Erden war, war dies nichts im Vergleich zu diesem Augenblick.

Wir verbrachten fast zwei weitere Stunden im Park, bevor wir mit dem Zug zurück fuhren. Die meiste Zeit saß er mit ausgestreckten Beinen, auf denen ich meinen Kopf gebettet hatte, auf dem Boden. Wir redeten nicht mehr all zu viel und genossen einfach nur den Moment. Ab und zu küsste er mich, was mein Herz fast zum explodieren brachte. Ich spürte, dass er mich die ganze Zeit über ansah. In seiner Nähe fühlte ich mich so wohl und geborgen. Am liebsten hätte ich mich nie wieder vom Fleck bewegt. Doch natürlich mussten wir wieder zurück. Und während wir liefen, hielt er die gangze Zeit meine Hand.

Als wir im Hotel waren, teilte ich ihm mit, dass ich vor dem Abendessen noch einmal aufs Zimmer wollte. Er nickte lediglich und machte sich auf den Weg in den Speisesaal. Ich wusste nicht warum, aber ich war ein wenig enttäuscht. 

Im Zimmer angekommen, warteten die Mädels schon gespannt auf mich, da ich ihnen geschrieben hatte, dass ich gleich da bin.

„Uuuund wie wars?!“ rief mir Sina zu und umarmte mich stürmisch, sobald ich durch die Tür getreten war.

„Los erzähl!“ Anna war total hibbelig und aufgeregt.

Lächelnd fing ich an, den beiden alles zu erzählen.

Die EntscheidungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt