In Tokio angekommen, wollte ich am liebsten umkippen und auf dem Boden schlafen. Da das aber keine Option war, musste ich wohl durchhalten.
"Yurio!", rief plötzlich eine Stimme laut durch die Halle.
"Wehe, das sind wieder Fans.", maulte ich.
"Schön wär's. Die sind schlimmer.", jammerte Yuri. In dem Moment erblickte ich einen Mann mit silbergrauem Haar, welcher wild wank. Neben ihm stand ein kleinerer Schwarzhaariger mit einer Brille, welcher ebenso erfreut schien aber verhaltener im Vergleich zu dem größeren Mann.
"Und wer sind die?", fragte Valja neugierig, doch da kamen die Beiden schon auf uns zu. Der Größere fiel dem Blonden begeistert um den Hals und quasselte ihn munter zu, dabei erkannte ich, dass er wohl Russe war. Yuri zeterte zwar herum, lächelte aber leicht.
"Hallo, mein Name ist Yūri Katsuki.", der Schwarzhaarige war lächelnd zu uns getreten, während der Andere noch immer Yuri knuddelte.
"Zwei Yuris? Oh weh.", murmelte Valja.
"Wir rufen ihn Yurio.", lachte Yūri. Ich würde wohl auf Kitty oder eben auf Yurio umsteigen müssen.
"Ich bin Yara und das ist Valja.", stellte ich mich und die Blonde freundlich vor.
"Du bist doch Yurios Freundin.", der Mann löste sich von dem Blonden. Ich funkelte diesen vernichtend an. Das Wort 'Freundin' klang in meinen Ohren fremd und merkwürdig.
"Was? Vor ihm kann man nichts geheim halten.", murrte er abwehrend.
"Ich bin Victor.", er lächelte breit und reichte mir die Hand. Ich ergriff sie lächelnd. Er war ein wenig flippig aber ganz sympathisch. Yuri schien im Vergleich eher ruhig. "Wie hat es unser kleiner Punk geschafft, dich für dich zu gewinnen?" Er beugte sich etwas vor, als wolle er, dass es keiner hörte, dabei sprach er aber ziemlich laut und deutlich.
"Victor.", meinte Yuri warnend.
"Man wird ja noch fragen dürfen. Ich bekomme es sowieso heraus.", verkündete er und trat wieder einen Schritt zurück. Yuri schüttelte den Kopf und mir schwirrte das Hirn, weil es mit der Übermacht der Yuris nicht mitkam...oder weil ich einfach tot müde war.
"Also von mir aus, macht was ihr wollt aber wenn ich jetzt nicht bald ein paar Stunden Schlaf bekomme, schlaf ich auf dem Boden ein.", quengelte ich.
"Wir bringen euch gern zu eurem Hotel.", bot Yuri an. Mir war eigentlich alles egal, solang ich bald schlafen konnte. Valja stimmte für mich zu und Yuri war in einer Diskussion mit Victor versunken. Ich hatte nicht wirklich Lust ihnen zuzuhören. Valja hatte sich in die Diskussion eingehackt.
"Wie lang seid ihr schon zusammen?", fragte Yūri, der plötzlich neben mir stand.
"Noch nicht sehr lang. Ein paar Tage.", ich zuckte mit den Schultern. "Aber eigentlich will ich nicht unbedingt darüber reden. Es ist noch ein wenig..." Ich zuckte mit den Schultern, da ich nicht mal wirklich beschreiben konnte wie es war. Im Endeffekt war es wie zuvor, vielleicht etwas vertrauter und alle machten ein riesiges Drama daraus.
"Ich kann mich zurückhalten.", schmunzelte er. Na wenigstens einer. "Ich will nur wissen, wie ihr euch kennen gelernt habt."
"Ich bin seine Trainerin.", erklärte ich und zuckte mit den Schultern. Yūri musste lachen aber ich verstand nicht ganz wieso.Valja, die den ganzen Flug geschlafen hatte, beschloss am Hotel, mir den Koffer in die Hand zu drücken und sich die Stadt von Yūri und Victor zeigen zu lassen. Der Größere war sofort begeistert und auch Yūri hatte keine Einwände. Ich zog also beide Koffer.
"Warte, ich nehme dir den Koffer ab.", meinte Yurio und ich lächelte leicht.
"Jetzt werden wir zum Gentleman, huh?", stichelte ich. Er schnaubte.
"Ja, ich besitze Manieren.", erwiderte er dann.
"Echt? Das ist mir neu.", er sah mit Valjas pinken Koffer mit Einhornprint einfach so unglaublich lustig aus, dass ich mein Handy zückte und ein Foto davon machte.
"Hey!"
"Was denn? Ist für deine Fans, Kitty.", lachte ich.
"Warum bin ich überbaut mit dir zusammen?", stöhnte er genervt.
"Du hast mich geküsst, selber Schuld.", grinste ich und lehnte mich an die Fahrstuhlwand. Plötzlich umgriff er mein Kinn und zog meinen Kopf, sodass ich ihn ansehen musste.
"Ich würde es wieder tun.", er grinste leicht, als er bemerkte, dass ich etwas errötete. Mit den Momenten, in denen er eindeutig Interesse zeigte, konnte ich nicht wirklich umgehen. Das leise Leuten der Aufzugstür rettete mich davor, zur Tomate zu werden.
"Tja, wir sind wohl da.", ich wandte mich zum Ausgang des Fahrstuhls.
"Du machst mich fertig.", maulte er.
"Ich weiß und es macht Spaß.", ich öffnete mein Zimmer. "Also dann, ich verzieh mich in mein Bett." Ich warf ihm Valjas Schlüssel zu und ging in mein Zimmer. Aus dem Koffer kramte ich meine Schlafkleidung, zog mich um und kroch unter meine Bettdecke. Obwohl ich absolut übermüdet war, wollte mein Körper den Schlaf einfach nicht verfallen, also blickte ich mich nach meiner Sporttasche um, in der auch Schlaftabletten waren, denn es war gar nicht mal so ungewöhnlich, dass ich, weit weg von Zuhause, nicht schlafen konnte. Ich kletterte also aus dem Bett und sah mich nach meiner Tasche um, sie war aber nicht da. Stimmt, ich hatte sie vorhin Valja in die Hand gedrückt. Vermutlich wird sie die Tasche Yuri gegeben haben. Seufzend tapste ich barfuß, in kurzer Stoffshorts und mit schiefem Dutt zu Yuris Zimmer. Vermutlich hatte er sie Tasche bei Valjas Koffer abgestellt. Ich klopfte und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. "Ich brauche Valjas Schlüssel."
"Hast du ein Glück, ich wollte gerade unter die Dusche.", murrte er. Ich zog eine Augenbraue nach oben, trat dann ein. Er verschwand im Bad und ich griff mir den Schlüssel. In Valjas Zimmer war jedoch ein Hauch von nichts und ich hatte kurz Panik, beschloss dann aber zur Sicherheit bei Yuri nach der Tasche zu schauen. Ich klopfte also wieder. Es dauerte eine ganze Weile bis er die Tür öffnete, ein Handtuch um die Hüfte gewickelt.
"Ich sehe, du warst unter der Dusche.", ich musterte ihn und grinste leicht.
"Wie kommst du nur darauf, wenn ich halbnackt vor dir stehe?", ich wusste nicht mal, wie ich überhaupt noch einen Schluss ziehen konnte. Der Anblick könnte mich potenziell von jedem Gedanken ablenken. Ich räusperte mich, überspielte das rote Flimmern auf meinen Wangen, stellte fest, dass meine Tasche die ganze Zeit neben seiner Tür gestanden hatte. "Huch plötzlich so verlegen?" Der triumphierende Ton in seiner Stimmer provozierte mich.
"Wäre jede Frau, wenn sie ohne BH vor einem Typen steht.", schon war er knallrot im Gesicht. Ich wandte mich triumphierend um und ließ ihn stehen.
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Broken Queen // Yuri on Ice FanFiction
FanfictionYara lebte für das Eis, bis ein Tag alles veränderte. Sie fiel und stand nicht mehr auf. Sie versuchte danach sich in ein normales Leben einzugewöhnen und es gelang ihr auch mehr oder weniger, bis sie eines Tages gefeuert wird. Arbeitslos und mit ei...