Am nächsten Morgen trainierten wir in der Halle. Ich stand mit Yuri auf den Eis und ich neben ihm, wir liefen zusammen die Choreo, nur die Sprünge ließ ich aus. Ich hatte keine Lust mir das Genick zu brechen. Plötzlich umgriff jemand meine Hüfte von hinten.
"Du träumst.", raunte mir Yuri sanft ins Ohr.
"Du grabschst.", antwortete ich und lächelte leicht.
"Weil ich es darf."
"Weil ich es dir erlaube.", antwortete ich und er schnaubte amüsiert. "Und jetzt mach deine Choreo von vorn." Ich drehte mich, relativ galant aus seinen Armen und glitt zu Bande, wo ich die Musik startete. Er begann sich zu der Musik seines Short Programs zu bewegen und ich musterte kritisch jede Bewegung.
"Seine Choreo ist wirklich gut.", ich zuckte zusammen und sah nach links, wo jetzt Victor lehnte. Ich hatte ihn nicht mal heran treten hören. "Ich glaube, er läuft sie für dich."
"Wie meinst du das?", fragte ich und blickte ihn fragend an.
"Zu jeder Choreo gehören Gefühle und auch eine Geschichte. Yūri und ich haben uns die Übertragungen aus Frankreich angesehen und da wirkt er gerade bei dem Stück sehr steif.", setzte Victor zur Erklärung an und ich nickte seufzend. "Aber jetzt schau ihn dir an. Yurio hat sich mit gefühlvollen, ruhigen Stücken immer schwer getan aber jetzt schwebt er vor sich hin."
"Vielleicht wird er sich einfach entspannter, weil er jetzt weiß, wie er am besten läuft.", warf ich ein.
"Ich bitte dich, das glaubst du doch wohl selber nicht.", schnaubte er. Wir waren inzwischen nicht mehr die Einzigen auf und an der Eisfläche. Die meisten Kandidaten der anderen Länder waren nun zum Training erschienen.
"Ehrlich gesagt verwirrt mich das Ganze noch zu sehr um zu wissen was ich glaube.", gab ich leise zu. Yuri übte nur noch einzelne Parts seiner Choreo, bei denen er sich nicht sicher war.
"Liebst du ihn?", ich zuckte leicht zusammen und sah zur Victor. Lieben? Wir mochten uns auf eine komische, verdrehte Weise aber war das schon Liebe? Ich hatte damit nicht viel Erfahrung, wenn die Liebe nicht von sexueller Natur war. "Verzeihst du ihm seine Makel und bist glücklich, wenn ihr zusammen seid?"
"Eigentlich bin ich meistens wütend oder genervt, weil er mich ins unendliche provoziert.", murmelte ich.
"Aber...?"
"Aber irgendwie macht es mich glücklich mit ihm zu argumentieren und ich verzeih ihm sogar, dass er so ein nerviger Trottel ist.", Victor schüttelte lächelnd den Kopf.
"Ihr habt eine verschrobene Art der Liebe aber sie ist gerade deswegen rein. Obwohl ihr ständig streitet, verzeiht ihr euch und dass ist das Gefühl, welches er für die Choreografie gebraucht hatte.", erklärte ihr und es herrschte kurz schweigen.
"Oder er kann sie jetzt einfach sicherer.", vertrat ich weiter meinen Standpunkt. Der Russe seufzte, blieb aber dabei, da Yūri und Valja in diesem Moment herein kamen. Valja hatte einen Haufen Tüten dabei.
"Was habt ihr gekauft?", fragte Victor sofort neugierig.
"Hauptsächlich Essen.", erklärte Valja, die schon immer eine Schwäche für Japan gehabt hatte. "Aber ich hab dir und Yurio etwas mitgebracht." Während sie das erklärte, Dank sie nach dem Blonden.
"Was ist?", maulte dieser, an der Bande angekommen.
"Ich hab euch etwas mit gebracht, also sei nett.", antwortete Valja. Und zog etwas hervor. Eh wir es überhaupt richtig betrachten konnten, hatte sie es Yuri bereits auf den Kopf gestülpt. Es waren schwarze, plüschige Katzenohren an einem Haarreif. Es sah sowohl dämlich als auch unfassbar niedlich aus. Ich kicherte, Yūri schmunzelte und Victor betonte sofort wie süß er damit aussah. Der Blonde starrte Valja nur böse an und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Kitty, eine Katze schaut niedlich bevor sie jemanden ermordet.", grinste ich und jetzt wurde ich angefunkelt.
"Fall du mir nur auch noch in den Rücken!", meckerte er los, da packte Valja schon das Zweite aus und ich bekam es auf den Kopf gesetzt. Meine Hand ertasteten ebenfalls plüschige Ohren mit einer Glocke darin.
"Was zur Hölle...", jetzt starrte ich Valja böse an.
"Wie war das mit dem 'süß schauen'?", ich boxte ihm leicht in die Rippen, damit er seine Klappe hielt.
"Bitte lächeln!", rief Valja und erst jetzt bemerkte ich, dass sie ihr Handy in der Hand hatte.
"Nein! Valja, aus!"
"Jetzt hab dich nicht so, Elsa. Das ist niedlich.", lachte sie. Das war gar nicht niedlich! Plötzlich quetschten sich Victor und Yūri noch mit auf das Bild und hielten uns fest, dass wir nicht aus die andere Seite der Eisfläche fliehen konnten. Wir Beide sahen auf dem Foto mehr als nur grummelig aus.
"Ich schwöre dir, ich setzte sie in einen Flieger nach Hause.", grummelte Yuri.
"Ich geb die Hälfte zum Flugticket dazu.", antwortete ich, eben so gut gelaunt wie er.
"Soll ich noch etwas wiederholen?", fragte Yuri zu mir.
"Nein, es sah gut aus. Konzentriere dich morgen.", antwortete ich.
"Ew, seit wann bist du nett?", stichelte er und grinste mich provozierend an.
"Halt die Klappe, Kitty.", ich trat vom Eis und begann meine schmerzenden Füße aus den Schuhen zu befreien. Ich seufzte und zog wieder bequeme Schuhe an, dann erhob ich mich. "Ich habe Hunger."
"Uh, ich auch, ich komme mit.", flötete Valja. Die drei Männer beschlossen noch in der Halle zu bleiben. Als ich ein paar Schritte bemerkte ich das leise Läuten und verdrehte die Augen. Als ich nach den Ohren greifen wollte, schlug mir Valja auf die Hand.
"Au! Spinnst du?", fauchte ich und rieb mir den Handrücken.
"Denk nicht mal dran, Elsa.", die hob mahnend den Zeigefinger.
"Aber ich sehe lächerlich aus.", meckerte ich.
"Das sieht niedlich aus und das überdeckt deine unterschwellige Aggression."
"Was mich bloß so aggressiv macht?", murmelte ich sarkastisch.
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Broken Queen // Yuri on Ice FanFiction
FanfictionYara lebte für das Eis, bis ein Tag alles veränderte. Sie fiel und stand nicht mehr auf. Sie versuchte danach sich in ein normales Leben einzugewöhnen und es gelang ihr auch mehr oder weniger, bis sie eines Tages gefeuert wird. Arbeitslos und mit ei...