3.

950 42 13
                                    

                        PoV. Yoongi

Ich schob mein Handy eilig in meine Hosentasche und folgte Jungkook ins Esszimmer. Jin hatte wie immer gekocht. Der Geruch von Hühnchen mit Reis stieg mir in die Nase. Mein Lieblingsessen. Mir lief das Wasser förmlich im Mund zusammen. Hungrig setzte ich mich zwischen Jimin und Hoseok und belud gierig meinen Teller. Ich begann zu essen. "Mhhh, ist das lecker", schmatzte ich. "Mit vollem Mund spricht man nicht", kam es sofort von V, der ebenfalls gerade den Mund voll hatte. Ich warf ihm einen 'Ist-das-dein-scheiß-Ernst-Blick' zu und aß weiter, als plötzlich mein Handy klingelte. Meine Freundin. Mein Herz schlug schneller. "Bin gleich wieder da", meinte ich, stand auf und verschwand in die Küche. Ich lehnte mich gegen die Küchenzeile und nahm den Anruf an. "Min Yoongi"
"Hi Yoongi, ich bins", meldete sie sich zu Wort, ihre Stimme klang angespannt.
"Was ist los?", fragte ich verwirrt.
"Yoongi, ich vermisse dich so sehr."
"ich vermisse dich doch auch"
"ich kann das nicht mehr. Ständig hast du irgendwelche Termine oder bist auf Tour.", ihre Stimme zitterte jetzt.
"Ich halt das einfach nicht mehr aus, dass ich dich so lange nicht sehen kann. Es tut mir leid Yoongi, ich mach Schluss", dann legte sie auf.
Ihre Worte hallten dumpf in meinem Schädel nach, ohne dass ich sie begriff.
Langsam realisierte ich was gerade geschehen war.
Meine Freundin hat gerade Schluss gemacht. Sie ist weg.
Kraftlos ließ ich mich zu Boden sinken.
Sie ist weg.
Eigentlich sollte ich jetzt traurig sein, in Tränen ausbrechen, wütend werden, doch ich spürte überhaupt nichts.
Meine Brust drücke sich zusammen und schnürte mir die Kehle zu, legte sich wie eine Schlinge um meinen Hals. Plötzlich fiel mir das Atmen schwer und ich rang nach Atem. Ich fühlte mich so einsam und verlassen.
Das Verlangen war größer denn je und diesmal konnte ich es nicht unterdrücken. Zitternd erhob ich mich vom Boden, griff nach einem Küchenmesser, setzte es auf meinem linken Unterarm an und zog durch. Stechender Schmerz durchzuckte meinen Arm und erlöste mich von meiner inneren Leere. Der Druck um meine Brust wurde weniger. Blut quoll aus der Wunde und tropfte als Rinnsal zu Boden. Eine kleine rote Pfütze bildete sich. Wieder setzte ich an und fügte mir noch ein paar weitere Schnitte zu.
"Was machst du da?"
Vor Schreck ließ ich das Messer fallen und blickte in Kookies geschocktes Gesicht. In seinen braunen Augen lag Traurigkeit.
Langsam kam er auf mich zu.
"Warum tust du das?"
Ich antwortete nicht und blickte beschämt auf meine Füße. Meine weißen Socken färbten sich allmählich rot.
Jungkook ging zum Schrank, holte Verbandszeug heraus und machte Anstalten meine Wunden zu verbinden.
"Nicht", sträubte ich mich dagegen und zog meine Hand weg.
Kookie ignorierte mich und packte meinen Arm. Kraftlos gab ich nach und ließ ihn meinen Arm verarzten.
Tränen schossen mir in die Augen und flossen ungehindert meine Wangen hinunter. Ich schämte mich, schämte mich, dass er mich so sehen musste, schämte mich, dass ich zusammen gebrochen bin, dem Drang nachgegeben habe.
Als er fertig war schlang Jungkook die Arme um mich und strich beruhigend mit der Hand über meinen Rücken. Seine Nähe löste mich nur noch mehr auf und schluchzend hing ich in seinen Armen.
"Willst du darüber reden?", hörte ich Jungkooks sanfte Stimme ganz nah an meinem Ohr. Ich schüttelte den Kopf.

_________
559 Wörter

Feedback?🙆😂😜

Save Me PleaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt