Pinienpfote mag den Titel

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Pinienpfote mochte sehr viele Dinge. Den Wald liebte er, den See, die vielen verschiedenen Farben. Die Wolken, die Blumen, alles faszinierte ihn auf eine eigene Art und Weise.
Er fand die ganzen unterschiedlichen Katzen um sich herum großartig, sie alle hatten etwas ganz Besonderes an sich.
Und er wollte auch von ihnen gemocht werden, weshalb er nett zu allen war, sich auf die Zunge biss, alles Unangenehme mit einer fröhlicher Miene über sich ergehen ließ (wie die ewigen Schimpftiraden vom Ältesten Dornenfuß) und die schönen Dinge aus tiefstem Herzen genoss: Mit seinen Geschwistern lachen.
Er wollte gemocht werden, denn er hoffte, dass das vielleicht von seinem Problem ablenkte. Denn Pinienpfote konnte sich selbst nicht leiden.
Wenn mich die anderen nur mögen, dachte der junge Schüler sich immer, Vielleicht kann ich das dann auch.
So half er gerne anderen, übernahm auch mal Pflichten seiner Schwester Ahornpfote, wenn diese zu müde war. Ein 'Danke' war es ihm wert.

Doch nicht jeder konnte ihn leiden, allen voran Moospfote, was bei diesem Kater auch wirklich kein Wunder war.
Dennoch hatte Pinienpfote sich vorgenommen, sich mit ihm anzufreunden.
Er hatte Moospfote zugesehen, wenn auch nur aus der Ferne.
Getraut, sich zu ihm zu setzen hatte er sich nicht.
Pinienpfote verfluchte seine Feigheit.
Schließlich hatte er sich doch seinen gesamten Mut aufgebracht und den anderen Schüler angesprochen.
Zwar ging dieser nie besonders auf ihn ein, doch je mehr Zeit sie miteinander verbrachten, umso mehr schloss Pinienpfote ihn ins Herz.

"Was magst du nicht?"
"Dich."
Das war der Moment, in dem er es merkte. Pinienpfote merkte, dass er Moospfote viel zu sehr ins Herz geschlossen hatte.
Es war dieser kurze Moment der Realisation, bevor alles zerbrach.
Aber ich mag dich.
Er mochte ihn mehr, als er sollte.
Mehr, als ein Kater einen anderen Kater mögen sollte.
Ich bin komisch., dachte Piniempfote verbittert und wusste nicht, was schlimmer war:
Seine Gefühle für Moospfote oder die Gewissheit, dass sie niemals erwidert werden würden.
Trotzdem konnte er nicht anders, er musste weiter machen.
Ein Leben ohne Moospfote war unvorstellbar geworden.

Moospfote mag aber nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt