Teil 9 - Paranoia

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Die Worte blieben ihr in der Kehle stecken und ihr Herz in demselben Augenblick stehen. Die Intensität seines Blicks brachte sie vollkommen aus dem Konzept, womit sie - vor allem bei diesem jungen Mann - nicht gerechnet hätte. "Pass nächstes Mal besser auf." Sein immer noch währender Blickkontakt verwirrte sie zutiefst. Denn das war das erste Mal, dass er sie wirklich ansah. Und das irritierte sie doch sehr. Vor allem, da er sie immer noch fest umschlungen hielt. Etwas beklommen machte sie sich los. "Ja, sorry." Er nickte ihr zu und schritt weiter den Gang entlang.

Ihr Herz raste wie verrückt und sie lehnte sich vorerst gegen die Wand. "Das war merkwürdig." Alicia nickte über die Aussage ihrer Freundin. "Müsste der gerade nicht ohnehin bei der Feier sein?" Die Rothaarige sah ihr Gegenüber fragend an. "Feier?" Flo kicherte belustigt. "Er ist doch wieder ins Team aufgenommen worden, du Schussel." "Oh, stimmt ja." Alicia lächelte verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. Flo wirkte zwar immer noch skeptisch, zog sie aber dennoch weiter den Gang entlang.

Im Bett starrte Alicia nachdenklich an die Decke. Warum hatte Malfoy sie vorhin nicht wie zu erwarten beleidigt und weg gestoßen? Verwirrt darüber runzelte sie die Stirn. Bevor sie jedoch weiter darüber nachdenken konnte schloss sie die Augen und zwang ihren Körper in einen traumlosen Schlaf.

"Wirst du wohl aufstehen, Schlafmütze!"

Flos Stimme riss sie aus dem Schlaf und als Alicia die Augen öffnete sah sie in die blauen Augen hinter den Brillengläsern. Grummelnd wälzte sie sich herum und vergrub den Kopf im Kissen.

Sie hörte die Freundin um das Bett herum gehen und etwas aus ihrem Umgang holen. "Aguamenti!" Prustend schoss Alicia hoch, als der Wasserstrahl sie traf. Flo lachte, während die Rothaarige sich aus dem Bett quälte. "Du bist gemein, Florence." Alicia sprach den Namen übertrieben spöttisch aus, das Gesicht trocknete sie sich an einem Handtuch.

"Na los, wir haben gleich Kräuterkunde. Beweg deinen Arsch in deinen Umhang und den dann zum Frühstück!" Hätte sie dabei nicht gegrinst, Alicia hätte ihr den Befehlston sogar abgenommen.

Kräuterkunde war nicht sonderlich spannend, in dieser Stunde hatten sie Theorie - wer mochte schon Theorie? Das einzig Bemerkenswerte war, dass sie durchgängig das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Allerdings konnte sie den geheimen Beobachter nicht ausmachen, wenn die sich umsah. Wurde sie einfach nur paranoid? Oder steckte vielleicht doch mehr dahinter?

In Zaubertränke war sie zusammen mit dem goldenen Trio - sie saß schließlich nach wie vor neben Hermine - einem andauernden Hagel von Papierkügelchen ausgesetzt. Wütend funkelte Harry Draco an - was gefundenes Fressen für Professor Snape war. "Potter, wissen Sie etwa die Antwort? Wie überaus erfreulich. Lassen Sie uns doch an ihren Erkenntnissen Teil haben." Seine Stimme klang wie immer aalglatt.

Nach kurzem Zögern - Alicia konnte sein Zähneknirschen deutlich hören -presste er hervor:"Nein, Professor. Ich weiß es nicht." "Dann wundert es mich, dass Sie statt Ihren jämmerlichen Verstand anzustrengen Ihre Zeit lieber darauf verwenden, Ihre Mitmenschen zu belästigen." Erneutes Zähneknirschen, Harry versuchte erst gar nicht zu widersprechen. Es würde ohnehin nichts bringen. Ihr gesamter Tisch wünschte sich wirklich ihren eigentlichen Lehrer zurück - mussten seine Termine denn unbedingt in ihren Zaubertrank-Stunden liegen?

Erleichtert setzte sich Alicia in den nächsten Klassenraum, Muggelkunde hatte den großen Vorteil, dass Malfoy es nicht belegte. Also stand ihr eine vollkommen stressfreie Stunde-

An diesem Punkt stockte der Gedanke des Mädchens. Warum stand eben derjenige, über den sie gerade noch nachgedacht hatte denn dann nun in dem dunklen Türrahmen des Zimmers? Ihr schwante Übles.

"Ein Wechsel? Mitten im Schuljahr?", fragte Professor Burbage ihn. "Ganz genau. Es ist bereits von Professor Snape abgesegnet." Die beiden starrten sich einige lange Sekunden gegenseitig an, dann nickte die Professorin und Malfoy setzte sein überhebliches Grinsen wieder auf. Lässig begab er sich ins hintere Drittel der Klasse und setzte sich an ein freies Pult. Der Unterricht begann und sie verschwendete eine Weile keinen Gedanken mehr an ihn - zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich erneut beobachtet fühlte. Eine Gänsehaut jagte ihr die Arme hoch und während Professor Burbage etwas an die Tafel schrieb drehte sie sich um. Ihr Blick traf den des Eisprinzen Slytherins - der sie förmlich zu durchbohren schien.

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Alicia Jackson - Grünes Blut [Harry-Potter-FanFiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt