Nach und nach trudelten die restlichen Slytherin-Schüler ein, der Raum füllte sich wieder mit Leben. Gleich würde vermutlich das Team eintreffen, auf dessen Anblick Alicia gut und gerne verzichten konnte. Also erhob sie sich unauffällig und steuerte den Mädchenschlafsaal an. "Was hast du vor?", kam von rechts Flos Frage. "Ich brauche 'ne ausgiebige Dusche. Kommst du mit?" Die Augen der Freundin leuchteten auf. "Gute Idee. Ich müsste ohnehin mal wieder nachfärben." Sie deutete auf den dunklerenAnsatz ihrer sonst türkisen Haare. Alicia nickte. "Ich helf'dir dann."
Allerdingsschien der Tag einfach nicht besser zu werden wollen. Denn kaumtraten sie Mädchen in bequemen Klamotten und - Flo - mit frischgefärbten Haaren aus dem Gemeinschaftsbad der Mädchen liefen siepraktisch in einen großen, schlaksigen und - zu Alicias Unmut -rothaarigen Jungen hinein. Nein, der Tag wurde nicht besser. "Sorry,sorry.", entschuldigte Flo sich bei Ron. Dieser aber sah vorallem das Mädchen neben ihr an. "Alles in Ordnung bei dir? Ichhab mir Sorgen um dich gemacht." Die Rothaarige zog eineAugenbraue in die Höhe und ihre Augen nahmen wieder einen rötlichenSchimmer an. "Ach, hast du das tatsächlich? Wenn das so gewesenwäre hätte ich in den letzten Stunden wohl etwas von dir gehört,oder nicht? Stattdessen hat Malfo- " Sie stockte, Flos Augenwurden groß. "Stattdessen hat einer der Vertrauensschüler michgerettet und umsorgt. Schönen Dank auch." Sie wandte den Blickab. "Aber das ist ja nicht mehr dein Problem." Sie schobsich an ihm vorbei und stapfte energisch den Flur entlang. Flo holtesie kurz darauf ein. "Malfoy?!" "Psst. Oder willst du,dass die ganze Schule uns hört?" Alicias Augenfarbe hatte sichwieder normalisiert. "Dann erzähl schon!", wisperte Floaufgeregt. Die Rothaarige verzog das Gesicht, erzählte aber von denEreignissen des Nachmittags. "So ein Arschloch! Er hat dich nurwegen deines Hauses sitzen gelassen?" Dass Flo sich eher fürdiesen Aspekt der Geschichte interessierte wunderte Alicia etwas. Siezuckte mit den Schultern. "Sieht ganz danach aus." "Undvon Rons fällst du dann direkt in Dracos Arme." Wieder verzogAlicia das Gesicht und sah in den dunklen Gang, in welchen Flo siegezogen hatte. "So ist das nicht. Wir wollen ja nichtsvoneinander." Flo zog belustigt eine Augenbraue in die Höhe."Ach, nicht?" Alicia sah sie stirnrunzelnd an. "Wiekommst du denn darauf?" Florence kicherte in sich hinein."Merkst du denn nicht, wie er dich anschaut?"
Späterim Bett gingen ihr Flos Worte nach wie vor durch den Kopf. Da mussteihre Freundin etwas missverstehen. Er sah sie nicht begehrend an...oder? Nein, das wäre ihr aufgefallen. Ganz bestimmt.
Aliciakonnte nicht schlafen. Beim etwa fünfhundertsten Schäfchen hörtesie auf, diese gedanklich über einen Zaun springen zu lassen. Daswar doch albern. Also kroch sie leise aus dem Bett und schlich sichaus dem Zimmer bis hinaus aus dem Verlies, sodass sie barfuß im Flurstand. Von dort aus huschte sie in Richtung Eingangshalle, in welchersie sich vorbei an Filch hinaus in den Schlosshof schlängelte. Vondort aus machte sie sich auf den Weg zum schwarzen See.
DasGras unter ihren Füßen fühlte sich kühl und etwas klamm an,während sie sich dem Steg immer weiter näherte. Doch bevor sieeinen Fuß auf das dunkle Holz setzen konnte hielt sie Inne. EineKatze strich um ihre Beine. Geschockt erkannte sie Mrs Norris, dieKatze des Hausmeisters, an dem sie sich gerade noch vorbeigeschlichen hatte. "Was treiben Sie nachts außerhalb IhresBettes?", hörte sie dessen Stimme.
Alssie Professor Snapes Büro erreichten,kam Alicia sich unfassbar dumm vor. Warum hatte sie nicht vorhernachgedacht? Verärgert über sich selbst knirschte sie mit denZähnen. "Miss Jackson, Sie haben sich nachts außerhalb ihresBettes aufgehalten?" "Ja, ich... es..." "Siewollte zu mir, Professor." Sie brauchte sich nicht umzudrehen,um zu wissen, wer in der Tür stand. Dracos Stimme war unverkennbar."Zu Ihnen, Mr. Malfoy?" "Ganz recht. Ich sagte ihr,sie solle mich am Abend aufsuchen." "Den Grund möchten Siemir vielleicht auch verraten?" Sie spürte seinen Blick aufsich, sah ihn aber dennoch nicht an. "Um sie etwas weiter mitihrem neuen Haus vertraut zu machen. In den letzten Tagen fehlte mirdie Zeit dazu." Alicia sah etwas Unbenennbares über SnapesGesicht huschen, dann nickte er. "Dann sollten Sie das tun, Mr.Malfoy. Doch vielleicht achten Sie demnächst darauf, dass MissJackson deshalb nicht über die Flure irrt." "Natürlich,Professor." Dracos Schritte entfernten sich. "Kommst du?"Alicia lief puterrot an. "N-natürlich." "Sie kommeneinfach so davon? Ohne Strafe?" Filch klang entrüstet. "LassenSie das nur meine Sorge sein, Mr Filch. Und damit: Gute Nacht."Seine Stimme hatte einen harten Unterton bekommen, sodass alle dreisich beeilten, aus dem Büro zu kommen. Draco ging Alicia vorausdurch die Flure. "Was hast du dir dabei gedacht?" Sie sahin seine unerbittlichen grauen Augen. "Ich... brauchteBewegung." "Außerhalb der Schlossmauern?", erschnaubte verächtlich. "Wo soll man sich hier drinnen bittebewegen?!" "Nicht so laut, Kleine. Andere schlafen."Sie knirschte mit den Zähnen. "Warum hast du mir geholfen?",fragte sie unvermittelt.
DU LIEST GERADE
Alicia Jackson - Grünes Blut [Harry-Potter-FanFiction]
FanfictionAlicia Jackson kann ihr Glück gar nicht fassen, als sie mit 16 Jahren einen Brief aus Hogwarts erhält und ihr offenbart wird, dass sie eine Hexe ist. Sowohl für sie, als auch für ihre magisch unbegabten Eltern, eine freudige Überraschung. Was sie zu...