11 - Von Zärtlichkeiten und traurigen Störenfrieden

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Kapitel 11

„Komm gut nach Hause Jay, und schlaf später gut!“, verabschiede ich meinen besten Freund und drücke ihn.

„Schlaf du später auch schön!“, antwortet er und geht.

Neugierig auf die SMS tapse ich schnell ins Wohnzimmer und entsperre mein Handy.

 „Wundere dich nicht, ich habe deine Nummer von Tamie. Ich wollte dich fragen, wann wir uns wiedersehen? Ich hab es so sehr genossen mit dir! Brandon“

Oh nein! Den hatte ich ja völlig vergessen, weil Joshua und Tam und Alec viel zu sehr in meinen Gedanken waren. Ob das ein schlechtes Zeichen war, dass ich ihn einfach vergessen hab? Aber gut, ich war doch auch viel im Stress. Naja, nicht wirklich im Stress, aber ein bisschen, ganz bisschen schon. Ich musste zwar nicht arbeiten, aber ich hab mich halt um meine beste Freundin Tam gesorgt, da ist das doch berechtigt oder? Ja, aber du hast dich auch ganz schön mit Joshua beschäftigt, Amy! Ach son verdammter Mist. Will ich ihn überhaupt wirklich so so gerne wiedersehen? Oh Gott, ich bin wirklich mies, denn wirklich vermisst hab ich Brandon in den zwei Tagen nicht. Aber ein Wiedersehen wäre schon ganz schön, oder?

Wann würde es dir denn passen?“ antworte ich ihm schnell. Hm, also irgendwie klingt die SMS echt scheiße, wenn man bedenkt, dass er mir vorher gestanden hat, wie sehr er die Zeit mit mir genießt! Manchmal könnte ich mir echt selber ne Kopfnuss verpassen, jetzt denkt er bestimmt, dass ich nicht gerne Zeit mit ihm verbringe!?

Wenig später surrt mein Handy.

Für dich finde ich bestimmt schnell Zeit, wann passt es DIR?“

Bilde ich mir das nur ein, oder wirkt das ein wenig reserviert? Oh ne, oder habe ich unnötige Paranoia? Ich denke, ich sollte retten, was noch zu retten ist.

Am Besten so schnell wie möglich, was meinst du? Hast du heute Abend noch was vor?“tippe ich zurück. Okaaaaaaay, ich glaube, das klingt ganz schön zweideutig. Naja, der Abend ist noch jung, es ist gerade Mal neun Uhr. Jay musste auch nur los, weil er morgen sehr früh raus muss. Ich vermute aber, dass Linn vorher noch zu Besuch ist. Direkt meldet sich mein Handy wieder. Der kann ganz schön schnell tippen! Wahrscheinlich sitzt er, genau wie ich, wartend vor dem Handy.

Lässt sich einrichten, ich fahr dann jetzt los, ja?“

Puh okay, jetzt muss ich nur noch schauen, dass ich halbwegs annehmbar aussehe. Schnell flitze ich ins Bad, kämme mir die Haare und frisier sie zu einem halbwegs ordentlichen Dutt. Im Schlafzimmer steige ich noch schnell aus meiner alten, labberigen, schwarz-verwaschenen Joggingshose in eine schwarze Jeggings und aus meinem viel zu weitem Bandshirt aus Metallerzeit in einen weißen, relativ enganliegenden Pulli. Danach stelle ich noch schnell zwei Weingläser bereit und schaue nach Knabbereien in der Küche. Jetzt wo ich weiß, dass Brandon gleich hier sein wird, bin ich schon ganz schön aufgeregt und freue mich wirklich auf ihn. Ich und meine blöden Bedenken immer! Als es an der Tür klingelt, schrecke ich auf und eile zur Tür.

„Hallo Amy“, begrüßt Brandon mich mit seiner wunderbar maskulin-rauchigen Stimme.

„Hallo!“, hauche ich und er drückt mir einen sanften Kuss auf den Mund.

„Komm doch rein! Möchtest du etwas Wein haben?“ Oh – Amy! Moment, wenn du ihm jetzt Wein anbietest, heißt das ja, dass du willst, dass er hier übernachtet?! Er kann ja nach dem Wein nicht mehr Auto fahren! Und das auch noch in Kombination mit der SMS vorhin, die so zweideutig wirkte! Ich glaube, spätestens jetzt denkt Brandon, dass ich heute Abend unbedingt flachgelegt werden will! Klar, sowas kann auch nur mir passieren! Toll, echt!

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt