14 - Von Bettaktivitäten und Johnny Depp

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Kapitel 14

Er scheint zu überlegen. Genau das macht mich irgendwie total wütend. Ich fühle mich in dem Moment absolut unattraktiv. Ich meine, hallo? Ich sitze hier auf ihm, reibe mich an ihm und küsse ihn gierig?! Wo ist der selbstsichere Brandon hin, der mich noch vor ein paar Tagen ganz ohne Scham so heiß angetanzt hat? Nach einer gefühlten Ewigkeit höre ich ein unsicheres „Ja“ aus Brandons Mund kommen und er senkt seine Lippen sanft auf meine. Langsam, aber doch bestimmt wandern seine Hände unter meinen Pullover. Kurz trennen sich unsere Lippen, damit er ihn mir über den Kopf ziehen und hinter sich werfen kann. Seine Hände wandern prompt zu meinen Brüsten, welcher er sanft anfängt zu massieren. Unsere Zungen umspielen währenddessen einander. Brandon kann wirklich gut küssen, aber mein ganzer Körper und vorallem mein Kopf ist plötzlich nicht mehr bei der Sache. Auch wenn er jetzt zugestimmt hat, so fühle ich mich echt ungewollt. Jetzt haben wir den Spieß umgedreht und er macht all das hier nur, um kein schlechtes Gewissen zu haben. Ich bin zutiefst frustriert, will jetzt aber auch keinen Rückzieher machen. Nun bin ich diejenige, die ihm sein Tanktop über den Kopf zieht und erneut Küsse auf seinem Hals verteilt. Ich hoffe, er bemerkt meine Show nicht. Gott, ich kriege mich wirklich immer in die beschissensten Situationen reingeritten! Klar, es gefällt mir, was seine Hände, die mittlerweile zu meinem Hosenbund gewandert sind, mit mir anstellen, aber meine Leidenschaft und aufrichtige Lust sind verschwunden. Da musste ich doch tatsächlich um Sex betteln! Das ist ernsthaft erniedrigend! Es ist nicht so, als fände ich betteln nicht bei bestimmten Umständen sogar heiß, aber so? Ich klang wirklich wie eine verbitterte, alte Frau, die jede Gelegenheit nutzen wollte, Sex zu haben! Das hatte nichts mit erotischen Dirty-Talk zu tun, wo man irgendwie genau weiß, dass man doch letzendlich zum Sex kommt. Gerade erhebe ich mich etwas von seinem Schoß und knie mich auf das Sofa, damit er mir die Hose ausziehen kann. Meine Unterwäsche scheint ihn sehr zu erfreuen, denn sein anerkennender Blick liegt auf mir und in seinem Schritt spüre ich ganz deutlich seinen Ständer. Trotz dessen ist mir wirklich die Lust vergangen, doch ich mache weiter, will nicht wieder als Sexmuffel dastehen. Und wer weiß, vielleicht kommt die Lust gleich noch? Doch sie kommt nicht. Nicht, als Brandon sowohl mit seinen Fingern als auch mit seiner Zunge meine nun nackten Brüste verwöhnt, oder mich umdreht, sodass ich unten liege und sich schnell ein Kondom überzieht und in mich eindringt. Auch nicht als er sich in mir bewegt. Es gefällt mir nicht. Natürlich ist mein Körper nicht vollkommen unbeteiligt, aber mein Kopf ist einfach ganz weit weg von dem, was hier gerade passiert. Brandon bewegt sich schnell, wie ich es eigentlich mag, aber die Art seiner Stöße ist mir zu vorsichtig und nicht 'tief' genug. Es ist nicht so, als würde ich nicht auch mal romantischen Sex mögen, aber es regt mich einfach auf, so wie es jetzt gerade läuft. Brandon stöhnt laut über mir auf und sein Atem geht schnell. Ich stoße ihm meine Hüften entgegen, um ihn seinem Orgasmus immer näher zu bringen. Ich spüre, wie er sein Tempo immer mehr steigert und er kurz davor ist, zu kommen. Ruckartig kralle ich meine Finger in seinen Rücken und bewege mich synchron zu ihm. Auch wenn ich keine Lust hab, er soll mich schon gut in Erinnerung behalten. Leise stöhne ich ihm ins Ohr und flüstere:“Sieh mich an, wenn du kommst!“. Sofort öffnet er seine Augen und beginnt noch einmal in mich zu stoßen. „Ja, oh Amy, ich komme!“, flüstert er und sackt über mir zusammen, nachdem er mit einigen Stößen seinen Orgasmus erlangt. Innerlich total frustiert spüre ich seinen schnellen Herzschlag an meiner Brust, welcher sich langsam normalisiert. Nach ein paar Minuten legt Brandon sich neben mich und raunt:“Das war geil, echt!“ Na toll, für dich vielleicht, du Idiot. Hast noch nicht mal gemerkt, dass ich garnicht bei der Sache war! Und egoistisch bist du auch noch, denn ICH bin nicht gekommen und scheinbar wirst du dafür auch nicht Sorgen! Ich bin wirklich innerlich so wütend! Aus Prinzip gebe ich Brandon keine Antwort. Wieso liege ich eigentlich noch hier? Neben mir liegt ein Penner, der das bekommen hat, was er will und ich? Schnell setze ich mich auf und gehe zu meinem Handy.

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt