5 - Von übertreibenden Direktoren und Long Islands

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Kapitel 5

Nein. Einfach nein. DAS ist nicht Joshua! Dieser aufgeblasene, arrogante, überhebliche, ekelhafte, unfreundliche Typ? Ich kanns nicht fassen. Was ist aus dem unscheinbaren Jungen nur geworden?
„Hallo, unser lieber Direktor hat einen Hang zur Übertreibung, schätze ich. Mister Miller hat den größten Teil schon gesagt, deswegen halte ich mich kurz. Ich wünsche uns allen ein schönes Beisammensein und einen tollen Tag!"

Lautes Applaudieren von der Menge. Demonstrativ und aus Prinzip klatsche ich nicht mit. Als Joshua winkend die Bühne verlässt, drehe ich mich genervt um und stöhne auf.

„Was ist denn los mit dir Amy? Du bist schon die ganze Zeit so komisch!", fragt Jay mich sogleich.

„Was los ist? Dieser ach so tolle Joshua Smith ist der Typ, auf den ich meine komplette High-School-Zeit gestanden habe wie bescheuert! Und es ist der Typ, der mich neulich als fett bezeichnet hat und mir dadurch seelische eine Ohrfeige verpasst hat! Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, dass der Typ Joshua ist und jetzt grade bin ich einfach nur völlig fassungslos und genervt!", zische ich.

„Oha, krasse Sache! Wieso hat er dich bitte als fett bezeichnet?", bohrt er nach.

„Was ist hier los? Wer hat wen fett genannt?", mischt sich Tam ein, die Linn im Schlepptau hat.

„Ach der Typ, dieser Smith da hat Amy vor ein paar Tagen fett genannt, die Details wollte sie uns grade mitteilen, stimmts?", antwortet Jay für mich.

„Joshua? Wo zur Hölle hast du Joshua denn vor dem Jubiläum schon gesehen?", fragt Tam total schockiert.

„DER Joshua etwa, Amy?", klinkt sich nun auch noch Linn ein, die auch eine gute Freundin von uns dreien ist. Kennen tun wir sie logischerweise über Tam; Sie hat ihre Cousine oft mit zu unseren Treffen genommen, wenn sie mal zu Besuch war und wir haben sie einfach ins Herz geschlossen.
„Leute! Ja, der Joshua! Und gesehen hab ich ihn vor ein paar Tagen, als ich aus dem Vintage kam, einen Bagel gegessen hab und so ein richtig geiler Lexus vor mir stand. Naja, jedenfalls stieg da ein Chaffeur aus, dann wurde die Fensterscheibe heruntergekurbelt und ne Stimme rief, dass noch ein Bagel mit Putenbrust dazukäme. Als ich dann am Auto vorbeilief, fragte der Typ mich, ob die Bagels im Vintage gut seien. Ich hab natürlich ja gesagt und daraufhin hat er gesagt, dass er mir glaubt, weil ich so aussehen würde, als würde ich die öfter essen. Und bis vor ein paar Minuten wusste ich nicht, dass dieser Typ Joshua ist.", erklärte ich meinen Freunden, was los war.

„Ach du scheiße!", kam es von ihnen.

„Krass, was aus dem unscheinbaren Typen nur geworden ist. Also, dass Joshua sich jemals son Spruch erlauben wird, hätte ich nicht gedacht. Früher wäre er doch der Erste gewesen, der sich bei sowas eingemischt hätte und Demjenigen die Leviten gelesen hätte!", wirft Tam erstaunt ein.

„Mach dir aus seiner Aussage nichts, Amy! Du hast nunmal Kurven, das ist tausendmal schöner als nur aus Knochen zu bestehen!", versichtert Linn mir.

„Genau!", bestätigt Jay.

„Wisst ihr, anfangs hat mich das richtig fertiggemacht. Aber dann hab ich mir irgendwann gesagt, dass ich mir von einem Typen, der mich garnicht kennt, sowas nicht anhören muss! Der kann mich mal, dieser asoziale Pen.."

„Hallo Tamara. Schön dich zu sehen! Und hallo, ich bin Joshua Smith.", gesellt sich besagter Penner auf einmal zu uns. Na klasse, der hat gewiss alles mitbekommen. Wieso musste sich Tamie eigentlich früher auch so gut mit ihm verstanden haben, dass er sich jetzt zu uns dazu stellt?
„Hallo.", brumme ich nur eisig. Der ging mir ja jetzt schon mit seiner bloßen Präsenz auf die Eierstöcke! Er straft mich jedoch nur mit einem eisigem Blick, welcher kurz später von einem überfreundlichen Lächeln ersetzt wird. Elender Heuchler.

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt