13 - Von kribbeliger Vorfreude und ehrlicher (?) Lust

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Kapitel 13

Die Fahrt mit der S-Bahn zieht sich unendlich lang. Ich kann es kaum noch erwarten, Zuhause anzukommen. Gerade heute fühlt es sich aber so an, als würden die Häuser und Autos an mir vorbeischleichen. Jede Sekunde, gefühlt, schaue ich auf mein Handy und auf die Uhr. Es ist doch immer so; Immer dann, wenn man wirklich etwas entgegenfiebert, dann schleicht die Zeit. Momente, die jedoch endlos andauern dürften, enden immer am schnellsten. Aber mich kriegt kein noch so pessimistischer Gedanke im Moment aus meiner Blase aus Vorfreude und Euphorie heraus. Auch wenn es kindisch klingen mag und komisch, aber ich könnte schreien vor lauter Freude und fühle mich, wie vor meinem ersten Date, nur tausendmal schlimmer. In meinem gesamten Körper kribbelt es die ganze Zeit ununterbrochen und wenn meine Gedanken ab und an zu Brandons Körper schweifen, spüre ich ein Ziehen in meiner Mitte. Zu meinen Glücksgefühlen mischt sich auch eine ordentliche Prise Dankbarkeit. Ich bin dankbar dafür, dass Brandon mir scheinbar nicht mehr böse ist, denn ich hab mir nun wirklich schon die schlimmsten Szenarien ausgemalt. Ich hasse es, wenn jemand böse auf mich ist. Total in meiner Schwärmerei versunken, sehe ich all die Menschen und den Trubel an mir vorbeiziehen und merke, dass es in mir momentan genauso aussieht. Ich denke an nichts Negatives mehr und habe nur Brandon im Kopf. Ungeduldig drücke ich wenig später mehrmals den Knopf in der S-Bahn, der die Türen öffnet. Ich kann es kaum noch erwarten, nach Hause und später zu Brandon zu kommen. Eilig haste ich die Treppen hoch, schließe meine Wohnung auf und schmeiße meine Tasche in die nächstbeste Ecke. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr, entscheide ich mich, noch schnell duschen zu gehen, um zumindest den ganzen Arbeitstag abzuwaschen. Meine Haare sehen noch annehmbar aus, und da die nach dem Duschen sonst immer eine lange Sonderbehandlung brauchen, um halbwegs okay auszusehen, bleiben sie unter der Dusche trocken und ich dusche nur meinen Körper ab. Dabei bessere ich noch schnell die Rasur unter meinen Achseln und rund um meine Mitte aus, da ich mich das letzte Mal vor ein paar Tagen rasiert habe und die Stoppeln langsam wieder hervorkommen. Fröhlich tapse ich aus der Dusche in mein Schlafzimmer und wühle in der Schublade, in der ich meine Unterwäsche aufbewahre. Nach einigem Suchen ziehe ich meinen Schwarzen Spitzenbh und dazugehörigen -tanga hervor und schlüpfe hinein. Der Bh bringt meine Brüste super zur Geltung, obwohl er kein totaler Push-Up-Bh ist und der Tanga verdeckt nur das Nötigste, sodass es absolut sexy und elegant zugleich aussieht. Halbwegs zufrieden mit mir selbst betrachte ich mich im Spiegel und denke, dass ich nicht mehr aus mir herausholen kann. Schnell suche ich noch meine schlichte, helle Jeans hervor und meinen grauen Pullover und ziehe beides an, als es an der Tür klingelt. Na das nenne ich doch mal Timing! Während ich mir noch den Pullover über den Kopf ziehe, eile ich zur Tür und öffne Brandon die Tür. Dieser Mann sieht auch heute wieder absolut heiß aus! Brandon trägt heute ein dunkelblaue Jeans, ein weißes Tanktop und darüber offen eine lockere, bordeauxrote Sweatshirtjacke. Als er mich zur Begrüßung umarmt und mir einen Kuss auf die Lippen drückt, ist seine Jacke ein wenig verrutscht und darunter lassen sich seine Muskeln schon erahnen. Gott, was freue ich mich, das Geschenk, das da vor mir steht, auszupacken!

„Hallo meine Schöne, können wir?“, begrüßt er mich. Schnell drehe ich mich im Türrahmen um und greife nach Jacke, Schlüssel und Tasche.

„Ja, wir können!“

Während der Autofahrt ertappe ich mich dabei, wie ich Brandon wieder einmal beobachte. Seine Augen konzentriert auf die Straße gerichtet, sitzt er doch völlig locker am Steuer und fährt auch hauptsächlich einhändig. Den anderen Arm stützt er seitlich an der Lehne der Autotür ab und lehne daran ab und zu seinen Kopf. Insgesamt strahlt Brandon heute, mehr als je zuvor, eine absolute Gelassenheit aus und bringt mich damit irgendwie zum Lächeln.

„Wie war dein Tag?“, reißt er mich aus meinen Gedanken.

„Ach, nicht sonderlich spektakulär. Ich hatte nur eine langweilige Schicht im Cafe und hab davor ausgiebig ausgeschlafen. Naja, jedenfalls hab ich es versucht, weil ich mich die Halbe Nacht nur herumgewälzt hab. Es tut mir wirklich leid, wie das gestern gelaufen ist!“, antworte ich ihm.

Dich wollte ich auch damals schon. PAUSIERT / VORERST FERTIGGESTELLT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt