"Hey, aufwachen.", hörte ich Georges angenehme Stimme sanft an meinem Ohr.
"Noch fünf Minuten!", grummelte ich und drehte mich auf sie Seite. Im selben Moment knallte ich mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe des Zuges.
"Wir müssen aber gleich aussteigen."
Ich blinzelte verschlafen. Stimmt. Wir waren ja immer noch unterwegs.
"Wenn du nicht gleich aufstehst muss ich dich wohl oder übel hier raus tragen.
Und keine zwei Minuten später bemerkte ich, wie George mich hochhob und aus dem Zug trug. Ich wehrte mich nicht. Ist ja nicht so, dass ich es hassen würde...Am Hotel angekommen, brachte mich George noch zu meinem Hotelzimmer.
"Okay... Dann bis... ehm... morgen. Ich bin ab um fünf noch bei meiner Familie. Falls du was Unternehmen willst, frag einfach Reece und Blake.", sagte George ein bisschen unbehaglich und strich sich mit der Hand über den Oberarm.
"Ja klar, ich sage einfach Bescheid. Jetzt muss ich mich erstmal ausruhen.", lachte ich. "Du hast doch im Zug geschlafen!", antwortete George und stimmte mit ins Lachen ein. "Wenn du denkst, dass ich nach zehn Minuten ausgeschlafen bin, dann liegst du gehörig falsch."
"Du bist ja wie Blake! Den kriegt man auch nie aus dem Bett!"
Jetzt lachten wir beide. Ich mochte George. Er war so schüchtern und doch gleichzeitig so lustig.
"Dann bis nachher, George!", verabschiedete ich mich. George breitete seine Arme aus und wir umarmten uns kurz. Dann verschwand ich in meinem Zimmer und legte mich aufs Bett.***
Nach einer kleinen Pause nahm ich mein Handy vom Nachttisch, ich hatte es heute morgen dort liegen gelassen.
Eine neue Nachricht von Aiofe, vier neue Nachrichten aus unserer Reece-George-Blake-Julie-Gruppe. Ich öffnete erst den Chat mit Aio. Ich schickte ihr ein paar Fotos, die ich gemacht hatte und wechselte dann zu unsere Gruppe.
Blake verbrachte den Tag mit Joe.Und Reece mit seiner kleinen Schwester.
Die beiden waren schon niedlich zusammen.
Plötzlich stach mir ein rotes Symbol auf dem Screen meines Smartphones entgegen.
Fünf verpasste Anrufe von meiner Mutter.
Die Anrufe waren noch nicht so lange her deswegen rief ich sie auf der Stelle zurück. Wenn einen seine eigene Mutter versucht, fünf mal hintereinander anzurufen, ist mit ihr danach meistens nicht gut Kirschen essen. Oder es ist irgendwas schlimmes passiert... Wovon ich jetzt nicht unbedingt ausgehen wollte.
"Mama! Was ist denn los?", fragte ich ein bisschen angespannt in mein Handy. "Julie! Du musst sofort her kommen! Sofia ist verschwunden!" Mama schluchzte und man konnte die pure Verzweiflung im ihrer Stimme deutlich hören.
Ich schluckte. "Ganz ruhig, Mama, erzähl mir die Details gleich. Bin sofort da. "
Ohne zu zögern schnappte ich mir meine Jeansjacke, den Zimmerschlüssel und mein Handy und stürmte aus der Tür.Ich rannte wie eine Irre auf den Gang und klopfte wild auf die Zimmertür der Jungs. Fast hätte ich Reece die Faust ins Gesicht gepfeffert aber er hielt mich vorher auf.
"Immer ruhig mit den jungen Pferden!", sagte er und hielt sie Hände in die Höhe. Ruhig bleiben konnte ich jetzt auf keinen Fall!
"Reece! Ein Glück bist du hier! Sofia ist verschwunden und du kommst jetzt sofort mit und hilfst suchen!"
Ohne eine Antwort schnappte Reece, der ein bisschen blass geworden war, sich seine Jacke, schloss sein Zimmer ab und folgte mir. Ich nahm seine Hand und zog ihn hinter mir her.
"Was ist denn eigentlich passiert?", fragte er ausser Atem. "Ich weiß es selber noch nicht! Das einzige was ich weiß Ist, dass meine kleine Schwester verschwunden ist!"Ich keuchte während wir die Straßen zum Park entlang hechteten. Reece ließ meine Hand nicht los, wofür ich ihm in dem Moment echt dankbar war.
Im Park angekommen sah ich Mama schon von weitem auf einer Bank sitzen. "Mama! Ich bin da!", rief ich und sie drehte sich blitzschnell zu mir um. "Ein Glück Julie!" Sie stand auf und drückte mich an sich. "Wäre ich doch bloß nicht ans Telefon gegangen! Ich bin so eine Rabenmutter!", schluchzte sie und hielt meinen Kopf in ihren Händen. "Keine Sorge Mrs. Derry! Wir werden Sofia finden!" Mama schaute jetzt zu Reece, den sie anscheinend jetzt erst bemerkte. Sie lächelte ihn nur an und nickte.
"Was ist denn jetzt genau passiert, Mama?", fragte ich und versuchte mich und sie ein wenig zu beruhigen.
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Serendipity - [New Hope Club FF]
FanficSerendipity (n.) finding something good without looking for it. Wegen der Hochzeit ihrer Tante, die fast genau 8300 Kilometer entfernt von ihrem Zuhause stattfindet, verbringt Julie mit ihren Eltern und ihrer kleinen Schwester zwei ganze Wochen in L...