Hiiii,
Und noch ein Kapitel weil das andere nur ein Redekapitel war und das hier zeitgleich spielt. Außerdem kann ich kaum erwarten, was ihr dazu sagt. Ich hatte so Spaß das Kapitel zu schreiben. Solche sind meine liebsten. Mischung aus Geschichte (Mythologie), Gedanken, Wut oder generell Gefühle, Action und auch 'etwas' Blut 😂😂 eine kleine Andeutung, was alles passiert 😏
Viel Spaß 😙Lokis Sicht:
Und da ging sie dahin, die Frau die es geschafft hatte mein Herz zustehlen. Es zu packen, fest zu umklammern und mich in eine Paralellwelt zu ziehen, die so verlockend war, dass ich sie am liebsten nie wieder verlassen wollte. Sie ließ mich alles vergessen, was bisher wichtig gewesen war. Mein Ziel mich zu retten und mich anden Asen zu rächen. Es war alles in so weite Ferne gerückt, dass ganze Universen dazwischen zu liegen schienen. Ich hatte das Gefühl schon fast vollkommen vergessen gehabt. Die Liebe, die Begierde nach einem anderen Wesen, die Aufopferung, Hingebung, das alles hatte ich seit Jahrhunderten nicht mehr so intensiv gespürt. Und jetzt beraubte es mich fast meines Verstandes. Doch ich bereute nichts. Ich liebte sie, das war mir nun klar und ich würde sie bis an das Ende ihres oder besser gesagt meines Lebens beschützen, was auch kommen mochte.
Sie hatte mir so einfach verziehen, was ich getan hatte. Den Diebstahl. Ich hatte das nicht zu hoffen gewagt. Aber durch die Erwiederung meines Kusses wusste ich, dass auch sie so empfinden musste. Ja, der Kuss. Ich strich mit meinen Fingern über meine Lippen. Es fühlte sich fast so an, als könnte ich ihre noch immer spüren.
Doch konnte ich die Realität auch nicht vollkommen aus den Augen lassen. Mit jeder Straße, jeder Kurve, die ich hinter mich brachte, holte sie mich Stück für Stück wieder ein.
Es hatte keine Zukunft. Wir hatten keine. Egal wie das hier ausgehen würde, ich konnte nicht ewig auf der Erde bleiben. Wenn ich es ganz nüchtern betrachtete hatte ich nur bis Ende des Sommers Zeit. Dann würden sie, oder besser gesagt Thor kommen und mich nach Asgard zerren. Sie würden mich nie wieder gehen lassen.
Elaine und ich, das würde niemals für immer sein, doch für diesen einen kurzen Augenblick, wie schnell schwindend er auch in den Augen eines Gottes war, sollte sie mein Leben sein.
Sie würde nie erfahren müssen wer ich war. Mit den ersten Herbstwinden würde ich auf immer verschwinden, als hätte es mich nie gegeben, aber bis dahin würde ich ihr alle Neun Welten zu Füßen legen. Für sie und für mich. Für ein würdiges Ende, wenn ich mich schon mit meiner Niederlage abgefunden hatte. Bis zum Tag der Abrechnung würde ich kämpfen.
Und eins schwor ich mir. Sie würde nie erfahren wer ich war. Ich müsste sonst alles erklären, bis hin zu meiner Aufgabe, warum ich überhaupt hier war und ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte. Ich würde sie nie in diesen Krieg, der so viel größer war als sie hineinziehen wollen. Es war besser wenn ich für sie Aidan blieb, ein Mensch auch wenn ich nicht daran zweifelte, dass sie auch dieses Geheimis für sich bewahren könnte.
Ich war fast an meiner Wohnung angekommen, als plötzlich alles ganz schnell ging. Ein riesiger schwarzer Schatten sprang wenige Meter vor meinem Wagen auf die Straße und ich konnte gar nicht anders, als vor Schreck das Lenkrad nach links herum zu reißen. Der Wagen kam ins Schleudern, bog von selbst von der Straße ab und wir überschlugen uns mehrfach. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich fest zuklammern, die Augen zu schließen und einfach abzuwarten. Nach einigen Drehungen kam er endlich ins Stocken, verkehrt herum zu meiner größten Freude.
Stöhnend öffnete ich den Gurt und ließ mich auf den Boden, oder besser gesagt auf das Dach gleiten. Heißes Blut lief meine Schläfe herab. Ich tastete meinen Kopf ab, dann den Rest meines Körpers. Mein linker Arm war gebrochen und mein Knöchel auf der selben Seite. Nicht weiter schlimm. In wenigen Minuten war da nicht mehr als eine schwache Erinnerung an die Schmerzen. Ein netter Nebeneffekt, den ich als Gott besaß. So schnell würde mich nichts aus der Bahn werfen, mich wirklich ernsthaft verletzen, beziehungsweise nicht gleich wieder heilen.
Was mir sehr viel mehr Sorgen bereitete, war der Schatten, der mich so erschreckt hatte. Als ich die Beifahrer aufstieß und nach draußen krabbelte, hörte ich es zum ersten Mal, das tiefe Knurren. Ich musste sofort an meinen Sohn Fenrir denken und seine Kinder Hati und Skalli, doch waren sie alle weit entfernt und so waren nicht mehr viele Wesen übrig, die in Frage kamen.
Langsam kam ich auf die Beine. Das Auto im meinem Rücken, musterte ich die Umgebung. Es hatte eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Auf dem sandigen Boden lagen Einzelteile verstreut, Bäume waren umgeknickt, doch Gebäude oder anderer menschliches Besitztum war nicht betroffen, soweit ich das im fahlen Schein der gut dreißig Meter entfernten Straßenlaternen erkennen konnte.
Das Knurren wurde lauter und ein zweites kam hinzu. Und nun konnte ich es auch in dem Gebüsch zu meiner rechten Seite ausmachen.
Als ich gerade die Initiative ergreifen wollte und einen Schritt auf die zwei Monster zumachen wollte, sprang Freki aus dem Unterholz. Seine gewaltigen Pranken drückten mich zu Boden. Geifer des hünenhaften Wolfes, der gewiss die Größe eines Bären hatte, tropfte auf mein Gesicht. Angewidert drehte ich meinen Kopf zur Seite und versuchte einen Arm frei zu bekommen, doch seine mächtigen Pranken waren wie ein Schraubstock. Er fletschte die Zähne und blickte mich aus rotleuchtenden Augen hasserfüllt an.
Neben mir erschien nun auch mit lauerndem Blick Geri, seine gelben Augen bemerkten jede meiner Bewegungen.
Ich saß mehr als nur in der Klemme, wie mir so langsam bewusst wurde. Schon immer waren Odins Wölfe die Stärksten neben meinem eigenen Sohn und seinen Kindern gewesen. Ich kannte die beiden schon von klein auf. Sie hatten viel Zeit mit Fenrir verbracht, doch ein Ereignis hatte unsere Freundschaft für immer zu Hass werden lassen.
"Ich kann nichts für den Tod von Angrboda, wie oft soll ich das noch erklären." Meine Wut auf dieses Missverständnis machte mich fast wahnsinnig.
"Erzähl uns nichts Loptr, wir kennen die Wahrheit. Der Allvater selbst hat sie uns erzählt. Du hast die Gestalt einer Stute und das jahrelange umherziehen mit Svanilfari gewählt, anstatt deine Familie zu beschützen."
Nein, nein das war alles so unendlich falsch, doch was sollte ich schon zwei Wölfen erklären, deren Hauptbeschäftigung das Fressen war. Nicht umsonst hießen sie der 'Gierige' und der 'Gefräsige'.
"Lasst mich einfach gehen. Wir müssen diesen Disput nicht schon wieder von vorne beginnen. Es ist nicht die richtige Zeit für Streitigkeiten und ich habe wichtigeres zu tun."
"Das glauben wir dir gerne Loki, das war schon immer so. Du warst dir immer am wichtigsten. Dass es dich nicht stört, dass deine Frau tot ist, wundert mich nicht im Geringsten. Doch sind wir diesmal nicht deswegen gekommen. Odin schickt uns", sprach nun Freki.
Seine Tatzen drückten so langsam mein Blut ab und meine Finger begannen zu kribbeln. Meine Geduld hatte eine gewisse Grenze erreicht. Sie konnten gar nicht ahnen, wie sehr der Verlust von Angrboda noch schmerzte und wie sehr ich mich dafür hasste weder sie noch Hel, Fenrir oder Jörmungandr hatte retten zu können. Und was zum Donner wollte Odin nun von mir? Er hatte mir bis Ende des Sommers Zeitgegeben. War mein Erfolg Elaine glauben zu lassen etwa schon zu viel für ihn gewesen.
"Ich habe nichts mit Odin zu bereden", schrie ich und legte meine ganze Wut in eine Druckwelle aus Flammen, die Freki von mir schleuderte und sein schwarzes Fell auf einer Seite versenkte. Er knallte gegen einen Stamm und landete winselnd einige Meter entfernt auf dem Boden. Ich nutzte den Moment der Verwunderung Geris, um auf die Beine zu kommen und Kampfstellung einzunehmen. Zähnefletschend schlich er um mich herum, wartete auf einen Fehler meinerseits. Er wusste, dass ich die Fähigkeiten hatte ihn zu töten, doch war ich auch nicht in Übung, hatte weder die richtige Kleidung an noch irgendwelche Waffen bei mir.
Und das wurde mir zum Verhängnis. Freki war wieder auf die Beine gekommen. Während Geri einen Agriff vortäuschte und ich meine Aufmerksam auf ihn richtete, nahm sich sein Bruder meine ungeschützte Seite vor. Er sprang mich von hinten an und verbiss sich in meinem Nacken.
Der Schmerz war unbeschreiblich. Noch bevor ich auf dem Boden aufschlug, hatte ich das Bewusstsein verloren.
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Ragnarök - Frühlingssonne✔
Tarihi KurguErster Teil der Ragnarök Reihe PLATZ 2 bei den BBAs (Best Book Awards) 2018 Wer Loki und die nordische Mythologie liebt, wird sicher seine Freude an diesem Buch haben. Elaine Gold ist 22 und Studentin an der University of California in San Diego...