6.Kapitel

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Stiles POV

Noch etwas verschlafen saß ich mit einer Schüssel Müsli am Esstisch. Es war Samstag und ich war so froh nicht wieder von meinem nervigen Wecker geweckt zu werden. Keiner konnte sich vorstellen, welch einen Hass ich verspürte, wenn ich den Alarm hörte. Eigentlich wäre ich am liebsten den ganzen Tag im Bett geblieben, aber heute würden wir die Jäger, die hinter mir her waren, aufsuchen. Lydia hatte gestern uns allen noch eine Nachricht geschickt, dass sie mit der Hilfe von Chris ein Treffen mit den Jägern vereinbart hatte. Aus meinem Blickwinkel war das zwar keine so gute Idee, aber das konnten meine Freunde natürlich nicht wissen. Ich war unglaublich nervös. Schließlich wollten meine Typen mich töten ! Ich kam mir vor als würde ich direkt in eine Falle laufen. Ich schaute auf die Uhr. In drei Stunden wäre es so weit. Nachdem ich mein Müsli aufgegessen hatte, ging ich hoch in mein Zimmer. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch um Hausaufgaben zu machen, was aber nicht klappte. Ich musste ein Gedicht analysieren. Eigentlich war ich ziemlich gut in sowas,  aber jedes mal, wenn ich versuchte weiterzulesen, musste ich wieder an nachher denken.

,,Was ist doch unser Lebenszeit..." Lebenszeit. In meinem Fall, wenn das heute schiefgehen würde, nicht mehr viel.

,,Aus lauter Müh und Eitelkeit..." Jap, diese Jäger gaben sich schon ganz schön Mühe um an mich ran zu kommen.

,,Ein Staub, der mit dem Wind entsteht..." Staub, das wäre bald alles was ich noch war.

Nein, so konnte ich mich nicht auf das Gedicht konzentrieren. Seufzend legte ich die Hausaufgaben weg und holte mir stattdessen das alte Tagebuch meiner Mutter aus dem Schrank. Sie hatte es für mich geschrieben, weil sie gewusst hatte, dass die Jäger sie früher oder später kriegen würden. Bis jetzt hatte ich mich nicht getraut das Tagebuch zu lesen, aus Angst, dass ich wenn ich die Worte meiner Mutter las, von Trauer überwältigt werden würde. Aber verzweifelte Situation verlangten verzweifelte Maßnahmen. Vielleicht stand darin etwas über die Jäger, mit denen ich es heute zu tun bekommen würde. Ich strich mit der Handfläche sanft über den ledernen Einband und öffnete dann die erste Seite.

,, Mein geliebter Mieczyslaw,
Wie du weißt sind viele Leute hinter uns her und es wird wahrscheinlich nicht mehr all zu lange dauern bis sie auch mich gefunden haben. Ich habe es dir zwar nicht gesagt, aber es sind Jäger in der Stadt und sie sind auf der Suche nach mir. Sie wissen nichts von dir. Ich habe es geschafft die Spur allein auf mich zu lenken, um zu garantieren, dass du selbst nach meinem Tod ein sicheres Leben führen kannst. Wären es irgendwelche Jäger, könnte ich es vielleicht schaffen Ihnen zu entkommen, aber das sind sie nicht. Es ist die Aconit-Familie. Sie jagen unsere Art schon seit hunderten von Jahren. Daher haben sie auch ihren Familiennamen, Aconit. Es ist das französische Wort für ,,Eisenhut". Ursprünglich stammte die Familie zwar aus Wien, kam dann aber nach Frankreich. Sie zogen in ein kleines Bauernhaus als sie dann von einer Fuchsplage betroffen waren. Füchse fraßen ihre Hühner, so dass sie nur noch knapp über die Runden kamen. Eines Nachts hörte der Mann der Familie die übrigen Hühner aufgeregt im Stall poltern. Da entschied er rauszugehen und zu schauen, ob der Fuchs wieder zuschlug. Er nahm seine Flinte mit und ging mit leisen Schritten in Richtung Stall, als er den Fuchs mit einem Huhn im Maul aus dem Hühnerstall laufen sah. Voller Wut zielte er auf den Fuchs, aber in dem Moment, als er schießen wollte, sah er wie sich der Fuchs in einen jungen Mann verwandelte. Schnell war das Huhn vergessen und voll von Furcht stolperte er zurück ins Haus. Am nächsten Tag erzählte er im Dorf von seinem Erlebnis und versuchte die Menschen davon zu überzeugen, dass diese Bestie gefangen werden müsste. Keiner glaubte ihm und er wurde zum Gespött des Dorfes, weshalb er sich entschied das Biest allein zu töten. Er brauchte ein volles Jahr, aber letztendlich schaffte er es, den Gestaltwandler mit Hilfe einer seltenen Art von Eisenhut in seiner Fuchsform zu erlegen. Über das Jahr hinweg war seine Familie immer mehr verarmt und er tat das letzte was ihm noch blieb. Er häutete den Werfuchs und verkaufte sein schönes Fell auf dem Markt, wo er sehr hohe Preise erzielte. Mit der Zeit glaubten ihm immer mehr Menschen und ihm und seiner Familie wurde der Name Aconit verliehen. Mit der Zeit verfiel diese Geschichte bei den Dorfbewohnern in Vergessenheit, aber das Jagen von Werfüchsen wegen ihres kostbaren Felles wurde zu einem Familiengeschäft.

Das, mein Sohn ist der Grund, warum sie so gefährlich sind. Sie sind gierig und ihnen ist egal, wen sie für das Erreichen ihrer Ziele verletzen müssen. Man erkennt sie an ihrem Zeichen.

Ich hoffe, du wirst ihnen nie begegne

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Ich hoffe, du wirst ihnen nie begegne. Sie sind grausamer als so manches Monster.

Ich liebe dich."

Mein Herz begann zu rasen. Es war das gleiche Zeichen, dass auf dem Pfeil, dass in dem Mädchen im Wald gesteckt hatte, drauf war. Jetzt musste ich besonders vorsichtig sein.

Ich dachte noch eine Weile über den Brief meiner Mutter nach, als ich dann auf die Uhr guckte und merkte, dass es Zeit war mich mit den anderen zu treffen. Ich machte mich auf den Weg zur Klinik, da wir uns dort mit den Aconits treffen würden.

Show time

Menschlich (Teen Wolf Fanfiction//Sciles)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt