Familienfeiern

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Schon der 4.12 und wieder ein OS, diesmal aber etwas seichter und schöner als das letzte Türchen.

Familienfeiern

Sie hatte das gute Geschirr aus dem Schrank geholt, es sorgfälltig abgestaubt und gespült und dann liebevoll auf dem Tisch drapiert.

Im ganzen Haus duftete es nach Essen und wenn man die Küche betrat konnte man die Berge an Plätzchen und eine eindurcksvolle Masse an Salaten, Braten und anderem bestaunen.

Hermione hatte sich wie jedes Jahr sehr viel Mühe gegeben, viel Zeit investiert und nicht an Anstrengung gespart.

Noch immer stand sie am Herd und kochte die letzten Sachen fertig. Die Geschenke für ihre Liebsten lagen unter dem festlich geschmückten Baum im Wohnzimmer und das Esszimmer sah nicht weniger weihnachtlich aus.

Ihr Kleid hing im Schlafzimmer bereit und schien nur so darauf zu warten dass sie es endlich anzog.

An Weihnachten kamen sie alle. Sie waren endlich mal wieder zusammen und es war jeder da, nicht mehr nur alle einzeln, wie im Rest des Jahres. Dieser eine Feiertag versammelte immer die ganze Familie.

Ihr Ehemann würde bald nach Hause kommen und ihre Tochter würde mit Mann und Kind erscheinen.

Aber fast am meisten freute sie sich auf ihren Sohn. Dieser hatte sich ein halbes Jahr nicht blicken lassen und würde heute zum ersten Mal seinen Partner mitbringen. Hermione war sehr gespannt auf den Freund ihres Jüngsten und hatte ein besonderes Buch für ihn als Geschenk ausgewählt. Da er sich sehr für Zaubertränke interessierte würde sie ihm das Buch ihres angesehenen Kollegen, Thomas Krizkova, schenken. Dieses neue Werk war noch nicht veröffentlicht und handsigniert. Es hatte einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht Thomas dazu zu bewegen, aber am Ende konnte man Hermione ja doch nichts abschlagen.

Als ihr Zauber sich meldete und somit signalisierte dass ihr Essen fertig war, schwang sie ihren Stab und machte eben jenes haltbar und frisch. Dann lief sie endlich ins Schlafzimmer und zog sich behutsam das letzte Weihnachtsgeschenk ihres Mannes an. Sie hatte extra dieses hier gewählt, denn sie wusste dass es ihn freuen würde wenn sie damit vor ihm stand.

Jetzt stand sie vor ihrem Spiegel, fertig hergerichtet und bereit für dieses Weihnachtsfest. Schon klingelte es an der Haustür.

Ihr Mann wäre einfach hereingekommen, also war das wohl ihre Tochter, denn ihr Sohn würde erst in einer halben Stunde Feierabend haben.

Als sie dieTür öffnete strahlte sie vor Freude, ihre Enkeltochter Marlya fiel ihr um den Hals und auch Ayla und David zogen sie an sich. Laut brach diese kleine Familie in ihr Leben und sie würde Chaos stiften, für die paar Tage an denen sie hier waren. Hermione liebte dieses Chaos und diese Störung ihrer Ruhe.

Ihre Tochter war ja so groß geworden, so erwachsen und hatte jetzt eine eigene Familie. Das fiel ihr jedes Jahr zu Weihnachten auf.

Gerade als die drei sich ausgezogen hatten und im Wohnzimmer platz nahmen, wurde die Tür aufgeschlossen und Severus trat ein. Sein schwarzer Umhang war voller Schnee und durch die Kälte war seine Nase ganz rot geworden.

Lächelnd lief Hermione auf ihn zu und zog ihn zu sich herunter.

"Da bist du ja! Unsere Tochter ist schon da. Marlya wird sich sicher freuen dich zu sehen." flüsterte sie in sein Ohr bevor sie ihn wieder los lies.

"Und ich dachte du hättest mich auch vermisst." brummte er zwinkernd in ihre Richtung und entlockte seiner Frau damit ein Lachen.

Strahlend drückte Hermione ihm einen Kuss auf und half ihm aus dem Umhang.

Gerade als sie diesen über die Heizung hängen wollte, flitzte ihre Enkeltochter an ihr vorbei und warf sich an Severus. Dieser hob die Kleine lachend hoch und trug sie ins Wohnzimmer. Dort konnte er nun uach endlich seine Tochter in die Arme ziehen und sie halten. Mit Marlya auf dem linken Arm und Ayla im Rechten sah er rund herum zufrieden aus. Als dann auch noch seine Frau zu ihm heran trat und ihm im vorbeigehen über die Wange strich, wurde sein Lächeln nur noch breiter.

Als die beiden jungen Damen ihn dann wieder los liesen, gab er seinem Schwiegersohn die Hand und zog ihn zu einer kurzen Umarmung ran, bevor er zu seiner Frau in die Küche ging. Dort zog er Hermione noch einmal fest an sich und atmete entspannt den Duft ihrer Haare ein.

"Du siehst bezaubernd aus, Liebes." schnurrte er in ihr Ohr und jagte ihr Schauer über den Rücken.

"Ich hatte gehofft dass es dir gefällt, Severus! Unser Sohn kommt gleich, machst du dann die Tür auf?"

Tatsächlich klingelte es nur wenige Sekunden später und widerwillig löste Severus sich von Hermione um die Haustür zu öffnen.

Sein Sohn umarmte Severus und zeigte dann auf einen jungen Mann hinter sich. "Das ist Joshua. Ihr könnt Josh sagen."

"Henry!" schallte es aus der Küche und Hermione lief eilends auf ihren Sohn zu. Auch er kam nicht um die feste Umarmung seiner Mutter herum.

Severus schüttelte in der Zwischenzeit Joshua die Hand und stellte sich vor.

Henry stellte eine große Tüte voller Geschenke in den Flur und griff nach der Hand seines Freundes um auch seiner Mutter zu erklären wer denn nun der Mann an seiner Seite war.

"Kommt rein, kommt rein! Euch muss auch schrecklich kalt sein, oder? Setzt euch ins Wohnzimmer! Ayla und David sind mit der Kleinen schon da." wies Hermione an und Henry zog eilig seinen Mantel aus um seine kleine Nichte zu suchen. Die beiden vergötterten sich wirklich.

Hermione und Severus traten hinter den Josh ins Wohnzimmer und sahen lächelnd dabei zu wie Ayla und Henry Marlya durchkitzelnden.

Das Mädchen begrüßte Joshua als hätte sie ihn immer gekannt und dann wurde er auch seiner Schwägerin und deren Mann vorgestellt.

Als der es dann langsam etwas später wurde standen sie zusammen auf und zogen sich an. Hermione bestand jedes Jahr darauf in die Kirche zu gehen. Wie jedes Jahr würden sie den gesamten weg laufen, denn Hermione liebte es zusammen mit ihrer kleinen Familie durch die Gegend zu spazieren und durch den Schnee zu stapfen.

Severus trat als Letzter nach draußen und während David mit seiner Tochter vorneweg tobte liefen Ayla, Henry und Josh nebeneinander. Hermione kuschelte sich fest in ihren Wintermantel und lief dicht neben Severus, hinter ihren Kindern.

Ihr Mann hatte die linke Hand aus seiner Manteltasche gezogen und sie mit ihrer rechten verschränkt.

Dieses Jahr hatte Hermione Gott sei dank Handschuhe an, denn als sie diese letztes Jahr vergessen hatte, musste Severus auf das Hände halten verzichten.

Sie liefen kleine Straßen mit verträumten Häusern entlang und kamen irgendwann an einer süßen kleinen Kirche an.

Wie jedes Jahr setzten sie sich alle in eine Reihe und sangen bei jedem Lied mit, das vor oder nach dem Krippenspiel gesungen wurde.

Auch in der Kirche hielt Severus beständig die Hand seiner Frau und als sie diese wieder verliesen lies er auch nicht los.

Den gesamten Rückweg lies Marlya sich von Henry, Josh und ihrem Vater abwechselnd tragen und wieder liefen Hermione und Severus hinter ihnen.

Irgendwann begann es zu schneien und Hermione lächelte über die Begeisterung ihrer Enkeltochter. Sie war ihr so ähnlich. Das dachte auch Severus und er liebte es in seinen Kindern und seiner Enkeltochter immer neue Züge von Hermione zu entdecken.

Da es Winter war, wurde es bereits dunkel und nur Weihnachtsbeleuchtung in Gärten und die Straßenlaternen spendeten Licht.

Irgendwann stieß Hermione Severus mit der Schulter an und sie blieben stehen.

Lächelnd sah sie zu ihm auf. "Das wird wieder einmal ein wundervolles Weihnachten, Severus."

Sie lehnte sich an seine Brust und er umschloss sie mit beiden Armen.

"Natürlich, immerhin bist du bei mir, Liebste."


Adventskalender 2017Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt