Ja das ist das Kapitel von gestern, aber seit gestern bin ich dann leider krank, ist wohl wieder Grippe. Mein Mann hat mir deshalb strengstens verboten aufzustehen und mich um 18 Uhr ins Bett verfrachtet. Wenn ihr jemandem die Schuld geben wollt... Nein Spaß, es ging mir nicht gut und ich bin ihm dankbar. Das ging gestern einfach nicht, also heute mit einiger Verspätung das Kapitel:
Mütter
Genervt versuchte Hermione an die Schranktür zu kommen, aber sie konnte sich einfach nicht weit genug strecken um nach oben zu gelangen.
"Warte ich helfe dir doch, Mum!"
Erschrocken fuhr Hermione mit dem Oberkörper herum. Sie hatte ihre Tochter gar nicht den Raum betreten hören
"Danke, Liebes. Hast du deinen Vater gesehen? Er müsste hier irgendwo sein."
Doch ihre Tochter schüttelte den Kopf. Im selben Moment trat ihr man aber schon zur Küche rein und lief langsam auf seine Frau zu. Aufgrund seines Alters ging er nicht mehr ganz so schnell, aber er weigerte sich standhaft am Stock oder ähnlichem zu gehen. Er wollte nicht so gebrechlich wirken sagte er dann immer und wenn Hermione das hörte sah sie ihn entrüstet an und fragte ihn was sie dann ist, wenn am Stock gehen schon gebrechlich heißt. Er lacht dann jedoch nur jedes Mal und sie erwartet wahrscheinlich auch nicht wirklich eine Antwort.
Mit der Hand auf der Lehne abgestützt lehnte Severus sich über ihren Rollstuhl und drückte ihr einen Kuss auf. "Bin schon da, Engel."
Wenn er da so stand und Hermiones Rollstuhl fest hielt sah man auf den ersten Blick nur einen ergrauten Mann der seiner Frau half, aber wenn man genau hin sah bemerkte man doch wie sehr er sich auf die Griffe stützte und auch wie schwer es ihm fiel so lange zu stehen.
Heute würden sie alle zusammen in ein Restaurant gehen um Weihnachten mal wieder zusammen zu feiern.
Das hatten sie schon lange nicht mehr gemacht und Hermione freute sich sehr darauf. Es war nicht immer so ganz leicht, der Alltag.
Wenn Severus Schmerzen hatte konnte sie ihm nicht mehr so helfen wie früher und jetzt im hohen Alter musste er plötzlich auch privat der Starke sein. Als ihre Kinder noch ganz jung waren, oder auch vor ihren Kindern, da war Hermione im privaten die Starke gewesen, hatte ihn gehalten und geheilt, aber jetzt war sie oft schwach und häufiger mit sich selbst beschäftigt.
Er musste plötzlich sehr viel selbst machen und als sie dann vor drei Jahren gestürzt war und einen Rollstuhl bekam war das nicht nur für sie eine Umstellung.
Er hatte sich gefürchtet vor der Zeit in der sie nicht mehr mobil war und dann war das ganz überraschend eingetreten.
Als er ihren Schrei und das poltern der Treppe gehört hatte war ihm ganz schlecht gewesen und er war so schnell es ging zu ihr gekommen. Natürlich hatte er sie in das St. Mungo gebracht und auch sofort seine älteste Tochter informiert.
Man hatte sie behandelt, aber konnte den Oberschenkelhalsbruch nicht mit Magie heilen. Der Rollstuhl sollte nur eine Übergangslösung sein, aber jetzt hatte sie ihn tatsächlich schon seit 3 Jahren. Ihre Beine machten nach der langen Zeit des sitzens und in ihrem Alter nicht mehr so mit wie sie wollte.
Severus war ein guter Ehemann und hatte sie versorgt und alles getan damit es ihr gut ging. Liebevoll hatte er sich gekümmert und weit mehr als ein Mal war Hermione aufgefallen wie gut es doch tat von einem so geliebten Mensch umsorgt zu werden.
Ihre jüngste Tochter war dann letztes Jahr in das Haus neben ihrem gezogen um näher an ihnen dran zu sein, wenn etwas passieren sollte. Deren Tochter wiederum hatte sich ebenfalls eine Wohnung in der Nähe gesucht.
Wenn Severus daran dachte dass seine älteste Enkelin bald selbst Mutter werden würde dann dachte er immer an die Zeit zurück in der Hermione schwanger war und wie sehr er es geliebt hatte seine Töchter und seinen Sohn zu umsorgen.
Für ihn hatte diese Familie alles bedeutet und wenn er heute ganz ehrlich war, dann stellte er fest, damals als Hermione ihm von ihrer ersten Schwangerschaft er zählt hatte, er hatte nicht übertrieben in seiner Antwort, auch wenn er seinen damals sehr emotionalen Ausbruch in den Tagen danach sehr bereut hatte, einfach weil es ihm peinlich war.
Heute dachte er wahrlich anders darüber. Er war jetzt schön älter, hatte Kinder und Enkel, bald auch Urenkel. Seine Frau war noch immer an seiner Seite und machte ihn glücklich. Hätte er in Voldemorts Zeiten sich sowas auch nur ansatzweise denken können? Unwahrscheinlich.
Hermione war zu seinem Leben geworden und sieh an wie er geworden war. Einfamilienhaus, nette Eltern und Großeltern, hilfsbereite Nachbar, freundliche Menschen und Freitagabend essen mit der Tochter. Das war sein Leben und er liebte es wie es war. Denn Hermione war dabei, seine Kinder waren dabei und er selbst, er selbst war glücklich. So wie es sein sollte, schon viel länger hätte sein sollen.
Hermione sah ihrem Mann an dass er wieder in Gedanken ganz weit weg war und lächelte sanft. Er war so rücksichtsvoll, das war er immer gewesen, aber jetzt noch viel mehr und er zeigte ihr seine Liebe in unerwartet hohem Maße.
Ihre Tochter lächelte sie an, als auch sie bemerkt hatte wo ihr Vater gerade wieder in Gedanken war. Er dachte oft an früher und manchmal hatte Hermione das Gefühl er vermisste die Zeit in der sie jung und alleine waren, aber dann strahlten seine Augen sie so an und sie wusste er liebte auch die jetzige Situation.
Am Abend saß Hermione neben ihrem Mann und ihrer Enkeltochter Eileen. Diese streichelte gerade über ihren gewölbten Schwangerschaftsbauch. Gegenüber saß ihr Sohn und aß stumm sein Essen. Früher hatte Hermione immer versucht ihn zu animieren an Gesprächen teil zu nehmen, aber er war einfach wie sein Vater und das hatte sie gelernt zu akzeptieren und zu mögen.
Severus sah in die Runde, seine Töchter, Schwiegersöhne und Enkel saßen zusammen mit ihm und seiner Frau an diesem Tisch und es gab selten Momente in denen sich diese offensichtliche vollkommene Zufriedenheit einstellte.
Er wusste dass dieses Leben seine dunklen Seiten mit brachte, aber Hermione war in diesem Fall eine grelle Neonleuchte, die alles in ein wunderbar gleitendes Licht tauchte und ihm den Weg wies wenn er stehen blieb. Sie stützte ihn, er stützte und das nicht nur emotional.
Das war ein unerwartetes Leben, aber ein verdammt Gutes!
Hermione war eine wundervolle Mutter, seine Töchter waren wundervolle Mütter und seine Enkeltochter würde eine wundervolle Mutter werden. Was konnte es schöneres geben?
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Adventskalender 2017
Fanfiction24 Türchen für alle ;) Es werden wohl alle Türchen das Thema Sevmione haben, zumindest ist das so geplant. Da noch nicht alle Türchen geschrieben sind, dürfen auch gerne Wünsche oder Ideen geäußert werden. ;) Frohe Vorweihnachtszeit!