Ascara's Sicht :
Durch ein lautes Poltern wurde ich von meinem traumlosen Schlaf geweckt .
Ich öffnete die Augen und sah Tante Liry zu , wie sie mich gewaltsam aus dem Bett riss ."Du verdammter Bastard hast alles zerstört !!
Dafür wirst du leiden , das schwöre ich !"Ich verstand die Aufregung nicht , doch bevor ich etwas tun konnte , zerrte sie mich in das Gemach von Elisabeth .
Dort schmiss sie mich auf den Boden .
Sie ging zum Schrank und holte ein beigenes Kleid heraus und legte es auf das Bett ."Steh auf Bastard und zieh dich aus ."
Ich tat wie geheißen und stand nun nur im Leinentuch vor dem Spiegel .
Überall waren blaue und grüne Blutergüsse zu sehen und die Erinnerung wieder geprügelt zu werden , ließ mich zusammen zucken .Tante Liry zog mir das Kleid an und fing an mir die Haare zu kämmen.
Sie zerrte und zog , doch es war kein Vergleich zu anderem.Danach floch sie die Haare zu einem langen , großen Zopf .
Erneut schaute ich in den Spiegel und der Anblick ließ mich keuchen .
Ich sah so anders aus .
Das Kleid schmiegte sich an meiner Teile und mein Busen kam schön zur Geltung , aber nicht so wie Elisabeth , welchen sie so hoch schnürrte , dass er heraus quoll .
Alles in Allem war es einfach schön .Tante Liry schaute mich verhasst an , doch ich blendete es aus .
"Warum ?"
Es war kaum mehr als ein Keuchen .
"Das habe ich nicht für dich getan , Bastard. Der Schlächter will dich sehen .
Du wirst dich gesenkt halten und nur sprechen , wenn er mit dir spricht .
Und zerstöre es bloß nicht , sonst wird deine Strafe noch härter ."Ich musste schlucken ... der Schlächter wollte mich sehen .
Ein kalter Schauer ging mir durch Mark und Bein .
Tante Liry packte mich wieder und zerrte mich zu dem Saal .Dort angekommen klopfte sie sanft bevor sie eintrat .
"Sie ist da."
Ich konnte nichts sehen , da Tante Liry mir die Sicht versperrte .
"Ich will sie sehen ."
Erneut breiteten sich kalte Schauer aus und ich bekam Gänsehaut .
Seine Stimme war tief und wohltuend ,doch sogleich angsteinflößend.
Tante Liry machte Platz und ich trat schüchtern ein .
Wie sie befahl ließ ich mein Haupt gesenkt .
Ich sah ihn nicht an ,obwohl es mir in der Seele brannte , ihn ein einziges Mal zu erblicken ."Nun , das ist sie .
Nicht besonders hübsch oder klug .
Ein Bastard eben .""Ich mache mir mein eigenes Urteil , Herzog ."
Ich hörte wie er geräuschvoll den Sessel zurück schob und dann wie sich Schritte näherten .
Vor mir blieb er stehen ."Sieh mich an."
Langsam erhob ich mein Gesicht und musste mein Kopf in den Nacken legen um ihn anzusehen .
Und was ich sah ließ mich stocken.
Sein Gesicht war markant und sah wie gemeiselt aus , sein schwarzes Haar ging ihm bis zum Nacken und war an den Seiten geflochten . Er war ein Riese mit breiten Schultern und kräftiger Statur .
Durch und durch ein Wikinger .Er durchbohrte mich mit seinen Blicken und fuhr mit der Hand meinen Kiefer nach .
Mit einem Mal legte er meinen Nacken zur Seite und schaute auf die vielem Blutergüsse .
Er knurrte leise und ich schreckte zurück ."Woher kommen die Blutergüsse ?"
"Sie gehorcht nicht . Es war verdient ."
Ich senkte meinen Kopf zur Seite , dabei ließ mich der Wikinger keine Sekunde aus den Augen .
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Des Wikingers Frau
Historical FictionAscara lebt mit ihrer Tante und ihrem Onkel auf einem Anwesen im Norden des Landes. Sie ist ein Bastard und so wird sie auch behandelt. Sie ist nicht mehr Wert, als der Dreck unter den Schuhsohlen, zumindestens behauptet das immer ihre Tante. Bis e...