Rakan spürte, wie sich ihre zarte Gestalt in seinen Armen bewegte. Ihre Brust presste sich gegen seine Rippen, während ihr Kopf auf seiner Brust weilte. Diese zaghafte Bewegung ließ ihn aufwachen. Seine Hand lag tief vergraben in ihrem Haar, während die Andere besitzergreifend auf ihrer Taille ruhte. Langsam ließ er sie höher wandern bis zu ihrer Wange. Sie gab ein wohltuendes Seufzen von sich, das so verlockend klang, dass es den Schlächter sofort in Rage versetzte. Seine Lenden schmerzten verlangend, während sein Kopf ihn zu Selbstbeherrschung zwang.
Er strich ihr eine wilde Strähne hinters Ohr, welche ihr zartes Gesicht bedeckte und völlig fehl am Platz wirkte. Diese sanfte Geste schien sie zu wecken, denn sie rieb sich auf einmal völlig schamlos an seine Brust. Dabei entwich ihr wieder eines dieser Seufzer, die den Schlächter schier verrückt vor Erregung machten.
"Ich werde in den Krieg ziehen, Ascara. Nicht, weil ich es will. Ich muss es. Ansonsten wird es nie aufhören... Wenn ich es nicht zu Ende bringe, werde ich niemals Frieden finden können."
____________Als sie erwachte, war sie allein.
Keine Wärme, die sie umhüllte und auch kein Arm, der sie umschlung und ihr das Gefühl von Sicherheit gab. Sicher, sie war sauer auf ihn, doch ihr Gewissen ließ sie nicht los, es wäre falsch nicht bei ihm zu sein. Sie starrte auf ihre Hände, die sich in die Fellen gruben. Dort wo er vor kurzem noch lag. Die junge Frau erwischte sich dabei, wie sie sich verbeugte und seinen Geruch tief aufnahm. Ihr entwich ein Seufzen. Wage erinnerte sie sich an Worte, die sie letzte Nacht aufweckten. Im Halbschlaf hatte sie Rakans Stimme wahrgenommen. Es schien etwas mit dem Grund zu sein, warum er sie verließ. Hatte er von Krieg gesprochen? Ascara schüttelte den Kopf. Es musste nur ein Traum gewesen sein, denn es ergab für sie kein Sinn, dass er mit ihr redete, wenn sie noch schlief. Erst recht nicht, wenn es um so ein wichtiges Thema ging.
Sofort rückte Ascara zurück. Verdammt, sie war doch eigentlich wütend auf ihn, vor allem auf die gemeinen gestrigen Worte. Aber bei ihrer Seele, sie konnte nicht ignorieren, wie fest er sie die Nacht im Arm gehalten hatte. Dort war nichts von seinem Zorn. Es wirkte fast so, als würde er sie nicht gehen lassen wollen, nicht mal ein kleines Stück. Sie ließ der Gedanke nicht, los es steckte mehr dahinter. Nein, im Gegenteil. Auch wurde sie das Gefühl nicht los die Worten bedeuteten etwas, auch wenn es nur wirre Worte aus einem Traum waren. Irgendetwas musste ihn gestern wütend gemacht haben, so wütend, dass er sich nicht zügeln konnte.
Voller Tatendrang sprang die Frau aus dem Bett, goss sich schnell etwas Wasser über das Gesicht und machte sich daran eines der Gewänder anzuziehen. Sie verzichtete darauf ihr Haar zu bürsten und zu flechten. Ascara hastete aus der Hütte zur Festung des Jarls. Sie sah die verwirrten Blicke der Bewohner, welche ihr misstrauisch nachsahen. Auch sah sie Nima, welche vor den Eingang der Festung mit einer anderen Dienerin sprach. Ihr Blick glitt zu Ascara und verwandelte sich dann in Schock. Ascara beschleunigte ihre Schritte und wollte gerade zu den Türen stürmen, doch ein Arm fing sie ab.
"Herrin, was bei den Göttern tut ihr hier ?!"
Nima schaute sie voll der Panik an, während sie die junge Frau wegschliff. Ihre blonden Locken hüpften aufgeregt dabei.
"Nima, bitte, lasst mich los, ich muss z-"
Nima unterbrach sie mit einem heiseren Schrei.
"Das könnt ihr nicht tun, Herrin! Ihr wisst genau, dass ihr das nicht dürft!"
Die Hände um ihren Arm drängten sie zurück, als sie an Nima vorbeigehen wollte. Ascaras Blick wurde gequält. Doch noch bevor sie sich ihr widersetzen konnte, öffneten sich die Türen und eine ganze Horde voller Männer mit Äxten und Schwertern eilten heraus. Es waren auch Frauen dabei, welche sich mit ihren Lederrüstungen und den Fellen um Arm und Schulter von den Männern nicht unterscheideten. Nima presste sich noch ein wenig enger an sie, während die junge Frau langsam begriff. Dies hier war ein Aufmarsch.
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Des Wikingers Frau
Ficção HistóricaAscara lebt mit ihrer Tante und ihrem Onkel auf einem Anwesen im Norden des Landes. Sie ist ein Bastard und so wird sie auch behandelt. Sie ist nicht mehr Wert, als der Dreck unter den Schuhsohlen, zumindestens behauptet das immer ihre Tante. Bis e...