Kapitel 19

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Ihr Atem stockte, während sich ihr Körper anspannte. Sie spürte das Pulsieren ihres Herzens. Wie ein Echo umfasste es ihren ganzen Körper.
Der feuchte Schwall aus warmer Lift blies unaufhörlich in ihren Nacken. Sie konnte seine Zähne über ihre Pulsader schaben hören, während seine Zunge über das zarte Fleisch leckte.

"Rakan... bitte."

Er krallte die Hand in den roten Stoff.

"Du wirst mich ab sofort nicht mehr so ansprechen. Dieses Privileg hast du verspielt, meine kleine süße Frau."

Die letzten Worte waren nur noch ein Hauchen, welches der jungen Frau sowohl Angst als auch Wohlwollen bereiteten. Sie erinnerte sich an die Nächte, die sie verbracht hatten. Seine starken Hände, die sie umfassten und zur Besinnungslosigkeit brachten. Seine Finger wanderten weiter zu ihrer Hitze, woraufhin der jungen Frau ein erschreckter Laut entlief. Sie wimmerte.

Sie spürte wie sich die Lippen an ihrem Hals zu einem diabloischen Grinsen verzogen. Ascara schloss die Augen, als der Schlächter, verborgen für die Augen der Leute, sanft an ihrem Venushügel hinabstrich. Sie wusste, sie sollte diesen Augenblick nicht so genießen, doch es war wie bei dem wilden Tanz eine Art Trance, dem sie nicht entfliehen konnte.

Prompt stand der Schlächter von seinem Thron auf, packte den Arm der jungen Frau, die ohne seine Hilfe längst zu Boden gestürzt wäre und wandte sich zu seinen Beratern. Torben, der sich gerade von einer Dirne bedienen ließ, zuckte bei der schnellen Bewegung zu seinem Kriegsherrn.

"Sorg' dafür, dass wir nicht gestört werden."

Seine Anweisungen waren klar und Torben wusste nur allzu gut, dass man dem Schlächter in einer solchen Laune nicht widersprechen sollte. Er hatte auch keinen Grund dazu, er kannte das Mädchen in den Armen des Schlächters nicht. Dennoch fragte er sich, was es sich mit ihr aufhatte. Torben wusste er hatte sich vermählt, eine Sache von dem er niemals gedacht hatte es würde dazu kommen und dass er keine der Dirnen mehr anfasste. Umso seltsamer war es dann, dass er sich bei dieser hier umentschieden hatte.

Sie war schön. Eine Tatsache, die er nicht abstreiten konnte, doch es war etwas anderes an ihr, etwas dass Torben von keiner Dirne kannte und sie somit besonders machte.

Unschuld.

Er verstand den Schlächter.
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Seine Hand einschloss stählern ihren Arm, während sie mühsam seinen schnellen Schritten zu folgen versuchte. Panik machte sich in ihr breit. Schnellen Schrittes durchquerten sie das Lager. Männer saßen neben ihren Zelten, beobachteten das Geschehen mit verwirrten Blick, wahren jedoch nicht einzugreifen.

Die junge Frau stolperte und fiel auf das weiche Gras unter ihr. Ihr Gewand fächerte sich um sie wie ein roter Fluss aus Seide. Sie schaute auf, sein Blick. Leere.
Starke Arme packten sie und hoben das leichte Gewicht der jungen Frau auf. Ascara klammerte sich an seine Brust, wusste dieser Mann würde Liebhaber und Peiniger zugleich sein. Sie hörte auf seine bebende Brust, das Pochen seines Pulses und das unaufhörliche Knrischen seiner Zähne. Ein Zittern durchfuhr sie.

Vor ihnen breitete sich das Zelt des Feldherren auf. Ein großes braunes Zelt, welches durch seine enorme Größe sofort von den anderen zu unterscheiden war. Zwei Wachen standen jeweils vor dem Eingang. Der Schlächter stürmte herein, ließ der jungen Frau nicht einen Blick in das Innere des Zeltes werfen und beförderte sie mit einem Ruck auf die dunklen Felle des Bettes, welches sich in der Mitte seiner Schlafstätte befand. Ein Feuer brannte und ließ nur schattenhaft Einblick. Die junge Frau richtete sich ein wenig auf, unter ihr die Weiche des Bettes. Der Schlächter stand vor ihr, erhaben wie der Göttervater selbst  und verdeckte die Sicht mit seiner dunkeln Statur. Ein Zittern durchfuhr sie.

Des Wikingers FrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt