Kapitel 5

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Ascara's Sicht :

Während Rakan jagen ging , kümmerte ich mich um das Lager. Ich fütterte die Pferde und machte ein Feuer .
Hakon kam zu mir geschlendert und grinste mich an.

"Er mag dich."

Abrupt hielt ich in der Bewegung inne.

"Rakan ?"

"Wer denn sonst ?"

"Ich weiß nicht ..."

"Ich bin vielleicht noch ein Junge ,aber doch nicht blind .Wie er dich ansieht ... das ist das erste Mal ,dass er eine Frau so ansieht ."

Irritiert schaute ich ihn an. Ein warmes komisches Gefühl breitete sich bei dem Gedanken an Rakan aus.

"Redet ihr über mich ?"

Erschrocken zuckte ich zusammen .Rakan trat aus dem Wald ,in seiner Hand zwei Kaninchen.

"Das würden wir niemals tun ,geliebter Bruder."

Leicht lächelte ich ,während Rakan nur verwirrt schaute .

"Kannst du kochen ,Ascara ?"

Leicht lachte ich.

"Ich habe nie etwas anderes gemacht."

Er überreichte mir leicht lächelnd die Kaninchen und ich fing sofort an diese zu häuten. Er begutachtete mich kritisch , ging jedoch und setzte sich an das warme Feuer. Auch dann konnte ich spüren, wie er mich beobachtete.

Der Tag neigte sich dem Ende zu und tauchte die Farben des Waldes in dunkles Grün. Ich hatte eine Suppe zubereitet ,die wir gemeinsam aßen . Gut, gemeinsam konnte man nicht sagen . Hakon hatte sich zu mir gelegt und ich konnte sehen , wie seine Augen vor Erschöpfung zu fielen. Während Rakan immer noch an der gleichen Stelle saß und mich weiter beobachtete. Es war ein seltsames Gefühl ... doch ich fühlte mich nicht unwohl. Hakon setzte sich leicht aufrecht hin und legte seine Schüssel weg.

"Singst du für mich ,Ascara ?"

Erschrocken schaute ich ihn an. Auch Rakan wirkte interessiert.

"Es tut mir Leid , aber ich kann es leider nicht."

"Kannst du es versuchen ? Bitte. Dann kann ich gut schlafen."

Wie könnte ich bei seinem Gesicht " Nein " sagen ? Leicht nickte ich, während er es sich auf meinem Schoß gemütlich machte. Erschrocken über sein Vertrauen , erstarrte ich. Dann räusperte ich mich leicht und fing an zu singen:

"Ich spür keinen Schmerz , wenn ich die Hand zum Feuer führ,

Oder wenn des Messer's Schneide ich berühr,

Und mein Herz kann nicht mehr sprechen,

Nicht schlagen, aber brechen.

Und der Kummer und die Pein ,

Sagen mir das kann nicht sein,

Wie tot ist denn mein Herz ?

Wenn ich leise eine Träne wein' vor Schmerz..." (corpse bride )

Ich wusste leider nicht, wie das Lied weiterging , aber ich fand es so schön , dass ich es mir gemerkt hatte. Eine der Schankensängerinnen im Dorf hatte es immer gesungen...
Ein leichtes Schnarchen ging von Hakon aus ,etwas überfordert schaute ich hinunter zu ihm.
Er sah so friedlich aus ,als könnte ihm kein Leid der Welt Schade zufügen.
Starke Hände legten sich um den schlafenden Hakon.
Ich blickte zu Rakan, der mich sanft anlächelte.
Er nahm ihn auf seine Arme und trug ihn zu den Fellen, wo er ihn zudeckte.

Dann kam er auf mich zu und blieb genau vor mir stehen.
Es herrschte Schweigen.
Dann packte er auch mich sanft und trug mich auf seinen starke Armen hoch.
Leicht erschrocken klammerte ich mich noch mehr an ihn, während er mich zu dem anderen Bett trug .
Unser Bett .

Hart musste ich schlucken. Er würde doch nicht jetzt von mir verlangen , dass ...dass ich ihm beiwohnen würde . Oder ?
Panik kam in mir hoch.

Sanft legte er mich auf das weiche Fell und ging in die Knie und zwang mich somit ihm in die Augen zuschauen .
Eine leichtes Zittern durchfuhr mich.
Die Augen des Schlächters verengten sich.

"Du brauchst dich nicht zu fürchten, Ascara."

Sanft legte er seine Hand an meine Wange.

"I-ich l-lag noch nie bei einem Mann."

Leicht fing er an zu lachen , was mich wütend machte. Ich schlug seine Hand weg und wollte weggehen , doch auf einmal presste mich ein hartes Gewicht gegen die Weiche der Felle.
Erschrocken atmete ich ein, während Rakan mir in die Augen schaute.
Meine Hände hielt er fest über meinen Kopf und ich spürte sein Becken hart an meines.

Ungewollt entfuhr mir ein Stöhnen.

"Denkt ihr ernsthaft so schlecht von mir ?
Denkt ihr ernsthaft ich würde euch schänden ?"

"Die Leute sprechen..."

Meine Stimme war nur ein leises Flüstern.
Ein Knurren ,welches mich zusammen zucken ließ, entfuhr ihm.

"Die Leute sprechen immer, doch ihr, als mein Weib , solltet dem nicht Gehör schenken."

Er presste sich ein wenig enger an mich , doch ich konnte nur schuldig mein Blick abwenden .

Mit einem Mal war das Gewicht weg und ich konnte wieder atmen.
Rakan saß wütend neben mir und brummte Flüche in einer Sprache , die ich nicht kannte.
Leicht setzte ich mich auf .

"Ihr solltet schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag."

Seine Stimme war nur ein Zischen.
Etwas verlegen schaute ich weg.

"Ich kann nicht , das Kleid, es schnürrt mir die Luft ab."

Sofort hörte er mit dem Brummen auf und schaute mich an. Seine Augen waren ein wenig geweitet.
Kurz räusperte er sich.

"Ich ...werde euch helfen."

Etwas unsicher ging ich vor Rakan ging ich vor ihm die Knie, sodass er Zugang zu meinem Rücken hatte.
Ich spürte erst warme starke Hände an meiner Hüfte ,die sanft weiter glitten zu meinen Schultern.
Ein warmer Schauer überwältigte mich .

Dann widmete er sich den Schnürren ,die er geschickt ausfädelte .Als das Kleid nun locker saß ,blickte er auf das enge Korsett.

Mit jedem Knopf ,den er öffnete , spürte ich wie mehr Luft in meine Lungen glitt.
Dankend seufzte ich ,doch er schien es nicht zu bemerken.

Auf einmal spürte ich starke, warme Finger über meine Rippen gleiten.
Erschrocken hielt ich die Luft an.
Sie wanderten höher bis zu meinem Nacken und hielt dort an.
Sein heißer Atem strich nun über meine Schultern bis zu meinem Ohr.

"Wenn ihr nur wüsstet ,was ihr mit mir anstellt ."

Es war nur ein raues ,kratziges Flüstern, doch es ließ mich erbeben.

Kurz noch spürte ich weiche Lippen an meinem Nacken, doch sie verschwanden genauso schnell ,wie sie kamen .
Schwere Schritte entfernten sich von mir .

Rakan's Schritte.

Die unbändige Kälte stürzte auf mich ein , von der ich wusste ,dass nur Rakan sie überwältigen könnte .

Verwirrt schüttelte ich meinen Kopf .

Was zur Hölle war das ?

Des Wikingers FrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt