Liberi Liber II

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"Kommst du endlich Albus?" Horace
schrie durch die massive Eichenholztür die ihn und Albus voneinander trennten.
"Wir haben nicht ewig Zeit wenn wir in zehn Minuten nicht in der großen Halle sind, dann bekommen wir nichts mehr zu Essen!"
Um in Ruhe in seinem Buch lesen zu können, hatte Albus sich in dem Bad eingeschlossen. Dort saß er nun auf dem Gefließtem Boden mit dem Rücken an der harten Wand und bereicherte sein Gedächtnis mit vielen interessanten Informationen, die er hoffentlich niemals brauchen würde. In diesem Kapitel des obskuren Buches, geschrieben von Rowina Rawenclaw, wurde der Leser nämlich belehrt warum es gefährlich war, sich Zaubersprüche auszudenken.
Unsanft wurde Albus aus seiner Lektüre gerissen als Horace ein weiteres Mal Albus Namen rief und weitere Gründe nannte warum Albus endlich aus dem Bad herauskommen solle.
"Ich komme ja schon" schrie Albus unwillig durch die Tür zurück.
Als er zwei Minuten später das Buch sicher in seiner Schultasche verpackt hatte, kam er mürrisch auf den Flur und wurde sofort von seinem Freund gepackt. Dieser zerrte ihn in schnellem Tempo und keuchte dabei: "Wieso hast du nur so lange gebraucht? Jetzt kriegen wir bestimmt nur die Reste aufgetischt!"
Nach kurzen Überlegungen, entschied sich Albus für eine einfache Ausrede:
"Ich hatte keinen Hunger"
" Das heißt aber noch lange nicht das ich keinen Hunger habe"
"Du hättest doch schon ohne mich vorgehen können!"
Kurz blieb Horace stehen und rannte kurz darauf umso schneller weiter:
"So einer bin ich nicht. Und außer..."
Weiter kam Horace nicht, denn unglücklicher Weise hatte sich Albus Schultasche in der Klinge einer hohlen Rüstung verhakt. Dort wo die scharfe Klinge das braune Leder traf, spaltete sich das Material und die Hälfte seiner Schulbücher fielen aus der Tasche auf den Boden. Darunter auch das ohnehin schon stark beschädigte Buch, welches sich Albus in der Bibliothek ausgeliehen hatte.
Nun war das Buch kaum noch ein Buch, einige Seiten waren von dem Buchrücken abgerissen, andere waren zerknikt und wieder andere, lagen über die ganze Breite des Flurs, verstreut auf dem Boden.
Schnell versuchte Albus die Blätter zurück in die Tasche zu stopfen doch das war kaum nötig, denn Horace, der das Unglück zuerst gar nicht gemerkt hatte blieb erst einige Meter hinter der mittelalterlichen Rüstung stehen, drehte sich langsam um und sagte dann nachdem er die Schulbücher sah, die Albus noch nicht eingesammelt hatte (Die Blätter hatte Albus zu diesem Zeitpunkt schon soweit weggeräumt, dass sie kaum noch bemerkbar gewesen wären.) : '' Was ist denn jetzt schon .... oh ... Soll ich dir helfen?"
Hastig verneinte Albus und 5 Minuten später saßen die beiden mit einer kaputten Tasche neben ihren Freunden in der großen Halle.
Schweigend aß Albus seine Kartoffeln während die anderen fröhlich über die letzten Quidditch Ergebnisse diskutierten.
Was wird die Bibliothekarin wohl sagen, wenn sie dieses Antike Buch so zerfleddert zurückbekommt? dachte Albus. Naja da muss ich wohl durch!
Sie wird es dann wohl wegwerfen! Aber was wird dann aus all den wichtigen Informationen, die Rawenclaw vor Jahrhunderten in diesem Buch zusammengefasst hat?
Sie werden verschwinden! beantwortete er seine Frage selbst.
Ich werde die wichtigen Dinge wohl oder übel aus dem Buch abschreiben müssen.
Er hatte seine Entscheidung gefasst!
Er wird ein eigenes Buch schreiben in dem er alles aufschreibt, was Rawenclaw in dem ihren aufgeschrieben hat. Und vielleicht würde Albus sogar noch einige Sachen ergänzen!

Gellert tunkte seine Feder wieder in die Tinte ein. Die dunkelblaue, fast schwarze Flüssigkeit triefte dabei nur so vor sich hin. Alles, womit die Feder in Berürung kam sog sich mit der Tinte voll und veränderte seine Farbe in schwart. Er saß im Unterricht „ Zauberkräuter anderer Länder" und schon zum dritten Mal heute richteten sich alle Augen neugierig und vorsichtig auf ihn. Er hatte gestern mal wieder einen Verweis bekommen. Das hieß, dass schon wieder ein Schüler unter seinen Schandtaten leiden musste. Ihn nervten die Blicke. Sie machten ihn aggressiv. Sie sahen ihn an, als wäre er ein Monster oder etwas schlimmeres. Dabei war er ja kein Monster sondern das komplette Gegenteil. Er war eine Gottheit. Er war zu höherem bestimmt als die ganzen Nichtsnutze aus dem Kurs. Am Anfang des Jahres hatte er sich mit drei Kindern aus seiner Klassenstufe ein Zimmer geteilt. Nun waren sie nur noch zwei. Einer wurde von Gellerts Fluch weggepustet und lag nun auf der Intensivstation im Krankenhaus. Der andere bekam es nach den Drohungen von Gellert mit der Angst zu tun und war schon längst über alle Berge. Für den dritten und letzten hatte er sich etwas ganz besonderes vorgenommen. Doch bis die Zeit dafür reif sein würde, blieb er ruhig und Beteiligte sich wie ein aufmerksamer Schüler am Unterricht. Als die nächste halbe Stunde endlich vergangen war, sprang Gellert pünktlich zum Klingeln auf, packte hastig seine Schulsachen zusammen, stopfte sie in die Tasche und verschwand aus dem Klassenzimmer.
Wutentbrannt rannte er den Korridor hinunter in das nächstgelegene Bad.
Die Blicke seiner Mitschüler hatten ihn zur Weißglut getrieben. Jetzt musste er irgendetwas Kaputt machen. Mit fünf kräftigen Faustschlägen zerstörte er den Spiegel, der einen erschöpften 12 jährigen Blondschopf mit dicken fetten Augenringen wiederspiegelte.
Durch einen zweiten Spiegel sah er hinter sich einen erschrockenen Jungen. Obwohl dieser bestimmt schon in seinem 5 Jahrgang war, riss Gellert seinen Zauberstab hervor und schoss einen ersten Fluch ab. Als dieser so wie geplant kurz neben dem 5. Klässler einschlug hob dieser reflexartig seinen Zauberstab hoch und konnte so den nächsten Fluch abwehren, den Gellert in seine Richtung abfeuerte. Das war genau das was Gellert in diesem Augenblick brauchte! Ein schönes Duell.
Der nächste Fluch hätte dem Fremden den ganzen Arm abgerissen, hätte dieser den Fluch nicht mit dem Protego Zauber erwidert. Jetzt wurden ledigliglich die nächsten Beide Toilettenkabinen in Stücke gerissen in denen unglücklicherweise niemand saß, der von dem Fluch hätte getroffen werden können.
Verzweifelt werte der Ältere auch das nächste Dutzend Flüche ab. Doch irgendwann konnte er dernächsten Salve nicht mehr Standhalten und wurde von einem besonders gelungenem Fluch hart gegen die kalte Steinwand geschleudert.
Erst nachdem er seinen Gegner besiegt hatte, fing seine rechte Faust schmerzhaft an zu Brennen.
Das Blut Floss über seinen Arm und tropfte irgendwann auf den befließten Boden.
Von dem vielen Lärm angelockt, kam ein Lehrer ins Bad gerannt den Gellert noch nicht kannte. Nachdem er die Szene aus einer Mischung von erstaunen und verärgerung angeschaut hatte viel sein Blick auf den Verantwortlichen, der mit unschuldigem Blick an seiner blutige Faust leckte.
"Wer war das?" wollte der Lehrer wissen. Weil er dem Lehrer eine Antwort schuldete, sagte Gellert:
"Er hat angefangen" und zeigte mit seinem Zauberstab auf den auf dem Boden liegenden 5. Klässler. Dabei veränderte er ohne ein Wort zu sagen die Gedanken des ohnmächtigen.
Nun würde der Besiegte vor dem Schulleiter aussagen, sein Fluch sei nach hinten losgegangen.
"Ich werde dich wohl trotzdem mit ins Büro des Direktors nehmen müssen.", sagt der Lehrer, "tut mir leid kleiner."
"Sicher?"
"Ja" mitleidig guckte der Lehrer ihn an.
"Das tut mir leid für sie!", sagte Gellert.
Und bevor der Lehrer irgendetwas erwidern konnte schwenkte Gellert ein letztes Mal seinen Zauberstab, flößte dem älterem Jungen ein, er habe auch den Lehrer angegriffen,
ließ das Opfer dasselbe denken und ging dann ruhig aus dem verwüsteten Raum hinaus. So als ob nichts gewesen wäre

Kurz nachdem er einige Meter gegangen war hörte Gellert eine magische Stimme die laut im ganzem Schloss wiederhallte. Es war die Stimme vom Schuldirektor und sie sagte: "Alle Schüler verlassen bitte umgehend das Gebäude! Dies ist keine Übung!"
Doch die Worte kamen kaum bei Gellert an und er verstand auch den Sinn dahinter nicht also ging er einfach weiter und ließ sich nicht von seinen schreienden Mitschülern stören.
Da er so wie üblich den Geheimgang nahm, den er vor einigen Monaten hinter dem Gemälde eines alten Mannes entdeckt hatte, wurde er auch nicht von dem Schulleiter entdeckt, der kurz nach seiner Ansage im Schloss hin und her apparierte um auch die letzten Schüler aus dem Schloss zu befördern.
Verträumt ging Gellert in Richtung der Schlafräume, die in der Nähe des Büros des Schuldirektors stationiert waren.

Dumbledores WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt