Kapitel 14

11.3K 595 19
                                    

Chris

Es waren viele Tage vergangen, Finn und ich hofften darauf, dass meine Mutter doch nichts gegen uns hatte. Ich wäre am Boden zerstört, wenn sie sagen würde, dass sie mich nicht mehr als ihren Sohn sah.

Meine Mum und ich waren sowas wie beste Freunde...gewesen. Wir waren sowas wie beste Freunde gewesen. Sie war mein ein und alles, wir erzählten uns einfach alles. Irgendwas hatte sich aber verändert; wir hatten uns nicht mehr gesehen. Nur flüchtig, haben ein paar Worte ausgetauscht und das war's.

Ich vermisste die alten Zeiten mit ihr. Wieso musste alles so kommen? Dürfte ich nicht einfach akzeptiert werden? Ich war immer noch ich. Nur weil ich homosexuel war, hieß es nicht ich veränderte mich ab sofort.

Ich erinnerte mich an die Tage, wo wir uns versprachen immer für den anderen da zu sein. Wo wir lachten, weinten, redeten, Spaß gehabt hatten... es hatte sich verändert. Seit mein Dad meine Mutter verließ hatten wir eine noch stärkere Bindung zueinander, doch irgendwie schien es sich zu ändern.

Verdammt, ich hatte keine Lust auf diese Scheiße. Ich werde nicht in Selbstmitleid versinken; ich werde sie zur Rede stellen. Mir egal, ob sie mich dann nie wieder sehen will. Klarheit ist im Moment das, was ich will.

„Hey, babe, ich komme in ein paar Stunden wieder, okay?", murmelte ich zu Finn, der schlief. Wir hatten zehn Uhr, waren aber nich müde von gestern, da wir einen Film Marathon gemacht hatten. Ich war seit ein paar Stunddn wach, um genau zu sein zwei.

„Hm, okay", grummelte er und seufzte verschlafen auf. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wangen und streichelte seine Wange. Er war so niedlich.

„Ich liebe dich,", flüsterte ich dann und gab ihm erneut einen Kuss; diesmal auf die Wange. Ein kleines Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, seine Augen öffnete er ein kleines bisschen.

„Ich dich auch,", sagte er liebevoll und schloss seine Augen wieder. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief er wieder ein und ich musste verliebt grinsen. Er war mehr als niedlich! Ich war so froh, ihn meines nennen zu können.

Ich zog mir meine Hose und meinen dicken Pulli an und verschwand dann aus dem Haus. Vorher hatte ich noch meinen Aussehen geprüft. Ich wollte nicht verschlafen aussehen, wenn ich zu meiner Mum ging. Mutig wollte ich aussehen.

Es dauerte eine Weile bis ich bei uns zu Hause angekommen war. Ich war so nervös und konnte gar nicht fassen, meiner Mum meine Gefühle zu sagen. Ich hatte keine Lust mehr verzweifelt zu sein.

Jetzt stand ich vor der Haustüre, machte mir innerlich in die Hose und atmete tief ein und aus. Los geht's, ich musste mich das trauen! Das war einfach ein muss.

Meine Hand schellte hoch und betastete die Klingel. Mit zittrigen Fingern betätigte ich sie und ließ meine Hand wieder sinken. Hoffentlich war sie zu Hause.

„Wer ist da?", hörte ich ihre Stimme hinter der Tür fragen. Mein Herz schlug schneller als gerade eben. Eine Tür trennte uns noch. Verdammt, das machte mich nervös. Sehr nervös.

„I-i....äh, mach die Tür auf." Von stottern zur festen Stimme.

Ich hörte meine Mum nach Luft schnappen. „C-Chris? Oh-"

„Mach die Tür auf, Mum!", unterbrach ich sie. Ich hörte sie tief ein und aus atmen, sie murmelte ein leises „Okay, ich schaffe das." mehr zu sich selbst als zu mir und dann sah ich, wie sie die Haustür öffnete.

Sie wollte reden, jedoch unterbrach ich sie. Jetzt oder nie, dachte ich mir. „Hör mir zu, Mum. Ich bin dein Sohn, okay? Du musst mich akzeptieren, es soll dir scheiß egal sein ob ich schwul oder hetero bin, du musst mich lieben so wie ich bin! Ich bin immer noch der alte, nur weil ich schwul bin, heißt es nicht dass ich mich ändere. Du weißt dass ich dich liebe. Ich würde einfach alles akzeptieren, was du mir sagst. Wenn du einen neuen Mann hättest...nur zu, ich würde es akzeptieren! Denn ich liebe dich so wie du bist. Egal was du machst, was für Fehler du begannen hast. Egal wen du liebst. Aber das scheinst du wohl bei mir nicht zu denken. Ich würde es ja verstehen, dass du nicht mit meinem Freund zufrieden bist, aber wenn er nicht Finn wäre! Ich liebe ihn. Akzeptiere es oder sag mir, dass ich gehen und dich in ruhe lassen soll. Mir wäre es aber lieber, wenn du mich in den Arm nimmst und mir sagst, wie sehr du mich liebst. Denn ich habe keine Lust, wirklich, ich habe keine Lust jeden Tag in Selbstmitleid zu baden und mir zu denken, dass meine Mutter mich hasst und verachtet."

Anfangs klang ich wütend, Mutig und einfach nicht mehr bei Sinnen. Aber dann wurde meine Stimme brüchig uns zittrig, so dass ich jeden Moment anfangen könnte, zu weinen. Alles was ich sagte war einfach wahr und ich wollte nicht, dass meine Mutter mich hasste  Ich wollte meine Mum zurück. Die, die mich liebte und sie meine Freundinnen akzeptierte. Aber jetzt war es mein Freund. Sie sollte meinen Freund akzeptieren, den Jungen, den wir seit Jahren kannten. Liebe war Liebe.

Zwar zweifelte ich daran, dass sie mich jetzt akzeptierte. Ich denke, sie würde mich nie akzeptieren, doch ich sollte nicht negativ denken. Ich sollte nicht niemals sagen, denn wie Finn sagte: Sag niemals, niemals.

Autors Note:

Sorry, dass das so kurz ist, ich habe es Nachts geschrieben und gerade eben noch den Teil mit Chris' Meinung. Ich hoffe es gefällt euch UND ich hoffe auf Kommentare, denn genau die motivieren mich so dermaßen, dass ich Lust zum schreiben bekomme :D

Ich liebe euch

Never say Never [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt