Kapitel 16

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Mehrere Minuten lang lag er einfach nur in meinen Armen und weinte. Wenn ich ehrlich bin, auch ich weinte mit ihm. Das war auch alles zu viel für mich, ich hielt es nicht mehr aus.

Ich meine, ich kannte Jade ja! Sie war eigentlich nicht so, wie sie jetzt war. Jade liebte ihren Sohn überalles, sie würde ihn doch nicht für so etwas nicht mehr als ihren Sohn sehen. Ja, es war schwer sowas zu verkraften, aber zu sagen es wäre eine...Phase war einfach nur dumm von ihr.

Ich wollte, dass sie uns akzeptierte und nicht eine Ausrede benutzte, damit sie nicht...ausraste oder was auch immer. Wir beide waren glücklich zusammen - das musste Jade einfach akzeptieren.

Chris schniefte und entfernte sich dann von mir. Schnell wischte ich mir meine Tränen weg, denn ich wollte nicht dass er sah dass ich weinte. Ich wollte stark in seinen Augen sein.

„Es tut mir Leid.“, sagte er leise und sah mich an. Er schluckte und biss sich auf seine Lippe. „Ich...will stark sein. Für uns beide. Und keine Pussy, der nicht verkraften kann, dass seine Mum ihn nicht akzeptiert.“

„Unterdrücke deine Gefühle nicht.“

„Das tue ich ja gar nicht.“

„Aber das willst du - du willst stark sein und somit deine Gefühle unterdrücken.“

Er sah nach unten und schniefte. „Mir egal, ich will stark sein. Und wenn das da mitgehört, dann werde ich auch meine Gefühle unterdrücken.“

„Ich liebe dich.“ Ich lächelte ihn an und legte meine linke Hand auf seine Wange. „Das weißt du, oder?“

Er sah mich an und nickte langsam. Dann begann er an seiner Unterlippe zu kauen und rückte mir näher.

„Ich liebe dich auch.“

Und genau dann klingelte die Tür. Ich seufzte. „Bleib liegen. Ich gucke schon, wer das ist.“ Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Wange und stand wiederwillig auf. Wir waren bei mir zu Hause. Meine Eltern schliefen schon.

Ein wenig erschöft lief ich zur Haustür und öffnete sie mit einem Schwung.

„Jade?!“

Fassungslos sah ich sie an, so wie sie da stand. Sie hatte ihre Hand in ihre Jackentasche gesteckt und versteckte ihr Gesicht in ihren langen Haaren.

„Was willst du hier?“, fragte ich sie wütend, als ich mich ein wenig gefasst hatte. Wie konnte sie denn auch nach alldem hier hin kommen?

„Ich bin nur hier...“ Sie schluckte. „um dir seine Sachen mitzubringen. Er soll nicht mehr nach Hause kommen.“ Betroffen sah sie nach unten.

Ich zog die Augenbrauen zusammen und starrte sie erschrocken an. „Was zur Hölle?!“, rief ich. „Ist das dein ernst? Ist das dein Gott verdamter ernst?!“

Sie drehte sich um, bückte sich leicht und seufzte. Dann drehte sie sich wieder um und reichte mir einen blauen Koffer. „Er soll nicht nach Hause kommen. Das ist alles was ich sagen wollte.“

Als ich ihr das Koffer nucht aus der Hand nahm, legte sie es auf den Boden und drehte sich um. Mit großen Schritten ging sie auf ihr Auto zu.

„Du bist ein Teufel. Lass dich hier nie wieder blicken und nenne Chris nie wieder deinen Sohn“ Und dann hob ich den Koffer, legte ihn beiseite und schloss die Haustür. „Schlampe.“ Das konnte ich mir nicht verkneifen.

„War sie das?“, ertönte seine wundervolle und weinerliche Stimme hinter mir. „Jade?“ Er nannte sie nicht ,Mum‘.

Ich drehte mich zu ihm. Sein Blick war auf das blaue Koffer gerichtet und dann sah er traurig nach unten.

„Ja. Diese-“ Jetzt konnte ich es mir verkneifen. Frustiert seufzte ich. Ich wollte nicht, dass er jetzt über sie nachdachte. „Lass uns gehen - einen Film sehen?“

Seine Augen waren voll mit Tränen, als ich mich ihm näherte. Traurig schloss ich meine Arme um seinen Körper.

„Sie will mich nicht.“, schluchzte er leise in meine Schulter.

Ich umarmte ihn enger. „Shh. Sie ist einfach nur blöd und sieht nicht ein, was für einen wundervollen Sohn sie verlässt.“

„Weißt du was?“

Ich streichelte seinen Rücken und atmete ein und aus. „Was?“, fragte ich vorsichtig nach.

„Das mit den stark sein wird wohl nichts.“

Und dann begann er in meinen Armen zu weinen. Ich schloss meine Augen und fühlte mich so scheiße wie noch nie.

Alles war meine Schuld. Einfach nur alles. Das Chris sich geoutet hat, dass Jade ihren Sohn nicht akzeptiert...einfach nur alles.

Ich drückte ihn an mich, wartete, bis er aufhörte zu weinen. Aber das tat er nicht.

„Hör auf zu weinen, sonst fange ich auch an.“, sagte ich und stockte. Das Reden fiel mir gerade eben echt schwer, denn bei jedem Wort kann ich anfangen zu heulen.

„E-Es-“ Ich unterbrach ihn.

„Sag das nicht. Entschuldige dich bitte nicht, es ist alles meine Schuld.“

Er entfernte seine Arme - die er um meinen Körper geschlungen hatte - und legte sie um meine Wangen. „Nein.“ Er schluchzte herzzerreißend. „Sag das nicht, Finn. Du hälst mich noch hier, also sag das nicht.“

Ich biss mir auf die Unterlippe. „Ich liebe dich so sehr, Chris. So sehr.“ Dann zog ich ihn zu mir und küsste ihn leidenschaftlich und voller Liebe.

Authors Note:

Ich weiß, ihr alle wollt mich töten. Erstens weil ich so lange brauche, zweitens weil Jade so eine scheiß Mutter ist und drittens weil das ein kurzes Kapitel ist.

Oops? [Hi!] Sorry, das musste sein. :D 

Es tut mir wirklich leid, aber ich versuche öfter zu updaten. Wenn die Kapitel immer zwei bis drei Seiten haben sollen, kommt am Montag und am Donnerstag ein Update.

Okay? Okay.

[Für alle die jetzt an tfios denken: ich hab weder das Buch gelesen, noch habe ich den Film gesehen. Nur weiß ich dank jedem was das ,Okay? Okay‘ bedeutet :D]

Ich liebe euch,

leyla x

Never say Never [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt