Kapitel 15

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Finn

Als ich aufwachte, war Chris wahrscheinlich schon weg, da ich ihn nirgendwo im Zimmer sah. Ich rieb mir mit beiden Händen die Augen und gähnte. Wo er wohl hin wollte?

Ich lag noch immer müde in meinem Bett und kuschelte mich in meine Warme Decke ein, da ich wie gesagt noch total müde war und keine Lust hatte, aufzustehen. Ich fühlte mich ziemlich alleine, da Chris und ich jede Nacht in einem Bett zusammen einschliefen und ich das erste mal seit Wochen alleine hier war.

Da ich nicht einschlafen konnte, griff ich nach meinem Handy, das auf dem Boden neben meinem Bett lag, doch anstatt mein Handy zu nehmen, nahm ich ein Buch hervor und sah es Stirn runzelnd an. Es war mein Tagebuch.

Ich begann zu grinsen und war mit einem Male wach. Sofort entschied ich mich seit Wochen wieder darein zu schreiben. Ich hatte schließlich sehr viel zu schreiben.

Ich setzte mich auf meinen Schreibtisch, holte mir meinen Kuli aus meiner Schulmappe, die hier so rumlag und die ich für morgen brauchte, und schlug mein Tagebuch auf.

„Hey,

ich weiß, dass ich seit Wochen nicht mehr schreibe, aber in dieser Zeit ist wirklich viel passiert, was du ja wissen musst, da du mein Tagebuch bist.

Zu aller Erst: Ich hasse es, dich mein Tagebuch zu nennen, das klingt einfach so mädchenhaft und blöd, ich weiß ja auch nicht.

Aber jetzt will ich dir sagen, was passiert ist in diesen paar Wochen. An dem Tag, als ich dir geschrieben habe sind Chris und ich uns näher gekommen, als davor. Du weißt ja, dass Chris mich an diesen Tag sehr viel geküsst hat und so, aber nachdem ich dir geschrieben habe, haben wir miteinander geredet.

So in etwa. Dann haben wir gebeichtet, dass Nick und Cindy nur da waren, um den jeweils anderen eifersüchtig zu machen und ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Cindy und Chris so was machen würden. Ehrlich nicht.

Dann sind wir irgendwie an diesem Abend zusammen gekommen und haben es erstmals nur Nick und Cindy verraten. Und ja: ich glaube, unser Nick ist ein wenig in Cindy verknallt. Der ist ja bi und nicht schwul, wie wir erfuhren.

Dann sind meine Eltern Heim gekommen und haben nach wenigen Tagen bemerkt, dass was zwischen mir und Chris läuft. Sie haben es aber akzeptiert, zu unserem Glück.

Die Schule weiß es nicht, die Schüler dort denken sowieso dass wir noch beste Freunde sind. Sind wir auch, aber eben auch noch zusammen und das macht mich so glücklich.

Dann haben wir beschlossen, Chris' Mum alles zu sagen und als wir das taten...na ja, lief es nicht so gut. Ich glaube, sie akzeptiert uns nicht, Chris sagt sogar sie würde uns nie akzeptieren. Aber ich denke, irgendwann wird sie uns akzeptieren, Chris sollte nicht Negativ denken.

Er ist gerade nicht da, irgendwas in mir sagt, er ist bei seiner Mum. Ich kann aber auch falsch liegen, es kann alles möglich sein.

Jedenfalls, tut es mit Leid dass ich nicht geschrieben habe, aber ich muss los, ich denke mein Chris ist wieder da.

Bye, Chris' Finn."

Ich schlug das Buch zu, legte es schnell wieder auf sein Platz und setzte mich auf mein Bett. Die Tür öffnete sich und wie erwartet stand Chris dort, seine Augen waren rot und er sah einfach...scheiße aus. Sofort eilte ich zu ihm, nahm ihn in meine Arme und streichelte seinen Rücken.

Ich konnte mir schon denken, was passiert sein musste.

„Sie...sie hat mich angesehen", schniefte er und krallte sich an mein T-Shirt, „hat angefangen zu weinen" Ein Schluchzen entkam seinen Lippen, „Dann hat sie die Tür einfach zugeknallt!" Scheiße.

„Shh, beruhige dich. Sie ist durcheinander, keiner kann es verkraften, wenn der gedachte heterosexueller Sohn kommt und beichtet, dass er was mit dem besten Freund hat. Man braucht Zeit...", versuchte ich ihn zu beruhigen. Aber ehrlich? Wenn mir Chris so was sagen würde, nachdem meine Eltern mich nicht akzeptierten - ich würde wütend werden. 

"Nein, Finn, ich kann das nicht! Mum hasst mich, sie hasst mich einfach und ich kann nichts dagegen tun! Einfach nichts." Er schluchzte, schmiegte sich enger an mich und weinte wie verrückt. Wütend presste ich meine Lippen zusammen. Jade war einfach nur bekloppt, wenn sie Chris nicht akzeptierte. Na und?! Dann war er halt schwul, es würde nichts ändern! 

"Weißt du was? Komm mit mir, ich werde mit ihr sprechen. Mir ist es xcheißegal, wenn sie es dann immer noch nicht akzeptiert, dieser Frau muss man die Meinung sagen!"

-*-

Nun standen wir vor der Hautür von Chris, er wartete im Auto auf mich, da er seine Mutter nicht sehen wollte, ich war aufgebracht und klopfte wie wild auf die Tür, schrie ihren Namen und wollte einfach nur eines: Akzeptanz. Chris wollte anfangs nicht, dass ich seiner Mutter meine 'Meinung sagte, doch ich konnte ihn überreden. Also waren wir dahin gefahren, damit ich meine Wut auslassen konnte und gleichzeitig auch Jade die Augen öffnen konnte. Wenn Chris es nicht schaffte, musste ich es probieren. Vielleicht gelang es mir, ihr die Augen zu öffnen. 

Die Tür wurde aufgemacht, ich ließ meine Hand sinken, beobachtete, wie Jade seufzte und nach unten sah. Trotz allem erkannte ich die roten, geschwollenen Augen die sie hatte. Sie hatte geweint? Und wieso? Weil sie ihren schwulen Sohn nicht akzeptierte? Schwachsinn. Sollte sie sich doch die Augen aus heulen. 

"Jade, hör mir einfach nur zu.", begann ich schon fast schreiend. Jetzt, im Moment waren mir die Nachbarn scheißegal. Ob sie uns zuhörten oder nicht, das ging mir am Arsch vorbei. "Chris ist dein Sohn, du musst ihn lieben wie er ist. Na und, dann ist er mein Freund. Was spricht dagegen? Nichts, nur du. Verdammt akzeptiere es doch einfach, dass wir uns lieben! Es ist die Liebe zweier Menschen, so wie die Liebe heterosexuellen. Ich will jetzt keinen langen Roman sagen, aber eines solltest du wissen: Egal was du über uns denkst, es ist uns scheißegal. Wir haben uns, meine Eltern, Freunden. Und wenn einer, nur ein beschissener Mensch uns nicht akzeptiert; Scheiß drauf! Damit können wir leben."

"Hör auf zu schreien, Finn. Es wird dir nichts bringen. Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass mein Sohn schwul sein soll. Er ist es nicht! Er kann es einfach nicht sein, hörst du? Mein Sohn liebt Frauen, er liebt nur Frauen und keine Männer. Du bist...einfach nur eine dumme Phase, irgendwann wird er dich wieder als einen besten Freund sehen. Glaube mir, Finn, ich liebe meinen Sohn immer noch, aber dass er schwul sein sollte kann nicht sein. Es darf nicht sein!" Und damit schloss sie die Tür. 

Ließ mich wütend zurück. "Das ist noch nicht geklärt, verdammt!", brüllte ich noch und lief dann voller Elan wieder zum Auto. Vor mich hinfluchend setzte ich mich herein und nahm Chris einfach in meine Arme. Irgendwann würden wir es schaffen, Chris' Mutter die Augen zu öffnen. 

Irgendwann. Da war ich mir sicher. 

Authors Note:

Sorry D: Eigentlich wollte ich ja, dass Jade alles akzeptiert aber das ist langweilig hahaha :D Okay, nicht witzig. Aus. 

Gefällt euch das Kapitel? Dann votet bitte schnell und hinterlasst einen Kommentar, denn der längste bekommt die Widmung ;D Bitte, bitte votet und und kommentiert, es würde mich so mega freuen und motivieren. Wenn es viele werden, dann wird das nächste Kapitel LANG und kommt auch SCHNELLER :D Sorry, aber ich musste das groß schreiben haha

Uuuund, ich habe eine Frage an euch: Wollt ihr ne neue boyxboy Geschichte? Ich hab ne geile Idee und es wird ein Happy End haben ;) Es basiert dann auf die Serie Queer as folk UND JA VERDAMMT ICH WEIß, die Serie ist eigentlich total ekelhaft, aber Brian und Justin sind verdammt süß zusammen D: Die Story wird dann aber auch über sie sein, da es in der Serie kein Happy End gab -.- Wieso heiraten sie nicht, obwohl sie sich lieben? 

Egal, also wollt ihr? Das wäre dann so eine Art danke dafür, dass ihr die 1k votes geschafft habt ;3 

Ich liebe euch, Bye ♥

Never say Never [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt