23. Türchen Schweinsteiger//Podolski

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Für LT_lds_Poldi

Beide sind hier noch in der Schule. Poldi ist zwei Jahrgänge unter Schweini.

Poldis Sicht:

Ich komme in den Klassenraum und mal wieder bekomme ich etwas an den Kopf. Dieses Mal ist es ein Kissen. Alle lachen. So wie immer. Mit gesenktem Kopf gehe ich auf meinen Platz. Zum Glück sehe ich das Furzkissen rechtzeitig und nehme es runter, ehe ich mich hinsetze. Ich nehme meinen Block raus und male mal wieder. Ich habe bei dem Lehrer keinen guten Stand und auch meine Klasse kann mich nicht leiden. Warum? Weil ich schwul bin. Ich bin ja ein Monster welches hässlich und fett ist. Zu mindest wird es mir bei jeder Gelegenheit gesagt. Für die schlechteren Beispiele werde ich mal wieder genommen. Ich will gerade einfach nur meine Ruhe haben und nach Hause ...

Nach dem Unterricht zitiert mich der Lehrer zu sich und schreit mich mal wieder an. Ich schalte auf Durchzug und höre ihm nicht zu. Als er fertig ist gehe ich mit Tränen in den Augen aus dem Raum und zucke zusammen als ich gegen jemanden laufe. Sofort gehe ich in Abwehrhaltung und warte auf einen Schlag, doch der kommt nicht. Stattdessen werde ich in eine warme Umarmung gezogen. Vorsichtig lehne ich mich an ihn und er hält mich ganz fest. Ich fühle mich geborgen und fange an zu weinen. ,,Hey nicht weinen", sagt der mir Unbekannte und wischt mir die Tränen weg. Ich lächel leicht und hauche ein Danke. ,,Kein Problem Kleiner", sagt er lächelnd und ich schaue ihn schmollend an. ,,Ich bin nicht klein", sage ich schmollend. ,,Aber jünger und kleiner als ich", sagt er grinsend. Ich murre nur, was ihn zum Lachen bringt. Sofort löse ich mich aus der Umarmung und schaue traurig weg. ,,Warum habe ich eigentlich gedacht, dass er anders ist?", denke ich mir. Als er mein trauriges Gesicht sieht, hört er sofort auf zu lachen und zieht mich an sich. ,,Es tut mir leid", sagt er leise und küsst meinen Kopf. Ich nicke leicht und schon klingelt es. Der nächste Unterricht beginnt. Heißt Sportunterricht. Die Jungs verstecken dann meistens meine Sachen oder ich muss so lange warten bis sie fertig sind mit Umziehen. Der mir Unbekannte will sich aus der Umarmung lösen. ,,Du hast bestimmt Unterricht oder?" Ich schüttelt den Kopf und nuschel was von Freistunde, was natürlich nicht stimmt. Aber ich will nicht zum Sportunterricht. Er schaut mich an. ,,Naja ich hab jetzt ne Freistunde und wenn du möchtest können wir die ja zusammen verbringen und uns besser kennenlernen", sagt er und lächelt mich an. Ich Stimme zu und so setzen wir uns gemeinsam in die Kantine und reden zusammen. Er ist echt nett und akzeptiert mich so wir ich bin. Sebastian heißt er und ist neu an der Schule. Er ist zwei Klassen über mir. Das ich schwul bin weiß er nicht, aber als er mir erzählt, dass er auch schwul ist, oute ich mich vor ihm. Er zieht mich auf seinen Schoß und sofort kuschel ich mich an ihn. Ich genieße seine Nähe. Er strahlt so viel Zuneigung und Geborgenheit aus. Ich bin wahrscheinlich gerade dabei mich in ihn zu verlieben ... Gerade als ich meine Augen schließen will, fällt mir ein, dass ich noch ne Sportbefreiung schreiben muss und diese dann mit der Unterschrift meiner Mutter fälsche. Gesagt getan. Verwundert schaut Bastian mich an und so erzähle ich mit gesenktem Kopf warum ich nicht zum Sportunterricht gegangen bin. Er nickt verstehend und verspricht mir sich darum zu kümmern, dass meine Klassenkameraden mich nicht mehr mobben. Gegen den Lehrer soll ich eine Anzeige machen und er hilft mir dabei. Die Pausen verbringen wir dann immer zusammen. Das erste Mal an diesem Tag lächel ich ehrlich. ,,Du hast ein schönes Lächeln", kommt es von ihm und prompt werde ich rot. Ich verstecke meinen Kopf an seiner Brust und murre, was ihn zum Lachen bringt. Seine Brust vibriert und ich bin knallrot. ,,Du bist echt süß Kleiner", grinst er und ich werde, wenn überhaupt möglich, noch röter. Er küsst meinen Kopf und ich lächel ihn süß an, wobei er meinen Lippen immer näher kommt. Auf einmal liegen seine Lippen auf meinen und ich erwidere sofort. Unsere Lippen bewegen sich im Einklang und ich vergesse alles um uns herum. Als es klingelt schrecke ich aus dem Kuss. Meine Wangen sind ganz rot. Verlegen schaue ich weg. Er küsst meine Wange und schaut mich lächelnd an. ,,Sind wir jetzt zusammen?", frage ich schüchtern. ,,Wenn du das möchtest gerne", sagt er lächelnd und ich nicke verlegen.

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