BeiZierot:
JedenTag ging ich zu May und sah nach ihr. Sie trank nichts, aß nichtsund weinte nur. Sie trank kein Blut und saß wie ein Haufen Elend aufdem Boden. Ich ging schon seit fast 15 Tagen immer in dieKellergeschosse und sah nach ihr oder Zerro. Zerro ging eswohlmöglich noch schlechter als ihr. Er schrie und versuchte sichvon seinen Fesseln zu befreien, aber dies gelang ihm nicht. DieKetten schnitten in sein Fleisch und ließen ihn immer wiederaufschreien. Ich wollte May das ersparen, aber sie war so stur. Beijedem Schrei zuckte sie zsm und fing erneut und heftiger an zuschreien oder zu weinen an. Ich sah sie an.
„May!Iss wieder etwas!", sagte ich besorgt.
Sie sahzu mir hoch und ich erschrak kurz. Ihr Blick ließ mich schaudern. Erwar kalt, dennoch gierig nach Blut. Ich sah weg. Was war los? Ich zogrückartig ihre Handgelenke vor um sie zu betrachten. Diese warenvöllig wund und blutig gekratzt. Ich wollte ihr eine klatschen,hielt aber inne.
„Wiesomachst du das?", fragte ich.
„Ichwill einfach zu Zerro! Ist das so schwer!", weinte sie bitterlich.
Ichging auf meine Knie und drückte sie fest an mich. Erst wehrte siesich, doch dann ließ sie sich von mir berühren. Ich glaube ich mussmit Sam reden. Ich stand auf, gab ihr einen Kuss auf die Stirn undging dann zu Sam.
„Sam!Deiner Schwester...!", sagte ich.
„Wasist mit ihr?", unterbrach er mich kalt.
„Ihrgeht es sehr schlecht! Sie trinkt nichts, isst nicht und weigert sichBlut zutrinken! Ihre Arme sind völlig blutig gekratzt und ihre Augensind so leer!", erzählte ich knapp.
„Ichkann da nichts machen! Verschwinde!", sagte er.
„Sieist deine Schwester! Wie kannst du nur so kalt sein!", schrie ichund klatschte ihm eine.
Plötzlichhörte ich ein lautes Kichern hinter ihm und erschrak als ich Zukesah.
„Erwird dich niemals hören können! Ihm ist alles egal! Er lebt nur fürmich!", lachte sie.
Ichgriff schnell und ohne zu zögern zu meiner Waffe. Ich richtete siegegen sie und zögerte dann doch etwas. In diesem Moment schlug siemir die Waffe aus der Hand. Diese ging krachend zu Boden undzersprang in 3 Stücke. Ich versuchte mich vom Schreck zu erholen,aber sie schlug mich zu Boden und ich verlor mein Bewusstsein. Alsich wach wurde, lag Sam auf dem Bett und war angekettet. Ich lief zuihm.
„Sam!",schrie ich.
Ich sahihn an und versuchte ihn zu wecken. Ich dachte nach.
„Waswürde ihn aus seinem Traum holen!", sagte ich zu mir selbst.
Ichfand einen Brief. Ich öffnete ihn und las.
„Werauch immer diesen Brief findet, glaube mir. Sam wird nicht wiederaufwachen. Er ist verflucht. Erst hole ich mir seine Seele und danndie von Zerro. Mays Seele werde ich mir zum Schluss holen!"
Mir warklar, wer diesen Brief geschrieben hatte. Es war Zuke gewesen. Icherkannte ihre Handschrift. Ich lief zu May und sah sie an. Sie lag amBoden und krümmte sich vor Schmerzen. Ich blickte zur Tür und liefsofort rein.
„Hörauf Zuke!", schrie ich und ließ meine Macht durch die Händeströmen.
Ichrichtet die Kugel gegen sie und leider bekam Zerro auch die volleLadung ab. Zerro stöhnte und Zuke ging zu Boden. Als Zerro merktewas passiert war, fing er an zu schreien und wollte sich los machen.Ich hatte seine letzte Rettung getötet oder war sie nicht tot.
„Washat du gemacht!", schrie er mich wütend an.
Ichrannte zu May und hob sie hoch.
„Haltedurch May! Du wirst dein Blut bekommen!", schrie ich.
Ichlief zu Zerro.
„Zerrorette sie!", weinte ich fast.
Er sahmich an und blickte auf. Als er May sah, fing er an zu weinen.
„Wasist mit ihr?", fragte er weinend.
„Sietrink seit 14 Tagen kein Blut mehr!", sagte ich.
„Holeden Schlüssel", schrie er und ich rannte zu Sam.
„Sam!Du musst wach werden! Bitte!", schrie ich.
Ichmerkte nicht Luke hinter mir. Hätte ich ihn gesehen, hätte ich dasMesser gesehen. Er stach es mir in den Bauch und ich ging langsam zuBoden.
„Luke!Rette deine Schwester!", sagte ich schwach und schloss meine Augen.