Kapitel 23

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Ich spüre plötzlich wieder Boden unter meinen Füßen und höre ein lautes Poltern.Ich öffne meine Augen und sehe unseren Gefangen auf dem Boden liegen. Ich höre sein Krächzen und plötzlich fängt er an zu lachen. Was ist hier bitte los? ,,Wo ist der Tesserakt?'', fragt der Blonde den Schwarzhaarigen. ,,Ich habe dich auch vermisst.'', antwortet der am Boden liegende. ,,Sehe ich aus als hätte ich Lust auf Spielchen?'', fragt der Blonde wieder. ,,Wie viel dunkle Magie hat der Allvater gebraucht um dich auf deine geliebte Erde zu bringen? Über den Bifröst bist du vermutlich nicht hier gelandet.'' Der Blonde wirft den Hammer zu Boden und ich zucke vor Schreck zusammen.

Der Blonde kniet sich zum Schwarzhaarigen und packt ihm am Hals, sodass der Andere wieder auf den Füßen steht: ,,Ich dachte du wärst tot.'' ,,Hast du getrauert?'' ,,Wir alle haben das. Unser Vater...'' ,,Dein Vater!'', unterbricht er den Blonden, ,,Er hat dir über meine wahre Herkunft erzählt, habe ich Recht?'' Der Blonde lässt den Anderen los. Dieser kommt auf mich zugelaufen. Ich versuche eins, zwei Schritte nach hinten zu machen. ,,Wir wuchsen gemeinsam auf.'',meint der Blonde und zeigt auf uns drei. Ich versuche mich auf seine Worte zu konzentrieren aber verstehe nicht was er von sich gibt. ,,Wir spielten zusammen, kämpften zusammen. Kannst du dich an nichts erinnern, Bruder?'' Der Schwarzhaarige bleibt direkt vor mir stehen. Als ich nach meinen Dolchen greife packt er meine Arme und hält sie mit einer Hand fest.

Er kommt mir immer näher und antwortet seinem Bruder: ,,Ich erinnere mich an einen dunklen Schatten deiner Größe. Ich habe ein Anspruch auf den Thron, ich sollte ein König sein, mit meiner Königin an meiner Seite.'', er streicht mir mit seinem Daumen über die Wange. Mir wird ganz warm. Ich verstehe gar nichts mehr. Warum haben seine Augen und seine Berührung eine so große Anziehungskraft. ,,Also nimmst du die Welt die ich liebe als Entschädigung. Ich beschütze diese Welt, Loki!'' LOKI!!!Ich kenne den Namen!

Loki fängt an zu Lachen: ,,Du leistest ein großartigenJob. Die Menschen sterben scharenweise im Gemetzel. Ich werde über sie herrschen. Warum sollte ich nicht?'' ,,Du denkst du ständest über ihnen.'',,Ja.'' ,,Dann hast du die Wahrheit des Herrschens nicht verstanden, Bruder.'',,Ich habe Welten gesehen von denen du nichts weißt. Ich bin in meinem Exil aufgewachsen, Odins Sohn. Er hat mich zu dem gemacht was ich bin. Er hat mir Linnea genommen, das Einzige was mir noch ansatzweise wichtig war! Ich habe die wahre Kraft des Tesserakts gesehen und du wirst mich nicht daran hindern sie einzusetzen.''

,,Was?!'', ich bekomme fast keine Luft. Mir schnürt meine Kehle zu und ich beginne zu hyperventilieren. ,,Du hast schon richtig gehört meine Liebe, wir werden gemeinsam über diese Welt herrschen. Ich bin ein König!'' In meinem Kopf dreht sich alles. Tausend von Bildern prasseln auf mich ein. Ich kann mich nicht auf den Beinen halten und sacke zu Boden. Loki lässt meine Hände los. Ich kauere mich zusammen und drücke meine Hände gegen meine Schläfe. Es ist so als würde alle Bilder, alle Erinnerungen in Zeitraffer vor meinen Augen abgespielt werden. Ich bekomme kaum Luft.

,,Loki, gib den Tesserakt auf! Gib den aussichtslosen Traum auf! ... Komm mit nach Hause. Du und Linnea. Wir haben sie wiedergefunden. Ich kann mit dem Allvater sprechen. Er wird sie bes...'', höre ich den Blonden sagen bis er unterbrochen wird ,,Ich habe ihn nicht.'' Ich sehe alles verschwommen, aber blicke in deren Richtung. Der Blonde öffnet seine Hand und sein Hammer fliegt in seine Hand. ,,Du brauchst den Würfel um mich nach Hause zu bringen, aber ich habe ihn weggeschickt. Ich weiß nicht wo er ist.'' ,,Hör gut zu Bruder. Wenn...'' Man hört einen lauten Aufprall und ein Zischen. Weg war der Blonde. Tony! ,,Ich höre.'', antwortet Loki.

Ich sehe wie er sich langsam zu mir dreht und zu mir eilt. ,,Endlich. Wie lange habe ich darauf gewartet meine Königin wieder in den Armen halten zu können.'' ,,Loki?'', flüstere ich. ,,Wie schön dass du dich auch wieder an mich erinnerst. Ich hätte nicht gedacht, dass Heimdalls Kraft so lange anhält.'' ,,Wie...Was tust du hier?'', raune ich und versuche die Augen offen zu halten. ,,Dich aus der Gefangenschaft dieser Amateure befreien. Komm mit mir mit. Wir können gemeinsam diese Welt regieren. Vertraue mir!'' Bei diesen Worten melden sich alle Alarm-Glocken bei mir.

Ich versuche mich aufzurichten und mich aus seinem Griff zu befreien: ,,Lass mich los.'' ,,Nein, du kommst mit mir mit. Du gehörst zu meinem Plan.'' ,,Ich würde sie an deiner Stelle sofort loslassen!'', höre ich diese mir so bekannte Stimme. Wir drehen uns beide abrupt um und sehen Bucky mit einer Schusswaffe in der Hand. Er zielt auf Loki. ,,Na los! Mach schon!'' ,,Du denkst doch nicht wirklich, dass du mir, einem Gott, mit solche einer Waffe drohen kannst mickriger Mensch.'' ,,Buck! Nicht schießen! Bitte!'', flehe ich ihn an. Bucky lässt die Waffe sinken. ,,Richtige Entscheidung.'', meint Loki nur und schenkt ihm keine Beachtung mehr.

,,Schnell duck dich Lin!'', ruft Buck mir zu und ich tue es. Mit einem Kick wirft er Loki zu Boden. Er springt sofort auf und sie kämpfen. Beide bewegen sich so schnell. Ich glaube ich habe Bucky noch nie so schnell kämpfen sehen. Aber gegen Loki hat er alleine keine Chance. Er hat so viele Schlachten erlebt. Plötzlich liegt Loki auf dem Boden und Bucky sitzt auf seinem Rücken und hält alle Glieder fest. Wie? Wie hat er das geschafft?! Bucky legt Loki Schellen an und lässt ihn am Boden liegen und kommt zu mir rüber. Er kniet sich zu mir herunter: ,,Alles okay bei dir?'' ,,Ja, danke.'' Er lächelt und nickt mir zu. ,,Kannst du aufstehen?'', fragt er mich. Ich will gerade aufstehen als sich wieder alles beginnt zu drehen.

,,Mach langsam. Warte, ich helfe dir.'', meint er und greift mir unter den Arm. Mir wird warm als er mich an der Taille greift und stützt. Ich schaue verlegen zu Boden blicke dann aber in seine blauen Augen. Loki fängt an zu lachen. ,,Was willst du mickriger Gott.'', meint Bucky bissig. ,,Sieh dich nur an Linnea. Der Allvater hat alles richtig gemacht als er dich verbannt hat. Du bist Untreu gewesen und hast dir den nächsten besten Menschen geschnappt, vermutlich ist er dir noch zu gelaufen. Wenn du dich sehen könntest Linnea Wallin. Du bist soweit gesunken. Du hattest die Chance dich für das Richtige zu entscheiden. An meiner Seite. Da wo dein Platz ist. Aber du hast einen großen Fehler gemacht. Ich hoffe du bereust es noch früh genug.''

,,Hey, pass auf was du sagst! Ich kann dir ganz schnell das Genick brechen.'', kommt es von Bucky. ,,Erzähl's ihm doch Linnea. Erzähl ihm wie verrückt du nach mir warst. Wie du unsere erste gemeinsame Nacht genossen hast. Komisch, dass ihm noch nie aufgefallen ist, dass du die ganze Zeit über ein Ring bei dir trägst.'' ,,Was?'', fragt Bucky verwundert.

Mir kullert eine Träne über die Wange. ,,Bring mich bitte weg von hier Buck.''


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