Kapitel 9

249 9 1
                                    


Ich lache: ,,Um deine wichtige Frage zu beantworten nein, Ich kann mich zu mindestens an keinen heimlichen Verehrer erinnern, wobei meine Mutter hat mal erwähnt gehabt, dass ich wohl einen Verehrer hatte, ihn aber habe sitzen lassen? Sie wollte nicht drüber reden, wäre wohl nicht so wichtig gewesen aber ja, keine Ahnung, ist auch nicht der Rede wert. Wenn er wichtig gewesen wäre hätte ich mich an ihn erinnert und das ist nicht der Fall.'', ich schaue unsicher auf meine Hände, ,,Naja, ich kann mir schon vorstellen wie ich jetzt für dich rüberkomme. Und ich sa..'' Er unterbricht mich sofort: ,,Hey. Jetzt hör schon damit auf. Rede dich nicht schlecht.'', meint er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf, ,,Ich sehe sogar mehr in dir als du vermutlich annimmst.'' Ich sehe ihn erstaunt an.

Er blickt zum Boden und fängt an zu reden: ,,Hätte ich dich in meiner Zeit kennengelernt, dann hättest ich jeden Versuch gestartet um dich näher kennenzulernen. Das du keinen an dich gelassen hast, hätte dich nur noch attraktiver gemacht für viele Männer. Ich meine ich glaube, wenn du nicht unbedingt in diesem Beruf gelandet wärst wäre es immer noch so. Ich sehe in dir eine starke und selbstbewusste Persönlichkeit, die weiß wie sie sich durchzusetzen hat, die im richtigen Moment handelt und kluge Entscheidungen trifft trotz ihrer süßen 21 Jahre.'', sagt er und blickt mich plötzlich an, ,,Du hast schon seit Beginn unserer Missionen die größte Bewunderung meinerseits und ich meine das muss schon was heißen, wenn ich alter Mann das sage.'' Ich muss schmunzeln. ,,Und ich bin wirklich glücklich darüber, dass du mich auf die Missionen begleitest.''

Mir wird ganz warm ums Herz: ,,Danke Buck. Das bedeutet mir viel.'' ,,Keine Ursache, das ist nur die Wahrheit.'' ,,Willst du mir vielleicht ein bisschen von deiner Zeit vor Hydra erzählen? Also nur wenn du das willst.'' ,,Ja, nein, wieso nicht.'' ,,Du musst wissen, dass ich damals um einiges attraktiver als der Cap war.'' Ich fange an zu lachen: ,,Du gemeiner Kerl.'' Auch er fängt an zu lachen. ,,Ja naja, Steve war schon immer mein bester Kumpel, viel mehr wie ein Bruder für mich. Aber Zeiten haben sich geändert jetzt kann ich mit seinem Charm und seinem Aussehen natürlich nicht mehr mithalten.'' ,,Das sehe ich nicht so.'', rutscht es aus mir raus und Bucky sieht mich eindringlich an. ,,Findest du mich etwa attraktiv?'', fragt er stichelnd. ,,Ja, naja, ich meine ich habe nichts gegen den Cap auszusetzen und er ist sicherlich der Herzensbrecher vieler Frauen, aber ich muss schon sagen, dass ich dich auch nicht gerade unattraktiv finde.'', ich werde ganz rot, ,,Warum rede ich überhaupt mit dir über solche Themen?!''

Buckys Mund bleibt offenstehen, bis er anfängt zu lachen. ,,Na toll, hätte ich bloß nichts gesagt.'', meine ich Kopf schüttelnd. ,,Ich finde es einfach nur goldig wie ehrlich du zu mir bist.'' Ich werde rot. Es bleibt eine Weile still und Bucky und ich sehen uns gegenseitig nur an. Was siehst du nur in mir? Bucky legt seine Hand vorsichtig an meine Wange. Ich sehe ihn verunsichert an. ,,Was wird das hier?'', flüstere ich und er streicht sachte über meine Wange. ,,Lin, hast du Angst vor mir?'', fragt er. ,,Nein.'', antworte ich.

Er kommt mir näher und flüstert ,,Vertraust du mir?'' Ich nicke und mustere seine blauen Augen. Er rutscht noch etwas näher und ich spüre wie mein Herz anfängt zu pochen. Ich nehme seinen Atem auf meinen Lippen wahr und schließe meine Augen. Was geschieht hier? Er hält inne und ich flüstere wieder: ,,Was wird das Buck?'' Ich öffne kurz meine Augen und sehe, dass seine ebenfalls geschlossen sind. Nach einer Weile antwortet er dann: ,,Ich will dich küssen Lin. Ich will das schon so lange.'' ,,Dann tu es doch.'', antworte ich auffordernd. Ich spüre immer noch seinen Atem auf meinen Lippen, bis er meine Wangen sanft mit seinen Lippen streift. Er löst sich wieder von mir. Ich spüre seine Berührung immer noch. Mein Atem geht schneller vor Aufregung bis er behutsam seine Lippen auf meine legt. Der Kuss ist anfangs sehr hektisch bis er dann merkt, dass ich mich ihm hingebe.

Er legt seine Hand an meinen Nacken und zieht mich näher an sich. Mein Herz rast wie wild und ich spüre wie seine Hitze mich langsam aber sicher ergreift. Wir lösen uns voneinander und Bucky legt seine Stirn an meine. Wir lauschen dem Sturm draußen in der kalten sibirischen Landschaft. Während wir hier in dieser kleinen Höhle sitzen und 1000 Fragen in meinem Kopf herumschwirren.

Ich fühle mich wohl bei ihm, aber es überfordert mich ein wenig. Er löst sich von mir: ,,Versuch ein wenig zu schlafen.'' Er schaut mir nicht in die Augen. Warum ist er plötzlich so kalt zu mir. Ich lege meine Hand an seine Wange und versuche seinen Blick zu erhaschen. Ich sehe in seine blauen Augen und merke wie ich hin und wieder zu seinen Lippen blicke. Ich streiche mit meinem Daumen über seine Wange bis ich mich zu ihm rüber beuge und ihm erneut einen Kuss gebe. ,,Versuch du es aber auch. Sobald der Sturm rum ist sollten wir versuchen die anderen zu finden.'' Bucky grinst und nickt dann. Ich schenke ihm ein Lächeln.

Was ist das jetzt zwischen uns? Wir sind doch Partner! Wir können doch nichts füreinander empfinden? Tut er das überhaupt? Was empfinde ich überhaupt?! Ich habe seinen Kuss erwidert und ihn sogar ein zweites Mal geküsst. Ich kann nicht leugnen, dass es sich nicht richtig angefühlt hat, aber es ist von Grund auf Falsch, das weiß ich, dass wissen wir beide. Aber was soll man daran ändern können, wenn es wirklich so sein sollte.


Lost soulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt