Ein neues Land, eine neue Stadt. Wir bezogen das Haus in einer Kleinstadt in Kalifornien. Ein neuer Job wartet hier auf uns. Oder eher auf meine Adoptiveltern. Ich ging leise runter und belauschte ihr Gespräch in der Küche mit meinen Verwandten. Mal wieder.
"Diese Viecher sind Abschaum. Wir sollten sie alle abknallen" hörte ich meinen Onkel aufgebracht.
"Sam, du weißt wir sollen von der Regierung aus nur beobachten. Sie haben bis jetzt nichts unrechtes getan. Nur zu einer riesigen Meute zusammengeschlossen" hörte ich Dad sagen.
Ja, die Regierung wusste schon ewig über die Tiergestaltwandler bescheid. Naja, wer wird heutzutage nicht überwacht.
Meine Leopardin knurrte. Sie fühlte sich schon seit heute morgen so unruhig. Irgendwas war im Anmarsch. Oder irgendwer.
"Und außerdem willst du doch nicht etwa unsere Tochter abknallen oder?" fragte Mom und man hörte wie sich eine Waffe entlud. Sie ist etwas Temperamentvoll. Naja sie ist Spanierin.
Wir sind sogenannte Jäger. Wir überwachen Gestaltwandler und töten die, die die Regeln nicht befolgen.
"Nein. Ma-Maria natürlich nicht" stotterte Sam.
"Da das geklärt ist. Ari wird in die Schule hier gehen und sich ein wenig umhören" sagte Mom und sicherte ihre Waffe.
Jap. Ich bin Arizona und freu mich nebenbei überhaupt nicht auf morgen.
Sie redeten weiter, aber ich verkrümelte mich nach oben.
Meine leiblichen Eltern waren Abtrünnige und man musste sie töten, weil sie Menschen gefährlich wurden. Meine Mom fand mich und schloss mich sofort ins Herz. Ich war um die drei Jahre alt als sie mich aufnahm. Mein Dad hat mich auch mit Herzen aufgenommen. Seitdem werde ich als die etwas andere Jägerin ausgebildet.
Ich verstehe beide Seiten. Die der Gestaltwandler und die der Jäger. Ich versuchte es so gut es geht aus beiden Winkeln zu betrachten.
Ich sah mich in meinem neuen, noch etwas kahlen, Zimmer um und hüpfte aufs Fensterbrett. Ich sah raus und genoss die Stille.Mein verdammte Wecker weckte mich und ich schmiss ihn an die Wand. Es scherbelte laut und ich knurrte.
Ich will nicht. Liegen bleiben.
Beeeeeeetttttttt.
Und ein neuer Wecker. Voraussichtlich der dritte diesen Monat.
Ich hasse es einfach früh aufzustehen.
Ich rollte mich aus dem kuscheligen Marschmello und tapste schwankend ins Bad. Ich stellte mich unter die warme Dusche und machte mich fertig.Ich knöpfte die weiße Bluse zu und zog die Leggins ordentlich. Geschminkt und Haare waren fertig.
Ich warf einen Blick im Spiegel auf mich. Schneeweiße Haare und hellblaue Augen. Ein Lippenringe und Ohrringe. Und eindeutig zu viele Tattoos für meine 18. Ich zog die Vans an und ging runter mit dem Rucksack.
Mom stellte mir ein Nutellabrötchen vor die Nase und mir lief die Spucke. Definitiv das beste an jedem Morgen. Ich spachtelte das Brötchen weg und gab Dad und ihr einen Kuss auf die Wange.
"Viel Spaß" rief Dad und ich verdrehte die Augen.
"Es ist Schule Dad. Jetzt überdenk nochmal deinen Satzbau" sagte ich und zog die Jacke an.
Ich ging raus und hörte nur noch ihr Lachen. Ich stöpselte mir die Kopfhörer rein und summte zu Ed Sheeran mit. Ich lief den Fußweg entlang und kam nach 30 Minuten nervigen und vor allem unnötigen Fußmarsch an. Ich holte im Sekretariat ein ganzen Stapel Zettel und ging dann zu meinem Spind.
"Hi, du bist sicher der Neuankömmling" sagte eine Stimme. Ich drehte mich um und stand einem ziemlich coolen Mädchen gegenüber.
"Arizona" stellte ich mich vor und schlug den Spind zu.
"Freut mich. Ich bin Ayla!" sagte sie und harkte sich bei mir ein."Wo sind eigentlich deine Idioten von Brüdern, Shaitan und Damian?" fragte Yasmin, gleich im ersten Unterricht zu uns gestoßen war.
Ich horchte auf. Waren das die berühmten Drillinge?
"Du hast Brüder?" fragte ich und sie nickte grinsend.
"Die totalen 'Badboys'" meinte sie und malte Anführungszeichen in die Luft.
"Naja Damian wird CJ hinterher hecheln und Shaitan ist bestimmt bei Scarlett" vermutete sie und sie und Yasmin verzogen das Gesicht bei dem Namen 'Scarlett' einheitlich das Gesicht zu einer ekligen Fratze.
Aber ich konnte nur an eins denken.
Nutellabrötchen.
Nein Spaß.
Dieser Name. Shaitan.
"Aber ihre Brüder sind ungemein heiß" sagte Yasmin grinsend und wackelte mit den Augenbrauen.
"Oh und Shaitan wird es auf dich abgesehen haben. Er ist ein...."suchte Ayla nach Worten.
"Maschoistisches Arschloch mit zu kleinem Schwanz?" ergänzte ich und sie brach in Gelächter aus.
"Oh ich mag dich jetzt schon" sagte Yasmin und lachte Tränen. Der Lehrer betrat den Raum und begann mit dem Spanischunterricht."Warum kannst du die Kacke so gut?" klagte Yasmin zum hundertsten Mal und ich zuckte die Schultern.
"Ich hab mal in Barcelona gewohnt und meine Mutter ist Spanierin" sagte ich und sie bekam große Augen.
"Oh wie cool" sagte sie und Ayla stieß zu uns.
"Ich war gerade bei den Jungs" keuchte sie und stützte sich am Spind ab.
"Sie wollen dich kennenlernen" brachte sie heraus und plötzlich waberte ein wunderschöner Duft den Gang entlang. Meine Leopardin war in heller Aufregung und schnurrte und trappte im Kreis.
Nein.
Nein. Nein.
Nein. Nein. Nein.
Ich schluckte und sah mich hektisch um.
"Bin schnell auf dem Klo" sagte ich und verschwand.
So schnell war ich noch nie auf der Toilette!
Neuer Rekord!
Ich schloss mich in der Kabine ein und zog mein Handy raus.
Ich rief Mom an.
"Spatzilein. Was ist los?" fragte sie und ich atmete durch.
"Mate" keuchte ich aufgeregt.
"Ach Spatzi. Schön" sagte sie und ich hörte ihr breites Grinsen.
"Aber die Mission?" fragte ich und presste eine Hand auf meinen Bauch.
Nein. Du kleines Luder suchst ihn jetzt nicht. Meine Leopardin knurrte unzufrieden.
"Wir bereden das Zuhause" hörte ich Dad ruhig sagen.
"Bis dahin. Zeig ihm wo der Hammer hängt, Spatz" sagte Mom und ich lachte leicht.
"Okay. Bis dann" sagte ich und legte auf.
Ich raffte mich zusammen und wusch mir die Hände. Es klingelte und ich rannte zum Unterricht.
Ich war allein im Literaturkurs und rutschte auf einen Platz in der letzten Reihe."Mittagspause!" trällerte Ayla fröhlich und schlenderte neben mir.
Ich lächelte und Yasmin stieß zu uns.
"Geht ruhig vor. Ich muss nochmal zum Schließfach" sagte ich und sie grinsten.
"Bis gleich" trällerten sie und verschwanden in der Menge.
Ich drängte mich zu meinem Spind durch und öffnete ihn.
Ich stopfte meine Bücher hinein und schloss die Tür. Ich ging den leeren Gang entlang und nahm den Geruch war. Ich sah mich panisch um und sah die rettende Tür der Abstellkammer.
Klar. Man argh.
Ich zwängte mich rein und hielt den Atem an. Mein Verhalten ist lächerlich. Er findet mich sowieso. Verdammt. Ich bin blöd.
Argh.
Ein großer Schatten war durch das grüne Fenster in der Tür zu sehen und der Geruch. Verdammt. Ich bin in Walhalla. Die Tür wurde aufgerissen und ich quiekte vor Schreck. Der Wischmop neben mir viel um und ich kam ins Schwanken.
Bevor ich in das Gerümpel viel wurde ich an ein trainierte Brust gezogen und festgehalten.
"Meins!" Das Knurren war tief und dunkel.
Der Geruch benebelte mich und meine Arme glitten wie von selbst die muskulösen Arme nach oben. Sie waren mit Tattoos bedeckt und die Berührung verursachte solche kleinen Blitzte auf meiner Haut. Er war bestimmt mehr als einen Kopf größer und ich schlang meine Arme um seinen Nacken. Ich stand halb auf den Zehnspitzen und meine Nase lag an seiner Halsbeuge.
"Meins" schnurrte er und presste mich fester an sich.
Waaaaarrrrrrtttttteeeeee!??!!?!!??!??!?!!?!!!??
Ich verdammt. Was mach ich hier? Er könnte irgendein Vollpfosten sein.
Ich stieß ihn augenblicklich weg und taumelte nach hinten. Seine blauen Augen. Sie bohrten sich in meine. Die kurzen Schokohaare mir weißen Strähnen. Das heiße Gesicht. Mammamia.
Ich bin irre. Ich stieß gegen das Regal hinter mir und ein Eimer fiel runter. Nur dummerweise nicht auf mich sondern auf ihn.
Der Eimer krachte gegen seinen Kopf und viel scheppernd zu Boden.
Wir haben unserem Mate wehgetan.
"Fuck" keuchte er und hielt sich den Kopf. Ich schluckte und er sah zu mir.
"Mate" kam es leise von mir. So leise.
Er kam erneut auf mich zu und schloss mich in seine Wärme.
"Meins!"knurrte er rau und ich gab nach. Zu schön war der Kontakt zu ihm. Zu vertraut auf einer tiefen Ebene.
Ich bin völlig bekloppt."Kannst du bitte?" fragte ich und schob ihn leicht weg. Zumindest versuchte ich es. Es klappte eher nicht so gut.
Sein unzufriedenes Knurren war unüberhörbar.
Er zog mich fester an sich und ich verdrehte die Augen.
"Lass mich bitte los" murrte ich und schob ihn mir aller Kraft weg.
"Nein!" meinte er und bewegte sich keinen Millimeter.
"Du lässt mich sofort los. Oder ich muss dir leider dahin treten wo es besonders weh tut" meinte ich und hörte sein schnauben. Wenn er will. Ich hob mein Knie, wurde aber, leider, von seiner großen warmen Hand davon abgehalten. Sein Gesicht erschien und zeigte ein selbstzufriedenes Grinsen.
"Babe?"
"Nenn nicht so, Arschloch" murrte ich und trat zurück. Sofort wurde mir ohne ihn kälter.
"Ich nenn dich so wie ich möchte, Babe!" meinte er arrogant.
"Mir egal. Hör auf" meinte ich und er grinste breiter.
"Sag mir bitte deinen Namen" bat er und hob eine Hand.
"Arizona" sagte ich und schmiegte mich in die Berührung an meiner Wange.
Das. Muss. Aufhören!
Sofort.
"Mein Arizona. Heiß wie die Sonne dort" flüstert er leise.
Korrektur. Er ist ein Vollpfosten!
"Ich bin Shaitan und du meine Arizona gehörst mir" sagte er süffisant grinsend und ich erstarrte.
Nein. Fuck. Niemals. Blödes verficktes nein!
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Sex-Mate
ParanormalDer zweite Teil von My hot Soulmate. Shaitan ist inzwischen erwachsen und kommt auf jeden Fall nach seinem Vater. Volltätowiert und Gepierct bricht er Mädchen reihenweise die Herzen. Doch dann kam sie. Ein Wort. Mate. Und alles verändert sich...