25. Kapitel

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Espasa. Es ging um sie.

Ich brauchte ein paar Momente, um zu realisieren, was das zu bedeuten hatte. War alles, was ich bisher zu wissen geglaubt hatte, eine Lüge gewesen? War ich gar nicht das Pokemon, von dem in der Prophezeiung die Rede gewesen war? Auf einmal ergab es Sinn.

Licht hat das Siegel erschaffen, Dunkelheit wird es brechen. Das war der genaue Wortlaut gewesen. Das Licht, von dem gesprochen wurde, war Espasas Mutter Espoir gewesen. Und laut Devoira sah man Dunkelheit erst dann, wenn Licht verschwunden war. Espoir war gegangen und hatte Espasa zurückgelassen. 

Wenn das stimmte, was hieß das für mich? War ich nun gerettet? War ich in Sicherheit? Oder war ich immer noch in Gefahr?

"Was?", Espasa klang genauso verwirrt, wie ich mich fühlte, nur kam bei ihr noch ein erschöpftes Ächzen hinzu. Anscheinend war Salazandoras Angriff nicht einfach so ohne weiteres an ihr vorbeigegangen. 

"Samantha, ich glaube, wir sollten es ihr erklären."

Leicht belustigt stieß der Drache seinen Stellvertreter in die Seite. Samantha schnaubte auf. "Wenn es den sein muss." Sie wandte sich Espasa zu. "Seit dem Moment, in dem ich dir den Auftrag gab, Kaito gefangen zu nehmen, wusste ich, dass du diejenige bist, die der Meister zu seinem Aufstieg braucht. Wenn ich ehrlich bin, wusste wir beide, Salazandora und ich, es schon viel früher. Die Seele deiner Mutter hat unseren Meister verbannt, welche Seele könnte ihn also befreien, wenn es nicht deine ist?"

"Aber wir konnten dir das natürlich nicht sagen", stimmte Salazandora mit in Samanthas Erklärung ein, "Treue hin oder her, du warst nie stolz genug, um dein Leben für das Wohl der Allgemeinheit zu opfern. Also mussten wir dich irgendwie bei Laune halten. Wir haben also unsere treusten Untergebenen, Jolt, Sylv, Vapo und ein paar andere, um uns versammelt und ihnen von unserem Problem erzählt. Sylv hatte daraufhin die Idee, dir einen falschen Gefangenen aufzubrummen. Jolt fügte hinzu, dass es ein Unlicht-Pokemon mit Familie sein sollte. Durch seinen Typen würde es auf die Prophezeiung passen und durch seine Familie würde es versuchen, zu entkommen - das würde dich auf Trab halten und du würdest mehr Zeit damit verbringen, dich über deinen Gefangenen aufzuregen, als über deine Zukunft und deine Vergangenheit nachzudenken. Wir suchten also nach einem Pokemon von Typ Unlicht, dass einen Grund hatte zu fliehen und möglichst schwach war, damit wir ansonsten keine großen Schwierigkeiten mit ihm haben würden. Der finale Tipp kam dann von Vapo."

Sie warf einen Blick über die Schulter, wie als wolle sie überprüfen, ob ich auch ja noch da war. Aber was sollte ich auch tun? Alle Ausgänge waren versperrt, zudem war ich in Gesellschaft von vier durchtrainierten Pokemon, die jeweils spielend mit mir fertig werden würden. 

"Ihr...wollt mich umbringen?", Espasas Stimme war dünn und ihre Beine zitterten, aber ihre Augen glänzten kämpferisch. Irgendetwas hatte sie vor. Sie wartete nur auf den richtigen Moment. 

"Umbringen nicht", säuselte Samantha, "Nur in einen ewigen Schlaf schicken."

Und das war ihr Moment. Darauf hatte Espasa gewartet. Sie stieß sich vom Boden ab, rammte sich mit voller Kraft gegen das Brutalanda, stieß Samantha zur Seite und flitzte weiter, zu dem Vorsprung, der über das Loch ragte, bis ganz an die vorderste Spitze. Dort angekommen drehte sie sich wieder um.

"Gut", fauchte sie rebellisch. "Dann werde ich jetzt springen. Ihr beide wisst, dass der Schlafsaal darunter mindestens....das es da ziemlich tief ist. Ich überlebe das nicht. Dann ist meine Seele weg." Ihre Augen glänzten triumphierend, als Samantha und Salazandora einen fragenden Blick tauschten. 

"Espasa, Liebes", fing Salazandora dann freundlich wieder an, "Das wirst du nicht tun. Dein Leben ist dir doch nicht so wenig wert, oder etwa doch? In unserer neuen, wunderbaren Welt werden wir sicherlich eine Möglichkeit haben, dich wieder zu wecken und dir all das zu ermöglichen, was wir dir je versprochen haben."

Angel of Darkness (Pokémon FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt