Hi.
Vielleicht sollte ich mich erstmal vorstellen.
Mein Name ist Hannah, ich bin 13 Jahre alt und Autistin.
Ich verstelle mich vor meinen Freunden, weil ich Angst hab, dass sie wissen könnten, wer ich wirklich bin.
Sie würden mich anders behandeln, wenn sie das wüssten und das will ich nicht. Ich will genau gleich behandelt werden. Wie jeder andere Mensch auch.
Ich bin kaputt. Sonst wäre ich ein normaler Mensch und keine Autistin. Sonst hätte ich keine Sonderbezeichnung.
Und ja, es ist nicht schön so zu sein wie ich. Um ehrlich zu sein, es ist die reinste Hölle.
Es fällt mir schwer auf Menschen zu zu gehen, ich habe Angst Menschen zu verletzen, da ich mir nicht sicher bin, was ich sagen sollte, ich bin überhaupt nicht gut im Trösten und trotzdem gibt es so viele Menschen, die sich mir anvertrauen.
Meine Mutter sagte immer, ich strahle Ruhe aus und deswegen kämen die meisten Menschen zu mir.
Ich verarsche euch nicht, in der Grundschule kamen alle Mädchen meiner Klasse zu meinem Tisch und unterhielten sich mit mir.
Ich fand das immer schön und versuchte mich automatisch in der Nähe fremder Menschen möglichst normal zu benehmen.
Ich habe mir meine Ticks soweit es geht abgewöhnt und wenn dann, lasse ich sie zu Hause freien Lauf.
Wenn ich zu Hause bin, kann ich autistisch sein, ohne das mich jemand verurteilt.
Ich kann hin und her laufen, von mir aus auch im Kreis und ich kann in meine Welt der Wörter und der Musik verschwinden.
Außerdem knabbere ich an meinen Fingernägeln und meine ganze Familie versucht mir das schon mein ganzes Leben lang abzutrainieren.
Das kann ich mir in der Schule nicht leisten.
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Igelkind
General FictionWillkommen in meinem autistischen Kopf. Ich beschreibe hier mich selbst, um Dinge zu verarbeiten. Einfache Situationen oder Gedankengänge. Autismus. Das ist schwierig zu erklären, doch wenn ich sage, ich bin wie Sheldon Cooper, tue bloß so, als wär...