Mittwoch, 26.08.2020, 21.53 Uhr

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Guten Abend.
Nein, das ist kein zwischendrin Kapitel, kein kurzes Update. 
Ich werde wieder anfangen zu schreiben. Denn dieses Buch hat mich schon mal gerettet, warum nicht noch einmal?
Um es kurz zu fassen: Mir geht es dreckig. Und das schon lange. Nur kann ich es jetzt nicht mehr verdrängen und alle Leute in meiner Umgebung werden aufmerksam darauf. Klar, jetzt kann ich sagen, das ist nur mein Körper, denn dem geht es auch nicht so super. Aber was, wenn es meinem Körper tatsächlich irgendwann besser gehen würde und man  mir dann anmerkt, dass es nicht daran liegt? Dass nicht die Lösung des Problems war.
Seit Ende letzten Jahres ersticke ich. Seitdem ich Siri und Marlon über mich erzählt habe. Ich hatte so Angst, dass sich die Sachen aus meiner Kindheit wieder wiederholen würden. Dass mich jeder wie ein Tier mit einer ganz schlimmen Krankheit ansehen würde. Als hätte ich die Pest. Dabei bin ich doch ein Mensch. Nur mit einer anderen Wahrnehmung und ein paar anderen Sachen im Kopf. 
Mittlerweile habe ich das ganz gut verarbeitet. Ehrlich gesagt, möchte ich auch anderen Menschen von mir erzählen, bin mir aber sehr unsicher. Ich glaube, manche Dinge sind doch zu überstürzt. Leon, zum Beispiel. Lange, lange Geschichte. Jedoch bedeutet er mir mehr, als ich jemals zugeben wollte, obwohl ich weiß, dass die ganze Sache absolut hoffnungslos wäre. Ich genieße es einfach mit ihm zu reden. Und dass es so einen Menschen gibt, hätte ich bestimmt nie für möglich gehalten.
Jedenfalls stimmt zur Zeit etwas nicht. Meine Angst wird immer schlimmer, meine Reizüberflutungen sind so schlimm, dass ich sie in der Schule nur noch schwer zurückhalten kann. Sobald jemand die Stimme erhebt, ist der Tag gelaufen. Sobald mich jemand berührt, zerbreche ich in hundert Einzelteile und muss mich dann versuchen, den ganzen Tag wieder aufzusammeln. Ich muss ehrlich sein, zur Zeit bin ich nur ein Schatten meiner selbst. Und diesen Satz mit 15 Jahren zu schreiben, fühlt sich sehr komisch an. Als wäre ich in der Midlife Crisis, dabei hat mein Leben noch nicht einmal richtig angefangen.
Zur Zeit fühlt sich alles irreal an. Und sobald mich jemand mit der Realität konfrontiert, breche ich zusammen. Als würde meine Welt auseinander brechen. 
Gerade möchte ich nicht mehr leben. Jedenfalls nicht so. Etwas muss sich ändern.

Das gerade zu schreiben, tut wirklich gut. Ich werde morgen, mal mehr über meine momentanen Umstände schreiben. Das war jetzt nur eine grobe Zusammenfassung, glaube ich.

Okay. Ich muss noch einen Aufsatz in Kunst über Einbildung schreiben. Das Thema ist ganz in Ordnung.

Bleibt gesund.


IgelkindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt