Chapter 11

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"Hallo Ren und Stephanie~" dieses Lachen, diese Stimme ich kenne sie so gut...
Ich schaue in ein Malträtiertes Gesicht. Blutergüsse, Narben und doch trotz allem etwas ich noch sehr, können sich diese Lippen zu einem altbekannten Grinsen verziehen. Hallo kleine Bad Bitch." grinst Steph ebenfalls so breit, sie lässt sich auf das Bett fallen. Katie..." bekomme ich gerade so heraus. Ich weiß nicht was im Moment schwieriger ist. Zu sprechen oder stehen zu bleiben. Du kannst ruhig näher kommen, Kleiner." Sagt sie liebevoll. Ihre Augen werden zu schmalen schlitzen als sie mich so lächelnd ansieht. Sie wartet darauf das ich zu ihr komme. Meine Beine fühlen sich an wie wenn ich gerade erst laufen gelernt hätte. Überraschung flüstert Stephanie. Ich bin überwältigt. Ich fühle meine Beine wieder etwas und bewege mich zu meiner Schwester. An ihrem Bett angekommen setzte ich mich auf die Kante und zögere, dann umarme ich sie so fest das ich sie fast zerquetsche aber ich möchte sie nie wieder gehen lassen. Katie... bekomme ich wieder mit zittriger Stimme diesmal kurz vor dem Heulen heraus. Sie legt behutsam ihre Arme um mich. Hallo Renji. ihre Stimme klingt so ruhig und mütterlich wie damals als man sie mir für vier Jahre weggenommen hat. Damals waren ihre Worte zwar andere gewesen, aber es war der gleiche Blick die gleiche Sehnsucht und die gleiche liebevolle mütterliche Stimme. Ich lasse sie los. Sie löst ihre Arme nur widerwillig von mir und schaut mich mit ihren tief braunen Augen durchdringend an. Es ist lange her... fängt sie an, scheint aber nicht so Recht zu wissen was sie sagen soll. ...Du bist größer geworden. Wenn mich nicht alles täuscht müsstest du jetzt sogar größer sein wie ich. ihre Lippen zucken kurz wie wenn sie etwas im Mund hätte was ihr nicht schmeckt. Ein kleiner Zweifel huscht in ihren Augen vorüber. Vielleicht. antworte ich betreten. Gehst du noch zur Schule? ich nicke stumm. Muss man dir alles aus der Nase ziehen Renji? Jetzt rede schon sie lacht und boxt mich. Doch meine Freude ist der Sorge gewichen. Wieso liegt sie im Krankenhaus? Seit wie lange schon und warum? Ihre Freude weicht aus ihrem Gesicht. Ihr Blick sagt auf einmal nichts mehr aus und ihre Hände zucken, wie wenn sie sie am liebsten zu Fäusten ballen würde sich aber zusammen reißen muss nicht emotional zu werden. Katelina, wieso bist du im Krankenhaus? Was ist passiert? Frage ich dann schließlich als ich meinen ganzen Mut zusammen genommen habe. Nur eine kleine Prügelei. sie zwinkert mir zu Bin immer noch ein Raufbold. Sichtlich zitternd streicht sie sich ihre schwarzen, für Asiaten untypischen Haare zurück. Die meisten Asiaten haben glattes schwarzes Haar, Katie jedoch hat Wellen zwar erst wenn es zu den Spitzen geht, aber sie hat nicht die Typischen glatten Haare. Ihre Haut ist fahl und an den Armen rau. Sie ist viel dünner geworden. Fast hatte ich Angst sie könne jeden Moment wie eine Porzellan Puppe in tausend Stücke zersplittern. Okay und weiter... fordere ich sie auf, doch sie schüttelt den Kopf. Mein Leben ist langweilig erzähl von deinem, bitte sagt sie flehend und doch bestimmt. Kannst du gleich erzählen Ren, aber wir haben nur noch zehn Minuten. Dann kommen die Schichtwechsel. Stephanie hat die beiden gefesselt und Augen verbunden, selbst Ohrenschützer hat sie ihnen aufgesetzt. Ich gehe noch zur Schule, meine Noten sind immer noch ganz okay, mittlerweile wohne ich mit Jackson zusammen. Kennst du ihn noch? sie legt konzentriert die Stirn in Falten. Ist das.nicht dieser, halt warte Nein der hieß anders... sagen wir es kann sein, mir fällt jetzt nur kein Gesicht ein. Du wohnst jetzt mit ihm zusammen, in einer WG? ich bestätige ihre Aussage mit einem Nicken. Was ist mit dem alten Mann? ich seufzte Seit du im Gefängnis bist reden wir kaum noch. Ich bin oft in seinem Cafe aber ich hab es fast nicht mehr ausgehalten dort. Diese Stille und diese vielen Erinnerungen. Ich hab mir dann eine Wohnung gesucht. Da hat Jackson mich gefragt ob ich in seine Wohnung mit einziehen möchte, wir haben das Gerichtlich geklärt und dann haben wir ein halbes Jahr nach deiner Verhaftung dann eine WG gegründet. Er ist kaum zu Hause, deshalb hab ich die Bude so gut wie für mich. sie hat die Augen geschlossen und lauscht meinen Worten. Du fehlst. Diese Leere, die entstanden ist seit du weg bist, ist grausam. Vor allem wenn ich dich jetzt so sehe dann tut es noch mehr weh. Das sind keine üblichen Prügelei Verletzungen, ich habe schon genug gesehen um das beurteilen zu können. Sie öffnet die Augen. Ein kalter Schauer durchfährt mich. Ihr Blick drückte nur eine Sache aus, stell dazu keine weiteren Fragen. Ich wende mich ab und schaue aus dem Fenster. Ich weiß das ich Recht habe Katie. Und du weißt das auch. Kannst du dich noch an Taemin erinnern? Meinen besten Freund? Sie nickt mit finsterer ausweichender Mine. Er hat einen festen Freund. Hättest du jemals gedacht das er Homosexuellen wird? Er fand Frauen immer attraktiv und war auch immer hinter denen hinter her im Gegensatz zu mir.. kein professioneller Themawechsel aber ein Wechsel. Ja das stimmt. Hast du eigentlich eine Freundin oder so? fragt sie. Ihre Stimme hat jede Wärme und liebe verloren. Nein. Das passt mir gerade nicht in meinen Plan. Ich muss jetzt erst mal die Schule beenden und dann schauen was ich danach mache. sie drückt meine Hand das ist das letzte emotionale Zeichen von ihr das ich heute bekommen sollte. Nicht schlimm dein Gefühl für so etwas hat noch nie versagt. Stephanie schaut auf ihre Uhr. Ren, Katie beeilt euch. sagt sie ungeduldig. Du musst auch noch Geduld... ghnn. sie beißt mit schmerzverzerrtem Gesicht die Zähne zusammen. Katie! die Computer neben ihr, sie ich erst jetzt bemerke fangen bedrohlich an zu piepsen. In mir bricht Panik aus. Was ist los? Stephanie schnappt mich drückt Katie's Hand und zerrt mich mit ich kann die Augen nicht von meiner Schwester reißen. Katie! rufe ich nach ihr. Ich stolpere mehrmals, nur dank Stephanie Fälle ich nicht über meine eigenen Füße. Komm jetzt Ren! sagt sie forsch. Schwestern hasten an uns vorbei, dann auch noch ein Arzt alle in die Richtung von Katies Zimmer. Fiese Gedanken kreisen in meinem Kopf. Ich habe nur noch Angst um sie. Was wenn ich sie dieses mal für immer verliere. Ich will wieder zu ihr! Was wenn sie stirbt? Ich möchte bei ihr sein. jammere ich und versuche Stephanie loszuwerden, doch ihre Hand hat sich wie eine Eiserne Kette um mein Handgelenk gekrallt. Sie zerrt mich weiter so sehr ich mich, verzweifelt wie ich war, zu wehren versuche. Doch meine Emotionen machen mich machtlos.

Irgendwie sind wir in ihr Auto gekommen und dann zu mir nach Hause gefahren. Ich kann mich kaum erinnern wie, doch Tatsache ist das ich gerade auf meinem Sofa sitze, einen heißen Tee in den Händen halte der mir meine Fingerspitzen verbrennt. Ihr geht es gut Ren. Ganz sicher. redet sie auf mich ein. Ich starre auf die dampfende rote Flüssigkeit in der Tasse. Ein säuerlicher Geruch steigt mir in die Nase. Es muss ein Kräutertee sein. Was ist mit ihr passiert... Frage ich tonlos und neben der Spur. Sie nimmt sich ebenfalls eine Tasse und setzt sich zu mir auf das Sofa. Eine Prügelei sowie sie gesagt hat. Es wurde ein Organ dabei verletzt... erklärt sie mir. Doch ich kann spüren das sie mir nicht die ganze Wahrheit sagt. Ich belasse es erst mal dabei. Trink den Tee... sagt sie und legt mir ihre Hand auf die Schulter. "Das wird schon Ren. Du kennst Katie, sie hat bisher alles überlebt." ich schnaube. ich spüre meine Rippen kaum noch. "Bisher, ja. Selbst für Katie gibt es Sachen die tödlich sind." Der Tee ist immer noch heiß aber in meiner momentanen Verbitterung nehme ich es in kauf und verbrenne mir die Zunge. Was für ein Scheiß Tag! Mehr aus Gewohnheit als aus bewussten Wille ziehe ich mein Handy hervor und sehe das ich mehrere Nachrichten habe und sogar einige verpasste Anrufe. Unteranderem von Yon. Einem Mädchen aus meiner parallel Klasse. Ihre Nachricht öffne ich als erstes.

Kim Yon

Hey Renji, ich wollte mal fragen was du heute so machst. Grüße Kim Yon

Ren

Hey Yon, nicht viel... wieso fragst du?

Schreibe ich zurück und während ich warte öffne ich die anderen Nachrichten die eine war von Taemin. er hat mich auch mehrmals versucht zu erreichen. Die letzte Nachricht war von Jaehyung. Es ist ein Ellen langer Text.

Jaehyung

Hallo Ren. Ich weiß wie du jetzt von mir denken musst. Besser gesagt glaube ich zu wissen was du denkst. Es tut mir verdammt leid! Die Beziehung zu Taemin ist schon seit längerem nicht mehr die beste..

Ich habe dich angelogen. Und Taemin hat mich auch noch unterstützt. Er hat mir deine Nummer nicht gegeben. Ich habe sie mir aus seinem Handy kopiert. Anfangs war ich eifersüchtig, hatte angst du könntest mir Taemin wegnehmen, doch als ich euren Chat auf seinem Handy gelesen habe, war das eines der besten Bücher überhaupt. Es war und ist die Geschichte von zwei besten Freunde die einfach alles miteinander machen nur eine Sache hat euch auseinander gebracht, der Moment wenn sich Personen aus welchen Gründen auch immer auseinander leben. Der eine empfindet für den anderen bekommt diese Gefühle nicht erwidert weil der eine es gar nicht merkt...

Ich wollte dir helfen, deshalb habe ich dir geschrieben. Ich wollte dir helfen nicht ewig hinter Taemin herrennen zu müssen. Er kann ein Arsch sein und zwar ein richtiger Arsch, ich wollte dich davor beschützen...

Ich kann nicht mehr sagen als wie das es mir leid tut. Und das wird nicht genug sein denn ich bin mir sicher das ich damit dein Leben zerstört habe, denn ein bester Freund ist eines der wichtigsten Sachen überhaupt... ohne einen besten Freund kann es verdammt leer sein und einsam.

Auf Wiedersehen Ren. Wenn überhaupt noch.

Stumm lese ich diesen Text. Ja mit dem heutigen Tag ist mein Leben in eines seiner Tiefen gestürzt, aber nicht deshalb. Sondern wegen Katie. Vielleicht würde ich sie nie wiedersehen. Sie diejenige die alles überlebt hat um mich zu beschützen mir ein leben zu ermöglichen. Die ihre Freiheit eingebüßt hat weil sie mir ein Haus und ein gutes Leben ermöglichen wollte. Man merkt immer erst das einem etwas fehlt wenn man es verliert. Ich habe dieses Sprichwort gehasst, bis heute wo ich es verstehe. Stephanie sitzt nur da und starrt auf den schwarzen Bildschirm des Fernsehers. Ihr zarter Daumen streicht unablässig über das Porzellan der Tasse. "Pass auf das du kein Loch rein machst, das ist eine der guten Tassen." ich lächle sie aufmunternd an. Sie lächelt müde. Sie sieht auf einmal viel älter aus. Ihr Gesicht wirkt nicht mehr so frisch und jung. Sorge und Wissen zeichnet jeden Muskel ihres Gesichts. Kleine Falten zieren ihre Stirn. Ihr sonst so gesundes, kräftiges Haar wirkt auf einmal stumpf und ist ganz zerzaust. Ihre Augen sind trüb geworden, ihr Blick müde. "Kannst du mich belügen? Ich glaube mir so langsam selbst nicht mehr..."

An alle die bis hierher durchgehalten haben erst mal ein Danke.
Ich möchte Ren's Story versuchen öfter zu Updaten. Falls ihr Wünsche zur Geschichte habt gerne mich einfach ansprechen, vielleicht kommen mal kleine Specials ich bin noch am überlegen wie ich es dieses Jahr gestalte.
Ansonsten ist der Aktuelle Stand das am Samstag Abend das nächste Kapitel kommt
👍 bis dahin ~

Anyong😊❤

Fake Love - Lost forever?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt