(10) Stress mit den Eltern

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PoV. Manuel
Als ich vor meiner Haustür stand, zögerte ich, hineinzugehen. Ich hatte zu viel Angst davor, meinen Eltern unter die Augen zu treten. Die Schulleitung hatte meinen Vater schon angerufen und mein Wutanfal, sowie der Verweis wurden erwähnt. Also gab es keine Möglichkeit mehr, mich herauszureden. Seufzend schloss ich die Tür auf und ging hinein. Verdammt! Was soll ich denn jetzt machen? Meine Eltern werden mich auf jeden Fall umbringen! Warum mach ich nur so einen Scheiß?
Langsam ging ich die Treppe hoch, wobei ich versehentlich jemanden anrempelte. "Oh sorry, hab dich nicht gesehen.", sagte ich. Der Junge antwortete mir nicht, sondern rannte schnell weg. Ich könnte ihn zwar kaum sehen, jedoch war ich mir ziemlich sicher, dass ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Aber ich machte mir keinen Kopf mehr darum, da ich im Moment wirklich größere Sorgen hatte. Ich musste schließlich meinen Eltern erklären, dass ich zwei meiner Mitschüler zusammenschlagen wollte!
Vor der Wohnungstür hielt ich nochmal kurz an. Mir war klar, was gleich bevorstehen würde. Ich atmete tief durch. Dann musste ich an die Worte denken, die Niko mir auf dem Heimweg noch gesagt hatte: Ganz ruhig bleiben! Sag deinen Eltern einfach, dass du weißt, du hast einen großen Fehler gemacht und bereust es. Und du wirst es niemals mehr tun. Sie werden nicht mehr so wütend sein, wenn du Einsicht zeigst. Ganz sicher! Ich schüttelte den Kopf. Der hat doch keine Ahnung! Er kennt meine Eltern doch. Die werden niemals nicht wütend sein, egal was ich tue.
Nach ein paar weiteren Minuten voller Nachdenken und Sorgen machen, ging ich endlich in meine Wohnung hinein und zog mir meine Jacke und Schuhe aus. Danach lief ich ins Wohnzimmer. Dort war niemand. In der Küche auch nicht. Ich hoffte, dass meine Eltern doch noch nicht zuhause waren. Aber als ich in mein Zimmer ging, wurde diese Hoffnung zunichte gemacht. Die beiden standen dort. Ihre Blicke konnte ich nicht deuten. Sie sahen nur mich stumm an, die Arme hatten beide verschränkt. Ich wagte es nicht, mich zu bewegen. Ich blickte zu Boden. Dann fing meine Mutter an, loszuschreien. "Was denkst du dir eigentlich dabei, einfach deine Mitschüler zusammenzuschlagen? Weißt du eigentlich, was du da getan hast? Willst du der Schläger der Schule werden und am Ende noch von der Schule fliegen? Findest du das cool, Verweise zu kassieren?" Sie packte mich am Kragen. "Hast du eigentlich noch irgendeine funktionierende Gehirnzelle in deinem Kopf? Oder bist du komplett verblödet? Du bist echt eine Schande für die ganze Welt!" Sie ließ mich los. Mein Vater mischte sich jetzt auch ein. "Du weißt, dass das Konseqenzen haben wird! Du hast den nächsten Monat Hausarest! Des weiteren wirst du dein Handy los! Vielleicht ist dir das eine Lehre und du wirst so ein Scheiß nie mehr wieder tun! Und jetzt machst du deine Hausaufgaben! Wir wollen heute dich nicht mehr sehen!" Mit diesen Worten hielt er seine Hand auf. Ich händigte ihm mein Handy aus. Dann gingen meine Eltern aus meinem Zimmer und meine Mutter knallte die Tür zu. Ich war immer noch nicht in der Lage, mich zu bewegen. Nach ein paar Minuten löste ich mich aus meiner Starre und schmiss mich auf mein Bett. Ich war wütend und eingeschüchtert zugleich. Zudem hatte ich Hunger. Doch wenn ich jetzt in dich Küche ging, würde ich noch mehr Anschiss bekommen. Wenn meine Eltern sagen, sie wollen mich nicht mehr sehen, dann meinen die das genau so. Trotzdem machte ich die Tür einen Spalt breit auf. Ich hörte, dass meine Eltern sich im Wohnzimmer befanden und über mich sprachen. Ich verstand nicht alles, aber Sätze wie "Wie kann der nur so furchtbar sein?" "Das ist nicht mehr mein kleiner Junge von früher!" "Wenn er jetzt noch eine verdamme Schwuchtel wäre, dann schmeiß ich ihn raus!", konnte ich noch raushören. Ich war mir sicher, dass jetzt wirklich kein guter Zeitpunkt war, um in die Küche zu gehen. Also schloss ich die Tür wieder, setzte mich an meinen Schreibtisch und machte meine Hausaufgaben. Dann schaltete ich meinen PC an und schrieb Niko und Luisa über Twitter die aktuelle Situation und dass sie wohl am Sonntag nicht zu mir kommen und streamen können werden. Dann sah ich, wie eine neue Nachricht eintraf. Ich klickte drauf. Echt ne bescheuerte Aktion von deinen Eltern! Jetzt kannst du am Sonntag gar nicht streamen. Das ist ja sehr schade! Ich erschrak. Woher weiß jemand das. Ich hab das gerade eben erst Luisa und Niko geschrieben. Sonst kann das keiner wissen! Ich schaute auf den Nutzernamen. KnowAboutYou. Schon wieder! Ich konnte mir die vorherigen Nachrichten von dem ja noch erklären, aber das war unmöglich! Das konnte der einfach nicht wissen! Woher weiß er das dann? Ich verstand gar nichts mehr!

Woher weiß er das alles? (Kleider/Manunga FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt