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Außer Atem kam ich an dem Gebäude an. Ich holte noch einmal tief Luft bevor ich entspannt eintrat.
,,Guten Morgen Chang-Bin," lächelte mich schon ein Mitarbeiter an.
,,Morgen Bang Chan," gab ich mit einem breiten Lächeln zurück und verschwand schnell im Pausenraum. Mit der typisch grünen Schürze um den Hals, gesellte ich mich nun zu ihm hinter die Theke. Es war nicht viel los zu solch einer frühen Urzeit, nur ein älterer Mann hatte es sich an einem der Tische gemütlich gemacht und vertreibte seine Zeit mit einer Zeitung.
,,Hast du etwa wieder verschlafen?,"
verwickelt mich Chan nun in ein Gespräch.
,,Ich habe die Uhr aus den Augen verloren."
Bang Chan war nicht nur mein Kollege, sondern auch einer meiner besten Freunde. Ich hatte ihn vor diesem Job noch nicht gekannt, nur Zufällig teilten wir aus unerklärlichen Gründen meist die selbe Schicht. Wir verbrachten dabei viel Zeit miteinander und bemerkt dabei schnell, dass wir dieselben Interessen teilten. Daraufhin entstand bald eine gute Freundschaft.
,,Ich kenne diese Entschuldigung, du solltest dir wirklich einen lauteren Wecker zu legen."
,,Das bringt nichts," nuschelte ich in meinen nicht existenten Bart hinein.
,,Das habe ich gehört..."
Doch bevor er ein weiteres Wort über seine Lippen bringen konnte, ertönte eine leise Klingel im Raum. Eilig sah ich zur Tür, doch mein Blick blieb kühl. Ein junges Mädchen stand vor uns. Klein, hellbraune Augen und schwarze, schulterlange Haare. Sie trug ein breites lächeln im Gesicht.
,,2 Café Latte, grande, zum Mitnehmen bitte," bestellte sie freundlich während der gelbliche Rock ihrer Schuluniform hin und her schwenkte.
,,Dein Name?," fragte ich, obwohl Bang Chan vor der Kasse stand. Er schenkte mir einen bösen Blick, doch beschweren würde er sich nicht - erst später.
,,Der eine ist für Kira"
Ich nahm den schwarzen Stift und verewigte die Buchstaben auf dem Becher, bevor ich den nächsten Pappbecher nahm.
,,Und Felix."
Plötzlich stockte ich beim schreiben. Langsam sah ich zu ihr hoch, auf ihren Lippen lag weiterhin dieses breite Grinsen.
,,Stimmt etwas nicht?," fragte sie nun verdutzt, doch ich winkte schnell mit einem Kopf schütteln ab.
,,Es ist alles OK."
Mit diesem Satz stellte ich den Becher zur Seite und gab die Bestellung in die Kasse ein.
,,Das sind dann 7,70€"
Kaum hatte sie bezahlt, hatte Chan auch schon die Getränke zubereitet. Mit vollen Händen verließ sie das Geschäft. Ich sah ihr durch die Glastür hinterher, während ich Chans Beschwerde völlig ausblendete. Ich beobachte, wie diese Kira zum Gebäude auf der anderen Straßenseite lief. Ein Junge stand dort, dem sie den Becher übergab. Mein Herz machte dabei einen Sprung, um danach still zu stehen. Es war nicht nur irgendein Junge, er war es. Er stand dort, Felix stand dort. Seit Tagen hatte ich ihn nicht mehr gesehen und nun sprach er mit diesem Mädchen. Ich sah wie sich seine Lippen zu einem breiten Lächeln verformten, wobei mein Herz sich schmerzhaft zusammen zog.
Ich wollte dieses Lachen hören. Dieses Mädchen sollte sich glücklich schätzen. Sie bekam das, was ich wollte.
,,Hörst du mir überhaupt noch zu? Hallo? Erde an Chang-Bin?"
Doch warum kam er nicht persönlich vorbei?

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