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»Schon öfters hatte ich Starbucks besucht, doch nie zuvor war ich ihm begegnet. Nur ein Blick in seine Augen und ich schien in ihnen zu ertrinken. Dieses freundliche Lächeln, das er mir gegenüber aufbrachte.... Vielleicht schenkte er es jedem Kunden, aber dennoch überkam mich in diesem Moment das Gefühl, dass es nur für mich bestimmt war. Ist es nicht merkwürdig? Ich kenne diesen Jungen nicht, ich weiß nur das er in diesem Laden arbeitet. Ich konnte nicht mal seinen Namen heraus finden. Ich hätte einfach nur auf dieses dumme Schild an seiner Schürze schauen müssen, dann....dann würde ich jetzt nicht so ahnungslos darstehen. Ob er wohl morgen wieder da sein wird? Dann könnte ich doch noch seinen Namen heraus bekommen....Ich werde wieder hingehen und wenn er nicht da ist, gehe ich wieder. Solange bis ich ihn wiedersehe. Ist es nicht merkwürdig? Er ist ein fremder, doch ein Blick in seine Augen hat mich magisch angezogen. Wie konnte mich ein unbekannter Junge so in seinen Bann ziehen? Für ihn werde ich wahrscheinlich nur ein einfacher Kunde gewesen sein, während ich schon nach dem ersten sehen über ihn schwärme. Ich mache mir wahrscheinlich zu viele Hoffnung, denn zum Schluss ist er ein normaler Mensch. Er hat ein anderes Leben, hat Freunde mit denen er etwas unternimmt..Ich bin nur eine kurze Begegnung, die er schon aus seinen Erinnerungen getilgt hat. Er hat mich bestimmt schon wieder vergessen, so wie jeden anderen auch....«

Wieder und wieder las ich die Zeilen. Jedes Wort schien in meinen Kopf wieder zu hallen.
Schwärmerei, getilgt, vergessen......
Hatte ich von ihm geschwärmt? Hatte ich ihn vergessen?

Ich erinnerte mich genauestens daran, wie er das erste mal das Café betrat. Hätte ich es einfach so aus meinen Erinnerungen tilgen können?
Ich wusste noch wie er seinen ersten Kaffee zu Boden fallen gelassen hat. Er wurde vor Scham rot, wollte Tücher um es selbst sauber zu machen doch ich winkte ab.
,,Ich mach das schon, keine Sorge," hatte ich gesagt,,,Ich mach dir einen neuen Kaffee. Geht aufs Haus."

Ich kicherte bei dem Gedanken.
,,Wie sollte ich dich vergessen?," fragte ich ins Nichts meiner Wohnung, bis mich eine Idee überkam. Langsam legte ich das Buch geöffnet zur Seite, stand auf und holte mir aus der Küche einen Kugelschreiber mit roter Miene.
Dann lies ich mich zurück auf mein Sofa fallen. Ich tippte einige male grübelnd mit dem Stift gegen mein Kinn, bevor ich das Buch wieder in die Hand nahm. Zwei übrig gebliebene Zeilen sprangen mir entgegen. Zögernd setzte ich den Kugelschreiber an.

»Ich kann niemanden aus meinen Erinnerungen tilgen, der unvergesslich ist«

,,Irgendwann werde ich ihm das Buch zurückgeben," versichere ich mir selbst, dann schlug ich die nächste Seite auf.

Starbucks ✪ Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt