Auf dem Heimweg sprangen meine Gedanken von einer Frage zur anderen. In der Bahn sitzend, hatte ich meinen Kopf auf meiner Hand abgestützt und sah durch das Fenster hinab auf den Boden. Wer war bloß dieses Mädchen? Warum kam er nicht persönlich in den Laden? Waren es doch nur leere Worte, die in dem Buch standen?
,,Verdammt," fluche ich leise und zog somit einige Blicke auf mich, die sich jedoch schnell wieder von mir abwanden. Nur noch die Augen einer älteren Dame hingen an mir. Sie saß mir gegenüber und betrachtet mein ununterbrochenes Grübeln. Ich probierte mir mein Unwohlsein nicht anmerken zu lassen, doch konnte mir gleichzeitig das nervöse wippen, meines rechten Beines, nicht unterdrücken. Als sie sich nach einer gefühlten Ewigkeit erhob, öffnete sie ihren Mund.
,,Liebe ist eine Sache, an der die Gedanken ewig nagen können. Doch erlauben sie mir, ihnen einen Tip zu geben. Träumen ist wunderschön, doch das Handeln kann es zur Realität werden lassen."
Mit einem lieblichen Grinsen, verließ sie die Bahn.
,,Wer redet hier von Liebe? Ich kenne ihn nicht einmal persönlich," begann ich danach zu nuscheln. Konnte man es wirklich Liebe nennen? Liebte ich ihn? Ich kannte ihn nicht. Außer seinen Namen, seine Freundin.....Waren sie zusammen? Hatte er sie vielleicht vor kurzem kennengelernt? Warum zerbreche ich mir den Kopf so sehr über diesen Jungen?
Mit einem mal stand ich schlagartig auf, um an der nächsten Haltestelle auszusteigen.
,,Runners High, Ausstieg auf der rechten Seite"
Tönte es durch die Bahn und obwohl meine Station noch vier weitere Stops entfernt lag, verließ ich das Fahrzeug. Ich wusste das in der Nähe ein kleiner Park lag, indem ich nun Zuflucht suchte. Auf einer Parkbank, direkt unter einem Baum, saß ich im Schatten und betrachte die Leute um mich herum. Ich bemerkte, dass sich viele Mädchen hierher verirrten, doch ebenso die doppelte Anzahl an Pärchen. Ich seufzte laut als das wahrscheinlich hundertste Paar an mir vorbei ging. Genervt öffnete ich meinen Rucksack, um das Buch heraus zu nehmen. Kurze Zeit betrachte ich das alt gewohnte Cover, bevor ich langsam begann die Seite auf zu schlagen.»Ich habe einer Freundin von ihm erzählt. Sie meinte es wäre verrückt, dass ich ihn nicht kennen würde. Ich würde mir zu viele Hoffnungen machen. Ich könnte mich in niemanden verlieben, den ich nicht kenne. Hat sie recht?....«
Ich stoppte, als ich merkte wie ein Tropfen auf das Blatt fiel. Verwirrt betrachte ich ihn. Vorsichtig fasste ich ihn an. Ich sah über mich, doch mir schien nur der hellblaue Himmel entgegen. Keine einzige Wolke befand sich dort, weshalb ich wieder meinen Blick senkte. Doch gerade als ich weiter lesen wollte, liefen zwei Mädchen an mir vorbei.
,,Nora, schau mal. Der Junge da drüben. Er weint."
Schlagartig fasste ich mir an die Wangen. Ich nahm eine feuchte Spur wahr, doch keine fließenden Tränen. Eilig schloss ich das Buch, nahm meinen Rucksack auf die Schultern und rannte förmlich davon. Konnte ich wirklich von Liebe sprechen, wenn ich denjenigen nicht kannte? Würde ich weinen, wenn ein Fremder an seiner Liebe zu mir zweifelt? Ja, Ja, Ja.....Denn warum sollte ich für jemanden weinen, der mir nichts bedeutet?
DU LIEST GERADE
Starbucks ✪ Changlix
FanfictionEinen Tag, eine Woche, immer denselben Kaffee und das nur für die ɢeғυɴdeɴe Lιeвe. Heimlich werden die Schwärmerein in einem kleinen Buch verewigt. Solange bis es ιнм in die Hände fällt..... 🖤#362 in Fanfiction [ 10.02.2018]