Kapitel 2

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L I V
Während die Kellnerin Liam strahlend ansah, strich sie sich eine braune Strähne hinter ihr Ohr. „Ja, das stimmt Evelynn, ich freue mich dich auch zu sehen. Hatte wenig Zeit und konnte nicht früher wieder kommen, tut mir leid." antwortet er. „Naja genug gequatscht, was wollt ihr beiden den haben?" kommt es von der lächelnden Dame.

Ich entscheide mich für eine heiße Schokolade und einen Blaubeer Muffin. Liam bestellt einen Milchkaffe und einen Donut. Die Kellnerin macht sich an unsere Bestellungen. Liam und ich sind also wie auf uns allein gestellt. Niemand sagt zunächst etwas, doch eineSpannung ist fühlbar. Ich rutsche unruhig auf dem Stuhl hin und her. Er dagegen sieht die Situation scheinbar gelassen. Ruhig lehnt er sich nach vorne und stützt beide Ellenbogen auf dem Tisch ab. Grinsend durchbohrt mich sein Blick. "Erzähl mir was von dir Liv" ertönt aus seinem Mund. Es war keine Frage, sondern eine Aufforderung. Doch was genau antwortet man darauf. "Genau genommen habe ich mich heute auf kein Bewerbunsggespräch vorbereitet. Zudem weißt du ja scheinbar schon ein paar Dinge über mich," entgegne ich frech und stolz über meine schlagfertige Antwort.

"So so Liv, du bist ja echt eine Mutige" kurz habe ich den Eindruck, dass sich seine Augen verdunkeln, doch der Augenblick war schon wieder vorbei, als die Kellnerin vor uns + +

Seine Mutter arbeitet als Bürokauffrau und momentan will er erstmal Biologie und Physik auf Lehramt studieren. Ich war platt von seinem geplanten Leben, da ich selber keine Ahnung hatte, was ich später mal werde möchte. Doch nicht nur über ihn redeteten wir, von meinem Leben erzählte ich ihm auch etwas. Ich erzählte zum Beispiel, dass mein Vater oft auf Geschäftsreise ist und meine Mutter, als ich klein war an Krebs gestorben ist.

Als ich das sagte fuhr er mit seinem Daumen leicht über meine Handfläche, was sich gut anfühlte, da seine Hand deutlich wärmer, als meine war. Sie war etwas rau, aber dennoch war diese kleine Geste einfach ungaublich schön.

Nach einiger Zeit, war mein Kakao schon leer und mein Muffin fast aufgegessen, da fragte er mich, wie es bei mir mit Beziehungen aussehen würde. Diese Frage kam für mich unerwartet und so stotterte ich ein wenig: „Ich denke.. ähm.. ich warte auf den richtigen." Mir war es etwas peinlich zusagen, da ich mir sicher war, dass er schon einige Freundinnen hatte und mich jetzt für komisch halten wird. Die eigentliche Antwort warum ich noch keinen Freund hatte ist eher, dass ich viel zu schüchtern bin. Dazu sagte er verwirrt: "Wie meinst du das? Wie viele Freunde hattest du denn schon?" Bei dieser Frage wurde ich rot und starrte auf meinen Teller. Nervös spiele ich an der Tischdekoraton herum, als ich mit „noch keinen." antwortete. Dabei schluckte er und fuhr sich durch sein braunes Haar.„Heißt das, dass du noch keinen erstens Kuss hattest? Kein erstes Mal Sex? Nichts?" Ich schaute aus dem Fenster, da ich mich nicht im Stande fühlte ihn anzusehen und nickte langsam. Auf einmal spürte ich eine Hand an meiner linken Wange und ich sah erschrocken auf. Liam schaute mir direkt in die Augen und für einen kurzen Moment dachte ich, dass er mich gleich küssen würde. Doch dann ließ er los und sofort wurde meine Wange wieder kühler.„Wir sollten jetzt gehen." meinte er mit seiner tiefen Stimme und wieder nickte ich mit großen Augen ihn an. Er bezahlte und wir verließen das Cafe. Ich wollte gerade mich auf den Weg nach Hause machen, doch er griff nach meiner Hand.„Warte Prinzessin, ich fahr dich."„Das ist nicht nötig, ich ka..." doch ich wurde unterbrochen „Ich werde dich jetzt nach Hause fahren. Keine Wiederrede. Ich möchte nicht, dass du so spät alleine hier rum läufst." Was hat der denn für Probleme? Ich bin 16, keine 12.

Auch wenn ich protestieren wollte, traute ich mich nicht. Es wunderte mich, dass mein Selbstbewusstsein durch ihn so verschwand. Er nahm meine Hand und zog mich bis hin zu seinem Auto, wo ich auf dem Beifahrersitz platz nahm. Er fuhr los, nachdem er fragte wo ich wohne und ich schaltete das Radio an. Es lief "do re mi" von Blackbear.

Leise summte ich mit und lehnte dabei meinen Kopf an der kalten Fensterscheibe ab. Meine Augen waren gerade dabei zu zufallen, als jemand leicht über meinen Oberschenkel strich. Selbstverständlich war es Liam.

Durch die Berühring schreckte ich leich hoch. „Süße? Wir sind da." „Oh" rief ich etwas erschrocken. Er stieg aus und öffnete die Autotür. Langsam stieg auch ich aus und bedankte mich, dass er mich gefahren hat und betone nochmal, dass es nicht nötig gewesen wäre.„Schon gut, ich mach das doch gerne. Außerdem sollte man keine kleinen Mädchen alleine nach Hause gehen lassen." Ich wollte gerade zu meiner Haustür, da drückte er mich gegen sein Auto und hielt meine Hände fest. „Little Girl, Gib mir noch deine Nummer, bevor du rein gehst." Schnell tippte ich meine Nummer in sein Iphone 8 und war dabei sehr vorsichtig, dass ich es ja nicht runter fallen ließ. Schnell verabschiedete ich mich und lief die Treppen zu meiner bzw. der Wohnung von meinem Dad.Als ich oben ankam musste ich erst mal realisieren, was da gerade passiert ist und atmete tief durch. Ich entschied ein Bad zu nehmen zur Entspannung. Mein Dad würde eh erst in zwei Tagen wieder kommen und so hatte ich unsere kleine, aber feine Wohnung für mich.

Gerade als ich es mir in der Wanne gemütlich gemacht hab signalisierte mein Handy, dass ich eine Nachricht bekommen hab. Genervt schaute ich auf es und starrte auf den hell leuchtenden Bildschirm. Die Nachricht war von Liam.

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