Kapitel 22

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„Und warum sind Sie nicht früher gekommen?", fragte mich der Polizeibeamte. Gute frage.
Als ich bei Selma Abla war ist mir aufgefallen, dass sich Ali seit Tagen nicht blicken ließ. Und als ich in der Bahn war, rief ich Selin an und fragte sie, ob Ali zuhause wäre. Sie verneinte es.

„Er hat mich bedroht Personen umzubringen, wenn ich nur etwas jemandem erzählen würde."
Er scheint garnicht überzeugt zu sein. Denkt der jetzt wirklich ich würde so eine große Sache vortäuschen?! „Und warum kommen Sie dann jetzt damit, obwohl sie das Risiko kannten?", fragte er weiter nach. „Da ich weiß, dass er falsche Geschäfte betreibt ist er zum ersten Mal zurzeit nicht zuhause und soweit ich weiß sind es seine Männer auch nicht. Um genauer zu sein seid ungefähr 3 Tagen. Außerdem hat mich ein persönlicher Fakt überzeugt und es war einfach eine einmalige Chance die zu nutzen war."

Es ist schon komisch, dass Ricardo freiwillig in einem Polizeirevier ist. Anscheinend kennt man ihn hier auch, sonst würde man ihn nicht so ansehen. „Und die wäre?"
Okay will der Mann mir jetzt helfen oder mich weiter ausfragen?

Er will dir nur helfen!

Sein Gesicht sagt was anderes. „Ich hab Ihnen ja erzählt, dass ich wohl entführt wurde. Inzwischen habe ich meine Eltern kennengelernt und meinen Bruder auch. Leider kann ich nicht zu ihnen ziehen, denn ich werde weiterhin von Ali bedroht. Deswegen bin ich hier, um nicht nur meinen Bruder richtig kennenzulernen sondern auch bei ihnen zu leben.", sagte ich. Er nickte mir zu und rief jemanden an. Ich schaute zu Ricardo der mir nur einen Daumen hoch zeigte. Ich schenkte ihm dabei nur ein halbes Lächeln.

„Ich habe jetzt einen Kollegen beauftragt, Ali's Leben zu erforschen und ihn zu orten. Frau Yildirim ihre Aussage mag ehrlich zu klingen, jedoch haben wir keine Beweise die das überzeugen können. Ohne Beweise kann ihr Stiefvater es mit Gegenargumenten abstreiten.", erzählte er mir und verschränkte seine Hände ineinander. Ricardo gab ihm die USB. „Auf diesem USB-Stick habe ich all seine Taten genauso wie Audio Dateien gespeichert. Ich hatte es mit 12 ungefähr aufgestellt für denn Fall, dass es zu so einer Situation kommen würde. Auf dem vorletztem Video gibt er auch zu, dass er in einem Illegalem Handel steckt. Eigentlich gibt er es nicht wirklich zu, sondern streitet meine Vermutung nicht ab und kommentiert es mit dem Satz, dass ich ein kluges Mädchen sei. Beweis genug?", fragte ich ihn.

Er steckte den USB ein und schaute sich ein paar Videos schnell an. Genauso wie das vorletzte Video. „Mehr als genug. Das ist wichtiges Material. Damit können wir ihn stürzen. Gut gemacht Frau Yildirim.", lächelte er mich an. „Können sie ihn bitte schnellstmöglich Verhaften oder festnehmen und dafür sorgen, dass meine Familie in Schutz bleibt?"

Das war meine einzige Sorge. Bevor er antworten konnte klingelte das Telefon. Jetzt schaute ich Ricardo wieder an. „Keine Sorge ihnen wird nichts passieren.", munterte er mich auf. Hoffentlich. Der Polizist beendete sein Telefongespräch und gab uns seine Aufmerksamkeit wieder. „Wir können dafür sorgen, dass Sie in einer Unterkunft in Sicherheit bleiben können. Und Frau Yildirim, ich habe gerade erfahren, dass er sich zurzeit im Ausland befindet. Anscheinend gab es wohl Geschäfte in Serbien und Kontoauszüge. Daraus können wir schließen, dass wir es leichter mit ihm haben. Wir werden ihn aufspüren machen Sie sich keine Sorgen, aber passen Sie in letzter Zeit auf und bleiben sie nicht zuhause. Wir werden mehr über das Geschäft herausfinden und mit den Drohungen, körperlichen Verletzungen und versuchtem Mordes könnten wir es auch schaffen ihn zu Verhaften. Ich bin mir dabei Sicher, jedoch wissen wir nicht ob er es geahnt hat und jetzt flieht."

Ob er deswegen nicht mehr da ist, weiß ich nicht. Ich hoffe mal, dass er nicht weiß was ich gerade hier tue. Das einzige was mir Sorgen verbreitet hatte, war das Selin, Azra und Meryem in Gefahr sein könnten. „Morgen werden wir uns dann noch den Tatort ansehen und genügend weitere Beweise aufsammeln. Gleich werden sie von Frau Böhrmann gerufen, um Fotos von den Verletzungen zu machen." Ich bedankte mich bei ihm und machte mich auf den Weg zu der Frau.

Inseparable ~ Unzertrennliche VerbindungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt